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"Mit Kommunikation kannst du viele Sachen schon im Vorwege erledigen"

Vor gut zwei Wochen verpflichtete der FC St. Pauli Keeper Dejan Stojanović auf Leihbasis vom FC Middlesbrough, gegen Holstein Kiel und Hannover 96 trug der Keeper mit guten Leistungen zu den positiven Ergebnissen bei. Am Mittwoch (20.1.) nahm sich der Österreicher zwischen den beiden Einheiten viel Zeit, um die Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten. Dabei sprach der Keeper u.a. über...

…den FC St. Pauli und den Wechsel ans Millerntor: "Ich habe immer mal wieder rausgehört, dass der FC St. Pauli etwas ganz Besonderes ist. Die Atmosphäre, die Fans und der Rückhalt von den Fans. Da habe ich auf jeden Fall viel Positives gehört. Mit meinem ehemaligen Mitspieler Lukas Görtler habe ich mich unterhalten und er war neidisch, als ich hier unterschrieben habe."

…den Wurf ins kalte Wasser: "Ich bin die Mannschaft öfters durchgegangen und habe versucht, mir die Namen zu merken. Das ging aber relativ schnell, wir hatten ja auch eine Woche zusammen. Das war das geringere Problem. Wieder auf dem Platz zu stehen, ist cool. Es ändert sich auch nicht viel. Ich bin ja kein Stürmer geworden, sondern mache auf derselben Position weiter. Bei St. Gallen habe ich viel gespielt und bin jetzt auch schnell wieder reingekommen. Die Mitspieler haben mir auch geholfen, wieder voll da zu sein."

…den Kampf um den Klassenerhalt: "Man versucht, das im Training abzuschütteln und gibt alles. Man schätzt das Vertrauen vom Verein, dass sie dir vertrauen und du die Situation gut durchbringen kannst. Das ist wichtig und das weiß ich sehr zu schätzen. In St. Gallen hatte ich im ersten Jahr dieselbe Situation. Als ich nach Middlesborough gewechselt bin, bin ich auch direkt in den Abstiegskampf rein. Da habe ich gute Erfahrungen sammeln können. Wichtig ist der Zusammenhalt mit der Verteidigung und den Mitspielern, dass man da Kontakt hält, viel kommuniziert und so dann viel Stabilität reinbringen kann."

…seine Zeit beim FC Middlesborough: "Bis zum Sommer habe ich gespielt, kurz vor dem Saisonstart hat der Trainer dann einen neuen Torwart geholt. Keiner hat mit mir das Gespräch gesucht und so habe ich gemerkt, dass ich nicht mehr die Nummer Eins bin."

…die Situation für einen Torhüter, nicht mehr die Nummer Eins zu sein: "Das ist schon ein Schlag ins Gesicht. Von einen auf den anderen Tag ändert sich so viel. Man spielt auch nicht 30 oder 40 Jahre, sondern nur gut 15. Man muss damit leben können, es schnell wegwischen und weitermachen. Das habe ich dann versucht und es hat sich ausgezahlt mit der Chance, jetzt beim FC St. Pauli spielen zu können."

…Robin Himmelmann und dessen Ausscheiden: "Ich habe eine Woche mit ihm zusammen trainiert, der erste Eindruck war positiv. Wir hatten gute Gespräche und er hat mich gut ins Torwarttraining aufgenommen. Das habe ich sehr geschätzt. Eine solche Situation kenne ich aus der Schweiz, als Daniel Lopar nach 13 Jahren gehen musste. Damit beschäftige ich mich aber weniger, ich schaue auf mich. Bei allem Respekt gegenüber Robin, der viel für den Verein geleistet hat. In der aktuellen Situation muss ich auf mich schauen. Ich war sehr schnell in der Startelf und musste mich auf meinen Job fokussieren."

…die beiden Spiele gegen Kiel und Hannover: "Gegen Kiel müssen wir gewinnen, gegen Hannover haben wir es uns dann selbst schwer gemacht. Da hatten wir bis zur 50. Minute alles im Griff, kassieren dann das 2:1. Wir kommen dann ins Schwimmen, lassen nach und bekommen das 2:2. Wir müssen noch daran arbeiten, stabil über 90 Minuten unsere Leistung halten zu können."

…die Elfmeter-Diskussion beim Spiel in Hannover: "Im Spiel dachte ich, dass ich ihn treffe. Wenn man die Szene zum ersten Mal sieht, verstehe ich, wenn man denkt, dass es ein Elfmeter ist. Ich habe mir die Szene angeschaut und wie die DFL dann auch bestätigt hat, komme ich irgendwie noch an den Ball, bevor er einfädelt. Man sieht es ganz gut, dass ich den Ball treffe. Einen großen Respekt an die Schiedsrichter, im Nachhinein eine gute Entscheidung."

…Cheftrainer Timo Schultz und dessen Umgang mit der Mannschaft: "Ich erlebe ihn sehr lebendig. Er will nur das Beste für den Verein und für uns Spieler. Er ist sehr offen und sagt sehr direkt, was er von dir will und erwartet. Ich versuche, das auch zu 100 Prozent zu erfüllen. Es ist ein sehr wichtiger Punkt, dass ein Trainer sehr offen ist und die Spieler unterstützt. Das macht er zu 100 Prozent, wenn nicht sogar mehr."

…Lautstärke auf dem Platz: "Ich hatte das Glück, dass ich von jung auf so trainiert habe, dass man die Kommunikation laut hält, speziell als Torwart. Mit Kommunikation kannst du viele Sachen schon im Vorwege erledigen. Das gibt den Verteidigern und Mitspielern auch ein gutes Gefühl, wenn sie wissen, dass hinten einer drin steht und immer für sie da ist."

…die Qualität im Team und die in der 2. Bundesliga: "Wir haben in den letzten beiden Spielen gezeigt, dass wir eine super Qualität haben. Ich sehe es auch im Training, wir haben viele junge und sehr motivierte Spieler. Wir halten zusammen und jeder gibt für jeden alles. Die Qualität in der Liga ist sehr hoch. In jeder Mannschaft gibt es zwei, drei Topspieler, die das Niveau hochhalten."

…sein bisheriges Karriere-Highlight: "Das war sicher das Spiel beim SSC Neapel im Coppa Italia, da haben wir das Achtelfinale gewonnen. Da habe ich ein gutes Spiel gemacht, es war mein erstes für den FC Bologna."

…seine Zukunftspläne: "Man muss erst einmal abwarten, wie sich alles entwickelt. Wir müssen schnellstmöglich unten rauskommen. In unserer Lage ist es wichtig, fokussiert zu bleiben. Deshalb ist es nicht der richtige Zeitpunkt, an den Sommer zu denken."

 

(hb)

Fotos: Witters

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