FC St. Pauli

„Natürlich fällt da eine riesige Last von uns ab“, betonte Lasse Sobiech direkt nach dem Sieg in Fürth. Die Erleichterung und Freude war riesig, konnten die Braun-Weißen doch den ersten Dreier seit dem 2:1-Heimsieg gegen Bielefeld Anfang September bejubeln. Für Teamkollege Aziz Bouhaddouz, der das wichtige 1:0 erzielt und damit eine über 500 Minuten andauernde Torflaute beendete hatte, war es ein „emotionales Spiel“, das die Kiezkicker dank ihrer wohl besten Saisonleistung mit 2:0 für sich entscheiden konnten.

Es tat einfach nur gut, endlich wieder drei Zähler bejubeln – sei es als Spieler oder Trainer, aber auch als Mitarbeiter, Fan oder Sympathisant. Durch den zweiten Dreier in der laufenden Spielzeit konnte die Elf von Coach Ewald Lienen, der die harte und gute Trainingsarbeit der letzten Wochen für den Erfolg bei der SpVgg verantwortlich machte, den Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze auf vier Zähler verringern. Die Kiezkicker wollen nach dem jüngsten Erfolgserlebnis natürlich nachlegen.

Augenblicke nach dem Abpfiff in Fürth stellte Bouhaddouz stellvertretend für alle Kiezkicker aber klar: „Wir dürfen uns nicht auf dem Sieg ausruhen, uns wird weiterhin nichts geschenkt werden.“ Geschenke verteilen will der VfL Bochum, der zum Abschluss des Jahres ans Millerntor anreist, sicherlich nicht. Im Gegenteil: Die auswärts erst einmal siegreiche Elf von Trainer Gertjan Verbeek will sich nach dem zurückliegenden Heimerfolg gegen den TSV 1860 München natürlich auch mit dem zweiten Sieg in Folge in die Winterpause verabschieden.

Das wollen die Braun-Weißen natürlich verhindern. Vor allem mit einer erneut starken Defensivleistung wollen die Lienen-Schützlinge den zweiten Heimsieg einfahren. Nach 14 Partien mit stets mindestens einem Gegentreffer stand zuletzt zweimal in Folge die Null, sowohl gegen Kaiserslautern als auch gegen Fürth ließen die Braun-Weißen dabei nicht einen Schuss aufs Tor zu. Was in der Offensive beim torlosen Remis gegen die Lauterer noch nicht klappen sollte, gelang dann aber in Fürth. Zunächst war Bouhaddouz Mitte der zweiten Halbzeit energisch zur Stelle, in der Nachspielzeit bewies der gegen Bochum aufgrund der 5. Gelben Karte leider gesperrte Cenk Sahin mit einem sehenswerten Lupfer treffsicheres Feingefühl.

Die Kiezkicker wollen sich auf dem zurückliegenden Erfolg auf gar keinen Fall ausruhen, erreicht haben sie durch den zweiten Saisonsieg noch nichts. Ein langer Weg liegt noch vor ihnen. Um mit einer besseren Ausgangslage in die Ende Januar beginnende Rückrunde zu starten, soll gegen den VfL unbedingt der dritte Saisonsieg her.

(hb)

Foto: Witters