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FC St. Pauli

2:2

Hertha BSC

Testspiel: FC St. Pauli - Hertha BSC

Im letzten Testspiel der Saisonvorbereitung haben sich unsere Kiezkicker mit 2:2 (2:1) von Bundesligist Hertha BSC getrennt. Vor 2.500 Fans brachte Daniel-Kofi Kyereh die gut aufgelegten Kiezkicker kurz vor der Pause in Führung (44.), Niklas Stark glich aber postwendend aus (45.), ehe Simon Makienok direkt im Anschluss traf (45.+2). Kurz nach dem Seitenwechsel gelang den Gästen der erneute Ausgleich durch Suat Serdar (49.). Weitere Treffer fielen nicht und so blieb es am Ende bei leistungsgerechten Remis.

Für das Testspiel gegen den Bundesligisten vertraute Cheftrainer der in der starken Rückrunde der Vorsaison bevorzugten Formation im 4-4-2 mit der Mittelfeldraute, im Angriff begannen Guido Burgstaller und Simon Makienok. Bei besten äußeren Bedingungen und seit Oktober erstmals auch wieder mit Fans auf den Tribünen starteten unsere Boys in Brown in die Partie. Auch wenn 'nur' 2.500 Fans dabei waren, es war nach neun Monaten und 15 Heimspielen mit leeren Rängen endlich mal wieder Stimmung am Millerntor.

Spielerische Highlights und Torszenen blieben in der Anfangsphase noch aus, auch wenn beide Teams um spielerische Lösungen bemüht waren. Hertha-Neuzugang Suat Serdar mit dem ersten Torschuss aus 22 Metern, Keeper Dennis Smarsch packte aber sicher zu (14.). In der Folge blieb die Partie ausgeglichen, weitere Torszenen ließen aber auf sich warten. Nach einem Ballgewinn von Daniel-Kofi Kyereh bediente dieser dann aber Simon Makienok und der wiederum Guido Burgstaller. Dessen Schuss aus halblinker Position konnte zur Ecke geklärt werden (20.). Diese schlug Leart Paqarada Richtung Elfmeterpunkt auf Jakov Medić, dessen Kopfball setzte Kyereh per Kopf aus kurzer Distanz ins Netz. Der Schiedsrichter-Assistent hatte die Fahne aber oben. Eine knappe Entscheidung, es blieb beim 0:0 (21.).

Nach einer kurzen Trinkpause hatten die Kiezkicker deutlich mehr vom Spiel und Chancen im Minutentakt. Erst wurden die Schüsse von Luca Zander (29.) und Leart Paqarada (30.) gerade noch geblockt, dann fand Paqarada mit einer Ecke Makienok. Doch bei dessem Kopfball auf sieben Metern war Hertha-Keeper Alexander Schwolow zur Stelle (31.). Weiter die Kiezkicker und wieder über Paqarada: Dessen Flanke von der linken Seite nahm der aufgerückte Finn Ole Becker am linken Fünfmeter-Eck direkt, doch Schwolow packte sicher zu (34.).

Kurz vor Pause dann noch Chancen und Tore auf beiden Seiten. Erst vergab Burgstaller nach einem langen Ball von Kyereh frei vor Schwolow die Führung (41.), ehe sowohl Javairô Dilrosun als auch Davie Selke zu hoch zielten (43.). Den fälligen Abstoß nach Selkes Schuss schlug Smarsch lang, Makienok verlängerte per Kopf auf Burgstaller und der legte perfekt in den Lauf von Kyereh. Unsere Nummer 17 fackelte nicht lang und jagte das Leder - unhaltbar für Schwolow - aus 18 Metern ins rechte untere Eck - 1:0 (44.).

Die Freude währte aber nicht lange, denn die Gäste erzielten nur 60 Sekunden später den Ausgleich. Eine Flanke von Deyovaisio Zeefuik köpfte der freistehende Niklas Stark aus sechs Metern ein - 1:1 (45.). Halbzeit war aber noch immer nicht und beim 1:1 sollte es auch nicht bleiben. Paqarada brachte einen Freistoß von der linken Seite in den Berliner Strafraum und Makienok setzte das Leder aus fünf Metern zum 2:1 ins linke Eck (45.+2). Kurz darauf war dann aber Pause. Gerade die Schlussphase hatte den Fans so richtig geschmeckt.

Daniel-Kofi Kyereh zieht in Minute 44 energisch ab und trifft zur verdienten Führung für unseren FCSP.

Daniel-Kofi Kyereh zieht in Minute 44 energisch ab und trifft zur verdienten Führung für unseren FCSP.

Während Hertha-Coach Pál Dárdai nur einen Tausch zwischen den Pfosten vollzog, nahm Timo Schultz zwei Wechsel für die zweite Hälfte vor. Er schickte Christopher Buchtmann und Maximilian Dittgen für Finn Ole Becker und Simon Makienok auf den Rasen. Die Gäste mit der ersten Chance, ein abgefälschter Schuss von Serdar ging aber drüber (47.). Wenig später konnte Serdar aber den Ausgleich bejubeln, er jagte das Leder aus spitzem Winkel mit viel Wucht unter die Latte ins Tor. Smarsch war machtlos – 2:2 (49.).

Weil die Gäste seit dem Seitenwechsel stabiler standen, kamen unsere Kiezkicker nur selten mal in die Nähe des Strafraums, defensiv ließen sie in der Folge aber auch nichts zu und so spielte sich Geschehen zumeist im Mittelfeld ab. In der Phase folgten diverse Wechsel auf beiden Seiten, fünf Wechsel gab es bei unseren Boys in Brown (64.), während die Berliner wenig später alle Feldspieler austauschten (69.). Die vielen Wechsel änderten erst einmal nichts am Spielgeschehen, beide Keeper mussten in der Folge nicht eingreifen, Torszenen blieben weiterhin aus.

In der Schlussphase hatten die Berliner dann den Siegtreffer auf dem Fuß. Nach einem Ballverlust von Jakov Medić eilte Ruwen Werthmüller allein auf Smarsch zu, doch der reagierte richtig stark und verhinderte so das mögliche 2:3 (85.). Beide Teams spielten in den Schlussminuten noch mal munter nach vorne, mit einem Remis wollte sich kein Team zufrieden geben, ein Treffer fiel aber nicht mehr und so blieb es beim leistungsgerechten 2:2.

Ungewohntes Bild dann nach dem Abpfiff: Haben sich unsere Kiezkicker in den vergangenen Monaten immer wieder direkt auf den Weg in die Kabine gemacht, verabschiedeten sich sie erstmals seit Oktober wieder von ihren Fans und die bedankten sich für die gezeigte Leistung mit viel Applaus.

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"Die erste Halbzeit war positiv, da haben wir richtig gut Fußball gespielt und haben bis auf einen Schuss nach einem Abstimmungsfehler fast gar nichts zugelassen. Die Führung zur Pause war verdient. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel mit jeder Auswechslung bei uns und auch bei der Hertha immer unstrukturierter. Hinten raus hat uns zum einen ein bisschen die Power und zum anderen die Klarheit im Spiel gegen den Ball gefehlt. Da konnten wir uns dann nur noch wenige Torchancen herausspielen", blickte Cheftrainer Timo Schultz auf die vorangegangenen 90 Minuten zurück.

"Es war ein sehr guter Test von und für uns, gerade in der ersten Halbzeit. Gegen einen guten Gegner war viel Tempo und viel Intensität drin. In den ersten zehn bis 15 Minuten mussten wir uns erst einmal organisieren und schauen, wie wir Druck machen wollen. Danach waren wir sehr gut im Spiel. Mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben, kann man zufrieden sein", so Simon Makienok nach dem Abpfiff.

"Alles in allem ist es ein gerechtes Ergebnis. Wir sind ganz gut reingekommen und haben heute eine gute Leistung gezeigt, mit der wir zufrieden sein können. Es war schön, mal wieder vor Fans zu spielen", freute sich Philipp Ziereis nicht nur über die gute Leistung, sondern auch über die Rückkehr der Zuschauer*innen am Millerntor.

Auch Guido Burgstaller freute sich über ein endlich mal nicht leere Millerntor-Stadion: "Es war natürlich schön, dass mal wieder Fans hier waren. Beim Rauslaufen aus dem Spielertunnel hat man schon ein bisschen Gänsehaut bekommen. Das hat jeder vermisst. Die Vorfreude ist groß, dass es mit dann halbwegs gefüllten Stadien endlich losgeht."

FC St. Pauli

Smarsch - Zander (64. Viet), Ziereis (75. Lawrence), Medić, Paqarada (64. Ritzka) - Smith (64. Aremu), Becker (46. Buchtmann), Benatelli (75. Knoll), Kyereh (75. Brandt) - Makienok (46. Dittgen), Burgstaller (64. Daschner)

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Hertha BSC

Schwolow (46. Körber) - Klünter (69. Dirkner), Stark (69. Jastrzembski), Dárdai (69. Netz) - Zeefuik (69. Redan), Ascacíbar (69. Werthmüller), Mittelstädt (69. Gayret), Plattenhardt (69. Gechter) - Dilrosun (69. Michelbrink), Serdar (69. Morgenstern) - Selke (69. Lukebakio)

Cheftrainer: Pál Dárdai

 

Tore: 1:0 Kyereh (44.), 1:1 Stark (45.), 2:1 Makienok (45.+2), 2:2 Serdar (49.)

Gelbe Karten: Zander / Ascacíbar

Schiedsrichter: Adrian Höhns (Hamburg)

Fans: 2.500

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli


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