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SV Werder Bremen

3:3

FC St. Pauli

SV Werder Bremen - FC St. Pauli

Der FC St. Pauli hat sich am Donnerstag (12.10.) in einem Testspiel mit 3:3 (1:1) von Bundesligist Werder Bremen getrennt. Beim Debüt von Simon Zoller und Comeback von Maurides trafen Marcel Hartel (10., FE) und Elias Saad (50., 65.) für unseren FCSP. Für den SVW erzielten Justin Njinmah (3.), Jens Stage (54.) und Dawid Kownacki (58., FE) die Tore.

Wie angekündigt schickte Cheftrainer Fabian Hürzeler im Test gegen Werder Bremen vor allem Spieler auf den Rasen, die zuletzt wenig oder gar nicht gespielt hatten. Mit Hauke Wahl, Lars Ritzka, Marcel Hartel und Oladapo Afolayan begannen im Bremer Stadion „Platz 11“ nur vier Spieler, die in der Vorwoche beim 5:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg in der Startelf gestanden hatte. Simon Zoller feierte in Bremen sein Debüt im FCSP-Trikot, Etienne Amenyido lief erstmals seit November 2022 wieder von Beginn an auf und Maurides stand nach überstandener Knieverletzung erstmals seit März wieder im Aufgebot.

Bei sehr guten Bedingungen verzichteten beide Teams auf ein längeres Abtasten und mit dem ersten Angriff ging Werder auch schon in Führung. Eine Ecke von Marvin Ducksch wurde von zwei Bremern an den langen Pfosten zum freistehenden Justin Njinmah verlängert. Der nahm den Ball volley und ließ Keeper Sascha Burchert keine Chance. Der Ball schlug oben rechts ein – 1:0 (3.). Nachdem Dawid Kownacki (9.) und Marcel Hartel (10.) zu ungenau gezielt hatten, gab es nach Foul von Senne Lynen an Hartel den fälligen Elfmeter für unseren FCSP. Hartel trat selbst an und verwandelte sicher zum 1:1-Ausgleich ins rechte Eck (12.). Kurz darauf nahm Philipp Treu eine zu kurz abgewehrte Ecke direkt, verfehlte sein Ziel aber linksseitig (16.).

Es war ein intensiv geführtes Duell auf Augenhöhe, bei dem beide Mannschaften immer wieder fußballerische Lösungen suchten, sich aber jeweils nicht allzu oft bis in den gegnerischen Strafraum durchspielen konnten. Einen Ballverlust am eigenen Sechzehner hätte Leonardo Bittencourt dann beinahe bestraft, seinen 14-Meter-Schuss ins linke Eck parierte Burchert allerdings stark (24.). Kurz darauf verhinderte unser Keeper gegen Njinmah binnen 120 Sekunden gleich zwei Mal den möglichen Rückstand (26., 27.). Lars Ritzka zog nach einer der nicht wenigen Ecken aus dem Rückraum ab, Michael Zetterer packte aber zu (36.). Auf der Gegenseite spielte sich der SVW über mehrere Stationen bis in den Strafraum durch, hier konnte Hauke Wahl den Schuss von Jens Stage aber noch entscheidend abfälschen (37.). Mitchell Weiser jagte das Leder nach Ecke von Ex-Kiezkicker Marvin Ducksch dann weit vorbei (44.), ehe der Halbzeitpfiff ertönte.

Keine Wechsel bei Werder Bremen, Cheftrainer Fabian Hürzeler hingegen nahm für die zweiten 45 Minuten gleich sechs Wechsel vor. Hauke Wahl, Lars Ritzka, Marcel Hartel, Etienne Amenyido, Oladapo Afolayan und Debütant Simon Zoller blieben in der Kabine. Für sie waren Luca Günther, Elias Saad, Johannes Eggestein, Andreas Albers sowie die beiden U23-Spieler Tjark Scheller und Max Marie dabei. Eine sehr muntere zweite Hälfte sollte folgen. Ducksch hatte für Werder den ersten Abschluss, verzog aber deutlich (48.). Auf der Gegenseite machte es Saad besser und zielte  ganz genau: Sein Flachschuss aus halblinker Position schlug genau im rechten unteren Eck ein – 2:1 für unseren FCSP (50.).

Der SVW wollte direkt antworten, doch Burchert parierte gegen Njinmah erneut stark und hielt die Führung fest (51.). Gegen den Kopfball-Aufsetzer von Stage nach Ducksch-Ecke war er wenig später dann aber machtlos – 2:2 (54.). Auch dabei blieb es nicht lange: Nach Foul von David Nemeth an Felix Agu brachte Kownacki die Grün-Weißen vom Punkt dann wieder in Front (58.). Kurz darauf feierte Maurides sein Comeback nach fast sieben Monaten Verletzungspause. Er sah erst einmal, wie Burchert mit zwei weiteren Paraden gegen Agu und Bittencourt den vierten Gegentreffer verhinderte (64.).

Saad nutzte dann etwas zu viel Platz im Bremer Strafraum und zog, wie schon beim Treffer zum 2:1, aus halblinker Position ab. Dieses Mal schlug der Ball im linkeren unteren Eck ein – 3:3 (65.). Nach Pass von Saad hatte der Ex-Bremer Johannes Eggestein das 4:3 auf dem Fuß, aus 16 Metern scheiterte er aber an seinem ehemaligen Teamkollegen Zetterer (70.). Der verhinderte gegen Saad, der clever von Maurides bedient wurde, mit einer starken Reaktion erneut die Führung für unsere Jungs (77.). In der Schlussphase hatten unsere Boys in Brown mehr vom Spiel. Marie konnte kurz vor dem Abpfiff noch mal aus dem Rückraum abziehen, zielte aber zu hoch (88.). Der eingewechselte Maurides hatte die letzte Aktion des Spiels, sein Freistoß aus knapp 25 Metern Torentfernung strich knapp am oberen rechten Eck vorbei (90.+1), sodass es beim 3:3 bleiben sollte.

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„Alle haben es heute gut gemacht. Speziell die Jungs, die länger nicht gespielt haben, konnten auch wieder zeigen, wie gut sie eigentlich sind. Wir haben sehr dominant gespielt und hatten Ballkontrolle. Bremen stand tief und hat auf unsere Fehler gelauert. Gerade zu Beginn haben wir zu häufig einfache Fehler gemacht. Je länger das Spiel aber gedauert hat, umso sicherer wurden wir. Mit der Offensivleistung war ich sehr zufrieden, weil wir viele gute Ansätze, Torschüsse und Torchancen hatten. Mit Blick auf die Defensive muss man sagen, dass drei Gegentore nach Standards zu viel sind. Das müssen wir analysieren und abstellen. Es wird immer die Basis bleiben, dass wir zu Null spielen wollen. Das haben wir in den letzten Spielen nicht geschafft und es war heute auch das Ziel. Wir müssen daran arbeiten, weil drei Gegentore einfach zu viel sind“, so Cheftrainer Fabian Hürzeler nach dem Spiel.

„Es tat gut und ich freue mich natürlich, heute gespielt zu haben. Es hat länger gedauert als erwartet. Ich habe die letzten zehn Tage aber mit der Mannschaft trainiert. Die Fitness ist da, ich bin auf einem guten Weg. Wenn man das erste Mal dann auch wieder in einem Spiel auf dem Platz steht, versucht man viel aufzusaugen, wie wir spielen. Es ist etwas komplexer unter Fabian, als ich es aus den letzten vier, fünf Jahren kannte. Ich muss viel aufsaugen und lernen und darauf freue ich mich auch. Heute waren ein paar gute Sachen dabei, auf die wir aufbauen wollen“, blickte Debütant Simon Zoller auf die Partie zurück.

„Es war ein wildes Spiel, es ging viel hin und her. Es hat Spaß gemacht, sich heute gegen so einen Gegner messen zu können. Ich mag es, mich gegen starke Gegner messen zu können. Es war für uns als Mannschaft und für mich persönlich ein guter Test. Ich bewerte die beiden Treffer nicht zu hoch. Es ist viel wichtiger, in den Pflichtspielen zu treffen“, so Doppeltorschütze Elias Saad.

„Man freut sich natürlich, ehemalige Weggefährten wiederzusehen und auf der Anlage mal wieder zu spielen. Da kommen schon noch Erinnerungen hoch. Ich hätte gerne noch getroffen und bei meiner Chance wohl besser die lange anstatt die kurze Ecke wählen sollen. Da hat Zetti gut spekuliert“, so Johannes Eggestein, der von 2013 bis 2020 das Werder-Trikot getragen hatte.

SV Werder Bremen

Zetterer - Jung (62. Asante), Lynen, Röcker - Agu (84. Schwarz), Bittencourt, Stage (84. Kasper), Weiser (62. Polat) - Kownacki, Ducksch (62. Imasuen), Njinmah

Cheftrainer: Ole Werner

 

FC St. Pauli

Burchert - Dźwigała, Wahl (46. Scheller), Nemeth (62. Maurides) - Treu, Hartel (46. Marie), Boukhalfa (84. Schmitz), Ritzka (46. Günther) - Afolayan (46. Eggestein), Zoller (46. Albers), Amenyido (46. Saad)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

Tore: 1:0 Njinmah (3.), 1:1 Hartel (12., FE), 1:2 Saad (50.), 2:2 Stage (54.), 3:2 Kownacki (58., FE), 3:3 Saad (65.)

Gelbe Karten: Bittencourt / keiner

Schiedsrichter: Christoph Kluge (Bremen)

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters


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