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"Wir wollen sie permanent unter Druck setzen"

Einen Tag vor der Partie der Kiezkicker gegen den VfL Osnabrück nahm sich Cheftrainer Timo Schultz ausführlich Zeit, um mit der Hamburger Presse über die Aufgabe am Freitagabend (27.11.) im Millerntor-Stadion zu sprechen. Dabei sprach unser Übungsleiter unter anderem über...

 

...die zurückliegende Woche: „Wir haben gut gearbeitet, mussten uns nach dem Spiel in Paderborn aber erst mal schütteln. Wir hatten uns mehr ausgerechnet und es eigentlich auch ganz gemacht. Leider sind wir wieder ohne Punkte nach Hamburg gefahren. Seit Dienstag sind wir aber voll auf die Partie gegen den VfL Osnabrück fokussiert. Wir gehen das Spiel so an, dass wir gewinnen wollen.“

...das Personal: „Luca Zander hat Probleme im Adduktorenbereich und wird wahrscheinlich ausfallen. Zwar ist Marvin Senger wieder ins Training eingestiegen, für das Wochenende wird es aber nicht reichen. Igor Matanovic ist dafür eine Alternative für den Kader.“

...die Gegentore: „Wir bekommen zu viele Gegentreffer. Wir machen uns viele Gedanken und haben auch unsere Lösungen im Kopf, denn wir kennen die Ursache und tun alles dafür, das abzustellen. Ich hoffe, dass uns das gegen Osnabrück besser gelingt.“

...den Gegner: „Mit Blick auf die Vorbereitung ist es etwas schwieriger. Osnabrück hat im vergangenen Spiel gegen den 1. FC Nürnberg bereits in der Halbzeit das System gewechselt. Der Trainer ist variabel und spielt mehrere Systeme. Osnabrück ist grundsätzlich eine sehr kompakte Mannschaft. Diese 1:4-Niederlage wird sie nicht aus der Bahn werfen. Wir haben aber gesehen, dass sie schlagbar sind. So gehen wir das Spiel an. Wir wollen sie permanent unter Druck setzen und unsere Tore schießen.“

...den Druck in der aktuellen Situation: „Wenn man mir die Frage am 30. Spieltag stellt, kann ich die vielleicht nachvollziehen. Es ist noch kein Drittel gespielt. Wir wissen, dass wir zu wenig Punkte geholt haben. Das sieht man anhand der Tabelle. Man sieht das auch bei anderen Teams. Mit zwei Siegen in Folge stellt sich die Situation anders dar. Klar ist, dass wir nun auch unsere Punkte holen müssen.“

 

 

...die anhaltende Situation ohne Fans am Millerntor: „Natürlich verfolgt man die Nachrichten. Es war davon auszugehen, dass der Teil-Lockdown verlängert wird. Meinen Alltag betrifft das nicht wirklich, weil ich mich nur an der Kollaustraße und zu Hause aufhalte. Wenn es im Sinn der Gesundheit und der Gesellschaft ist, ist es der Weg. Wir werden versuchen, unseren Fans vor dem Fernseher schöne und erfolgreiche Spiele zu bieten. Auch wenn ein Stadionbesuch mit drei Punkten für keinen zu ersetzen ist. Wir können es nicht ändern und sind nun leider auch bereits daran gewöhnt.“

...die ausgebliebenen Punkte in den vergangenen Spielen: „Nur von einer Ergebniskrise zu sprechen, ist etwas zu einfach. Es hat schon seine Gründe, warum wir relativ wenige Punkte haben. Das Spiel in Paderborn ist ein gutes Beispiel. Es gab sehr viele 50/50 Situationen, die wir am Ende nicht für uns entscheiden konnten. Die Elfmeter zähle ich auch dazu. Wir verschießen und Paderborn trifft im Nachschuss. Von diesen Situationen haben wir zu viele, die nicht auf unsere Seite fallen. Hier kann man den Erfolg auch ein Stück weit erzwingen. Daran arbeiten wir und ich denke, dass wir das Ruder bald herumreißen können.“

...die Abwehrformation: „Wir haben in den vergangenen zwei Wochen die Defensivformation und das Verhalten etwas angepasst. Im Test gegen Werder Bremen und in der ersten Hälfte gegen Paderborn konnte man das schon gut sehen. Wir hatten sehr enge Abstände, standen kompakt und haben wenig zugelassen. Erst, als wir mehr Risiko gegangen sind, haben wir es dem Gegner zu leicht gemacht. Das wird unser Kernpunkt sein. Wir müssen kompakt bleiben und auf dem ganzen Platz Druck auf den Ball bekommen. Gleichzeitig möchte ich auch den offensiven Spirit der Mannschaft nicht aufgeben. Wichtig ist für uns, dass wir die richtige Balance finden. Die haben wir bisher nicht gefunden.“

...die Ausgeglichenheit der Liga: „Grundsätzlich ist die Liga sehr ausgeglichen. Die Tabelle wird in dieser Saison sehr eng zusammenrutschen. Man muss nur auf die Tabelle schauen und sieht, wie schnell man mit wenigen Erfolgen auf einem einstelligen Platz ist. Wir konzentrieren uns aber auf das, was wir machen können und wo wir uns verbessern können. Alles andere bringt uns nicht weiter. Wir müssen uns gegen Osnabrück besser aufstellen und eine bessere Leistung bringen. Alles andere gehört unter den Weihnachtsbaum.“

...seine Rolle als Trainer in dieser Phase: „Wenn wir Spiele gewinnen, ist nicht immer alles gut, wenn wir verlieren, ist auch nicht alles schlecht. Dafür bin ich als Trainer da. Da müssen wir die Waage finden und die Dinge analytisch angehen. Natürlich gehört es dazu, bei Niederlagen den Finger etwas deutlicher in die Wunde legen. Am Ende geht es auch um Ergebnisse, auch wenn wir uns entwickeln wollen und der Prozess gut läuft. Wir haben noch genug Elemente, in denen wir uns verbessern müssen, um andere Ergebnisse zu erzielen und aber vor allem, um auch besser zu spielen. Das eine kommt vor dem anderen. Ein positives Ergebnis bekommt man hin. Wenn man aber auf Dauer vorwärtskommen möchte, muss es mit und gegen den Ball besser werden. Daran arbeiten wir jeden Tag.“

 

(lf)

Fotos: Witters​

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