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Weitere Berichte und Anträge von der Mitgliederversammlung

Bei der diesjährigen Mitgliederversammlung des FC St. Pauli blickten nicht nur unser Präsident Oke Göttlich und unsere Aufsichtsratsvorsitzende Sandra Schwedler auf das zurückliegende Jahr zurück, sondern auch Jörn Sturm (Amateurvorstand), Alexander Gunkel (AFM-Vorstand), Manfred Heinzinger (Ehrenat) und Jan Görbitz (Kassenprüfer). Außerdem wurde über vier gestellte Anträge entschieden.

Bericht des Amateurvorstands

"Wieder hat unser Amateursport ein erfolgreiches und bewegtes Jahr hinter sich. Zahlreiche Erfolge gilt es zu feiern. Es wurden Meisterschaften und Pokalsiege errungen und manchmal auch am grünen Tisch wieder verloren. In jedem Fall war es schweißtreibend, aufregend und hat jede Menge Durst gemacht", begann Jörn Sturm, der 1. Vorsitzende des Amateurvorstands, seine Rede. Dabei bedankte sich er bei allen, die durch ihre Arbeit hinter und vor den Kulissen diese Erfolge erst möglich gemacht haben. "Mein Dank gilt deshalb all den TrainerInnen, BetreuerInnen, Abteilungsleitungen, OrganisatorInnen und all den Ehrenamtlichen, welche Funktion auch immer ihr ausfüllt. Euer Wirken macht Meisterinnen und Meister. Ihr tragt unsere Ideen und unsere Werte in die Welt."

Einen Dank sprach Sturm auch seinen Vorstandskollegen Bärbel Szibat, Harald Singler, Axel Micheel und Peter Maul "für die intensive und anregende Zusammenarbeit" aus, ehe er sich der Arbeit des Amateurvorstands im vergangenen Jahr widmete. Ein Teil der Arbeit wurde für die Organisation und Begleitung der drei neuen Abteilungen Pipes & Drums, Segeln und Beachvollyball aufgewendet. Erfreut stellte Sturm fest: "Fast 500 Mitglieder haben sich den drei Abteilungen bereits angeschlossen und deshalb stellen die Gründungen dieser Abteilungen für mich schon jetzt einen Erfolg dar."

Während die im abgelaufenen Jahr neu gegründeten Abteilungen ohne Sporthallenzeiten auskämen, sei die Beschaffung von Trainingszeiten in und auf Sportanlagen nach wie vor der größte Hemmschuh bei der Entwicklung unserer Amateursportabteilungen, dabei merkte Sturm an: "Leider ist St. Pauli, bzw. die innere Stadt im Plan der sogenannten Active City des Senats ein weißer Fleck. Deshalb werden wir unsere Aktivitäten im politischen Raum in den kommenden Monaten verstärken, um diese Lücke zu schließen. Auch wir sind der Meinung, dass Sport ein wichtiger Faktor für eine hohe Lebensqualität einer Stadt darstellt und unterstützen deshalb die Active-City-Strategie des Senats, aber dann muss dies eben auch beinhalten, dass ausreichend Sportflächen im Stadtteil St. Pauli zur Verfügung stehen. Dafür zu kämpfen, betrachten wir als eine unserer Hauptaufgaben."

Sehr erfreut zeigte sich Sturm über die neu geschaffene Stelle des Geschäftsleiters Amateursport, die Thomas Michael seit dem 1. August innehat. "Thomas hat viele Jahre erfolgreich beim Hamburger Sportbund gearbeitet. Er ist unglaublich gut in der Hamburger Vereinswelt und in der Hamburger Sportpolitik vernetzt. Diese Kontakte konnte Thomas bereits nutzen und ich kann versichern, dass wir schon bald konkrete Ergebnisse seiner Arbeit vermelden können. Ich jedenfalls freue mich sehr über diese professionelle Unterstützung", so Sturm, der hinzufügte: "Ich möchte mich explizit beim Präsidium bedanken, dass wir diese Strukturen nun haben. Die Zusammenarbeit mit Euch im vergangenen Jahr war super und sehr zielführend. In Zusammenhang gilt mein Dank auch dem Aufsichtsrat und insbesondere Sandra und Roger, die in den letzten beiden Jahren die Arbeit des Amateurvorstands sehr unterstützt haben und uns immer hilfreich zur Seite standen."

Nachdem Sturm berichtete, dass sich der Amateurvorstand im vergangenen Jahr auch sehr viel mit Strukturveränderungen (u.a. wachsende Abteilungen, sich ändernde äußere Rahmenbedingungen) beschäftigt hatte, richtete er seinen Blick auf das Thema Inklusion, das beim FC St. Pauli eine größere Rolle spielen solle: "Wir wollen allen Menschen, die sich für uns oder unsere Ideen interessieren, die Möglichkeit geben, dass sie Teil unseres Vereins werden oder mindestens eine offene Tür vorfinden." Einige wichtige Fragen müssten erörtert werden, so Sturm, der jedoch feststellte: "Wir können dieses Thema mit großem Vertrauen in die eigene Kraft angehen, da wir bereits sehr positive Erfahrungen mit diversen Projekten gesammelt haben. Beispielhaft erinnere an das Freiwurf-Team der Handballabteilung oder die Inklusionsmannschaft unserer Tischfußballabteilung. Inklusion wird in den Sporttreibenden Abteilungen von Menschen für Menschen geschaffen und insofern schließt sich hier ein Kreis meiner Rede. Es sind die Ehrenamtlichen. Ihr seid es, die unsere Werte umsetzen. Gemeinsam werden unsere Ideen stark und verändern etwas. Zusammen mit Michael Thomsen, dem Leiter unserer CSR-Abteilung, wird der Amateurvorstand deshalb im Frühjahr 2019 zu einem Workshop über Inklusion einladen. Ich möchte Euch schon heute dazu einladen, Euch an diesem Prozess zu beteiligen. Ich bin sicher, dass ich schon im nächsten Jahr über positive Ergebnisse berichten kann."

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Bericht des AFM-Vorstands

Im Namen der Abteilung Fördernde Mitglieder (AFM) berichtete der Vorsitzende Alexander Gunkel von der Arbeit und der Entwicklung in der AFM. Die Mitgliedszahlen der AFM steigerten sich seit der letzten Jahreshauptversammlung um rund 1.200 Mitglieder auf inzwischen insgesamt 15.939 Mitglieder. "Der Zuwachs geht damit über den Entwicklungstrend der letzten Jahre hinaus", zeigte sich Gunkel zufrieden. Damit verfügt die AFM über einen jährlichen Etat von knapp über 1,5 Millionen Euro, wovon etwa 1,2 Millionen Euro in die Jugendförderung investiert werden.

In der Jugendförderung investiert die Abteilung nicht nur in den Jungen- und Mädchenfußball, sondern auch in den Jugendbereichen der anderen Abteilungen im Verein. „Die AFM hat von Beginn an einen stärkeren Fokus auf die soziale und pädagogische Betreuung der Jugendspieler gelegt. Den Mitgliedern war es wichtig, dass ihre Beiträge in den Verein nachhaltig und zukunftsorientiert investiert werden.“, so Gunkel. Für die hervorragende Arbeit im Nachwuchsleistungszentrum, welches in diesem Jahr erneut mit drei Sternen ausgezeichnet wurde, dankte Alexander Gunkel dem Leiter Roger Stilz und seinen Mitarbeitern ausdrücklich. Am 2. Oktober wurde auf der AFM-Mitgliederversammlung einstimmig der Kauf des Jugendtalenthauses 2, 15 Jahre nach dem Kauf des ersten Hauses, beschlossen. Das Haus wurde am 6. November erfolgreich eingeweiht.

Außerdem spielte auch die Förderung von inklusiven Maßnahmen in der AFM eine wichtige Rolle. Diese wurde im vergangenen Jahr durch die großartige Arbeit der Blindenfußball-Abteilung erneut stark präsentiert. Zudem erklärte Gunkel die Anschaffung eines Bootes als wichtige Grundlage für die Zukunft des inklusiven Segelns am Standort Hamburg, auch im Hinblick auf zukünftige Paralympics. Weiterhin unterstützt die AFM den Aufbau des Museums und die optimale Nutzung der Fanräume.

Die Projekte AFM-Radio, die Ü50-Veranstaltungen und die neu eingeführten AFM-Themenabende sind in der Fankultur der AFM prägend. "Um die interne Struktur zu optimieren, wurde eine offene Abteilungsleitungssitzung für mehr Information und noch mehr Transparenz eingeführt", erklärte der Vorstand.

Schließlich freute sich Gunkel zum einen darüber, dass der FC St. Pauli ein "vorbildlich und professionell geführter Bundesliga-Verein" ist, mahnte zugleich aber an, dass ein nachhaltiges Engagement der Mitglieder in allen Bereichen des FC St. Pauli von großer Wichtigkeit ist. Gunkel abschließend: "Wenn wir den Fußball um uns herum noch ein wenig besser machen wollen, müssen wir dafür alle ein wenig arbeiten."

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Bericht des Ehrenrats

Bevor Manfred Heinzinger im Namen des Ehrenrats auf das vergangenen Jahr blickte, stellte er mit Blick auf die Zweitliga-Tabelle erst einmal erfreut fest: "Es fühlt sich so viel besser an, mit einem Platz im vorderen Tabellendrittel ins Stadion zu gehen. Drücken wir alle die Daumen, dass es noch möglichst lange anhält, und das führende Trio der Aufstiegsfavoriten nicht ganz so beständig aus der Winterpause zurückkehrt."

Anschließend führte Heinzinger die Tätigkeiten des fünfköpfigen Gremiums aus. "Im Mai wurden wir von der Abteilungsleitung der Triathleten gebeten, in einem Konflikt zu vermitteln. Ein Mitglied fühlte sich diskriminiert und in seiner Glaubensausübung eingeschränkt", berichtete Heinzinger, der neben einem Vertreter des Hamburger Triathlonsverbands als neutraler Mediator an einer Gesprächsrunde mit Vertretern aus der Abteilung und jenem Mitglied teilgenommen hatte. Dort wurden die erhobenen Anschuldigungen erörtert.

"Sowohl der Vertreter des Verbandes als auch ich konnten dabei keinerlei Verfehlungen der Abteilung erkennen und haben auch versucht, dem Betroffenen dies deutlich zu machen. Allerdings war dieses Mitglied wenig einsichtig und hat infolgedessen den Verein verlassen. Dies war erfreulicherweise der einzige Fall, mit dem wir uns im abgelaufenen Jahr befasst haben", so Heinzinger, der sich anschließend über die Mitgliederentwicklung im FC St. Pauli freute und berichtete, dass im vergangenen Jahr wieder mehr als 2.000 indiviudelle Geburtstagsgrüße verschickt wurden.

Sehr erfreut zeigte sich Heinzinger über die Erfolge der Sporttreibenden Abteilungen. Exemplarisch erwähnte er Serdal Celebi, der die Wahl zum "Tor des Monats August" gewonnen hatte, und das Team der 2. Handball-Frauen mit ihrer Kampagne "Lieb doch, wen Du willst". Zum Abschluss bedankte sich Heinzinger bei allen Anwesenden, den vielen Ehrenamtlichen, Unterstützern des Clubs und MitarbeiterInnen der Geschäftsstelle, die dem Ehrenrat immer freundlich und hilfreich zur Seite stehen.

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Bericht des Kassenprüfers

"Gemäß § 33 der Satzung haben wir für das abgelaufende Geschäftsjahr 2017/18 an mehreren Terminen im Januar, Juni und Oktober durchgeführt. Dabei haben wir uns einen Überblick über alle finanziellen Verträge und Rechtsgeschäfte des Vereins, des Konzerns und der einzelnen Abteilungen verschafft. Unser Gesamteindruck ist positiv", stellte Kassenprüfer Jan Görbitz einleitend klar. Dabei befinde sich die Buchführung der einzelnen Abteilungen befinden "weiterhin auf einen sehr guten Niveau" und das Rechnungswesen und das Controlling des Vereins machten "einen klar gegliederten und ordentlichen Eindruck".

Görbitz fügte jedoch hinzu: "Trotzdem sollte man die noch vorhandenen Verbindlichkeiten der Rekonstruktion des Millerntor-Stadions, die Ligazugehörigkeit und der Schritt in die Selbstvermarktung im Auge behalten." Abschließend konnte der Kassenprüfer aber vermelden: "Auf Basis unseres Gesamteindrucks haben wir dem Aufsichtsrat die Empfehlung der Entlastung der Präsidien beider Zeitabschnitte ausgesprochen."

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Anträge

Zeitnaher Bau einer zweiten Anzeigetafel

Antragssteller Thomas K. reichte den Antrag zu einem zeitnahen Bau einer zweiten Anzeigetafel vis-a-vis der bestehenden Tafel (also zwischen Haupttribüne und Nordtribüne/Gästebereich) unter Einhaltung sämtlicher bau- und sicherheitstechnischer Anforderungen ein. Gemeinsam mit dem Präsidium einigte sich Thomas darauf, einen Dringlichkeitsantrag zur Änderung des Antrages zu stellen. Diesem wurde stattgegeben und der Antrag wurde in einen Antrag zur zeitnahen Prüfung des Baus einer zweiten Anzeigetafel unter Berücksichtigung von baulichen Gegebenheiten geändert, da die Ecke zwischen der Nord- und der Haupttribüne die einzige Möglichkeit wäre, um weitere Räume/Büros für den Verein zu schaffen, die also zugebaut werden könnte. Der geänderte Antrag wurde mit der erforderlichen einfachen Mehrheit beschlossen.

Rauchverbot im Millerntor-Stadion

Die Mitgliederversammlung möge bitte beschließen, dass der Verein zum Schutz der Nichtraucher im Millerntor-Stadion ein Rauchverbot einführt, so Rainer, Vorstand des Vereins Pro Rauchfrei e.V., der seinen Sitz in München hat. Der Antrag hat bei 14 Ja-Stimmen deutlich nicht die erforderliche Mehrheit erhalten und wurde abgelehnt.

Keine Verträge mit Drittvermarktern

Antragsteller Thomas H. bat darum, dass der FC St. Pauli keine Verträge mit Drittvermarktern, sogenannten "TPO", eingeht. Dieses ist zwar schon von der FIFA verboten, könnte jedoch laut des Antragsstellers durch geschickte juristische Formulierungen umgangen werden. Dazu äußerte sich Sportchef Uwe Stöver wie folgt: „Alle Verträge, die in Zusammenhang mit einem Transfer stehen, müssen unsererseits offengelegt und geprüft werden. Ich kann versichern, dass die Verträge, die wir geschlossen haben, den jeweiligen Regeln und Statuten entsprechen.“ Der Antrag hat bei 23 Ja-Stimmen deutlich nicht die erforderliche Mehrheit erhalten und wurde abgelehnt.

Streichung dritter Satz in § 9f der Beitragsordnung

Dem Antrag von Jörn, in der Beitragsordnung in § 9 f den dritten Satz zu streichen („Die Einnahmen aus der Erhebung dieses Zuschlages werden ausschließlich zur Förderung der Jugendarbeit verwendet.“), stimmten die anwesenden Mitglieder bei fünf Gegenstimmen mit der nötigen einfachen Mehrheit zu.

Sonstiges

Unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ wurde noch eine kritische Nachfrage zur eingegangenen Partnerschaft mit Media Markt geäußert, in der auf die vom Werberat als „gesellschaftlich inakzeptabel“ kritisierte #Männertage-Kampagne verwiesen worden ist. Hierzu stellt der FC St. Pauli fest: Media Markt ist bereits seit Saisonbeginn Sponsor des FC St. Pauli. Also schon weit bevor die besagte Kampagne in die Öffentlichkeit gekommen ist. Der Club hat Media Markt erläutert, dass diese Kampagne beim FC St. Pauli nicht stattfinden wird. Media Markt hat mit Verständnis reagiert und sein Werbekonzept speziell für den FC St. Pauli entsprechend angepasst. Neben dem SC Freiburg war der FC St. Pauli übrigens der einzige Verein, der die Kampagne im Stadion nicht ausgespielt hat.

 

(cp/hb/jh)

Fotos: Witters

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