Kiezkicker wollen Aufwärtstrend gegen starke Dresdner fortsetzen
Sonnabend, 11. Februar 2017, 12:00 Uhr
Nach der starken Leistung beim 2:1-Erfolg in Braunschweig und dem ersten Rückrunden-Dreier wollen die Kiezkicker am Sonntag (12.2., 13:30 Uhr) im Heimspiel gegen Dynamo Dresden unbedingt nachlegen und weiter Boden im Kampf um den Klassenerhalt gutmachen. Die fünftplatzierten Gäste hingegen wollen mit einem Erfolg an den Aufstiegsplätzen dranbleiben.
Wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht: Der Vorjahresvierte FC St. Pauli ist nach 19 Spieltagen Schlusslicht und kämpft um den Klassenerhalt, während Aufsteiger Dynamo Dresden auf Platz fünf steht und sogar von Durchmarsch in die 1. Bundesliga träumen darf. So ist Fußball manchmal eben, immer wieder ist er Überraschungen in jegliche Richtungen gut. Für eine sehr positive Überraschung sorgten die Kiezkicker in der Vorwoche, als sie gegen die bis dahin daheim ungeschlagenen Braunschweiger mit 2:1 gewinnen und drei wichtige Punkte holen konnten.
Mit Blick auf die 90 plus 7 Minuten Nachspielzeit war der Erfolg beim Tabellenführer mehr als verdient und so sendete die Lienen-Elf ein weiteres deutliches Lebenszeichen an die Liga. Die Kiezkicker setzten damit den vor der Winterpause begonnenen Aufwärtstrend fort. Das bittere 0:1 gegen den VfB Stuttgart und den damit verbundenen Dämpfer steckten sie dabei gut weg. Dank einer starken Mannschaftsleistung holten sie bei der Eintracht die Punkte 12, 13 und 14 und verkürzten so den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze von sechs auf drei Zähler.
Nicht 14, sondern bereits 31 Punkte konnte Dynamo Dresden holen – eine ganz starke Ausbeute für einen Aufsteiger, der stets das Ziel hat, erst einmal die Klasse zu halten. Rein rechnerisch fehlen der Elf von Trainer Uwe Neuhaus noch neun Zähler zur 40-Punkte-Marke und diese wollen die Sachsen zu gerne schnell einfahren. Bei der SGD ist man inzwischen heiß auf mehr, wie Dresdens Kapitän Marco Hartmann unter der Woche klarstellte. So mache es einfach Spaß, in der Tabelle oben dran zu sein und deshalb wollten die Sachsen auch möglichst lange oben bleiben, erklärte der SDG-Mittelfeldspieler.
Warum Dresden oben steht, zeigen vor allem die Ergebnisse gegen die Topteams der Liga: 2:0 bei Hannover 96, 5:0 gegen den VfB Stuttgart und 3:2 gegen Eintracht Braunschweig. Bei einer besseren Bilanz gegen die Teams aus dem unteren Tabellendrittel – Dynamo verlor jeweils 0:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern und Erzgebirge Aue, zudem 0:1 gegen den TSV 1860 München – wäre mehr als „nur“ Platz fünf drin gewesen. Um eben an Stuttgart, Hannover, Braunschweig und Union Berlin dranzubleiben, wollen und müssen die Sachsen am Millerntor gewinnen.
Das gelang Dynamo Dresden bei fünf Anläufen jedoch noch nie. Nach zwei Remis (jeweils 2:2) in der ehemals drittklassigen Regionalliga Nord kassierten die Sachsen bei unserem FCSP zuletzt drei Niederlagen in Folge (1:3, 2:3, 1:2). In der laufenden Saison präsentierten sich die laut Lienen "fußballerisch und technisch sehr starken" Dresdner auswärts jedoch gut. Nur Nürnberg und Stuttgart (jeweils 17 Zähler) holten in der Fremde mehr Punkte als die SGD (14), die von neun Gastspielen lediglich drei verloren hat.
Wollen unsere Kiezkicker ihren positiven Lauf fortsetzen, müssen sie wie in den vergangenen fünf Spielen, in denen sie nur drei Gegentreffer kassierten, von der ersten Minute an eine konzentrierte Defensivleistung auf den Platz bringen und die Zweikämpfe gewinnen. "Unsere Lebensversicherung bleibt eine stabile Abwehr", betonte Lienen vor der Partie. Wie gegen Braunschweig wollen die Braun-Weißen aber nicht nur hinten drinstehen, sondern sich Chancen herausspielen und diese eiskalt nutzen. Gelingt das, kann die auswärts zuletzt zweimal in Folge siegreiche Lienen-Elf nach 22 Wochen, so lange liegt der bislang einzige Heimsieg gegen Arminia Bielefeld (2:1) zurück, endlich auch wieder drei Punkte am Millerntor bejubeln.
Nach dem VfB Stuttgart und Eintracht Braunschweig erwarten unsere Kiezkicker mit der SG Dynamo Dresden die dritte Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel in Folge. Dank einer „erfreulichen Personalsituation“ stehen Cheftrainer Lienen für das dritte Spiel in Folge gegen ein Topteam nahezu alle Spieler zur Verfügung. So kehren der in Braunschweig gelbgesperrte Daniel Buballa, die zuletzt kranken Sören Gonther und Christopher Avevor sowie Aziz Bouhaddouz, der nach der Teilnahme beim Afrika Cup ebenfalls krankheitsbedingt ausgefallen war, zurück. Lediglich Philipp Ziereis befindet sich noch im Aufbautraining, für ihn kommt das Dresden-Spiel noch zu früh.
(hb)
Foto: Witters