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Das war das Antira 2025

Von Freitag (30.5.) bis Sonntag (1.6.) fand erneut das antirassistische Einladungsturnier der St. Pauli-Fanszene am und im Millerntor statt. Zu diesem waren Fangruppen aus verschiedenen Ländern in Europa - und darüber hinaus - eingeladen und das Turnier stand unter der Leitidee antifaschistischer Vernetzung in Zeiten eines europaweit bemerkbaren Rechtsrucks.

Den Start ins inhaltliche Programm bildeten am Freitag (30.5.) eine deutsch- und eine englischsprachige Hafenrundfahrt, bei der über NS-Geschichte und Zwangsarbeit im Hamburger Hafen erzählt wurde. Abends sprachen Vertreter*innen aus Hamburg, Bremen, Jena, Marseille und Tel Aviv im Knust über staatliche Repression gegen Fußballfans. Moderiert wurde die aufschlussreiche Veranstaltung von Vizepräsidentin Luise Gottberg. 
 
Auch am Sonnabend (31.5.) kam neben dem Fußballturnier der inhaltliche Gedanke nicht zu kurz: Am Morgen berichteten Familienangehörige und Freund*innen von Antifaschist*innen, die im sogenannten Budapest-Komplex beschuldigt werden, Straftaten im Rahmen der Gegenproteste gegen den neonazistischen „Tag der Ehre“ in Ungarn begangen zu haben und über Probleme, die die Kooperation mit einem autoritären Staat im Bereich der Strafverfolgung auch für die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland darstellt. Gelegenheit zur Vernetzung und zur Diskussion über Ideen für einen demokratischer organisierten Fußball gab es im Anschluss bei einem Treffen für antifaschistische Fans unter 23 Jahren und einem Austausch über alternative Modelle zu einem Fußball der Investor*innen und Konzerne. Außerdem gab es einen Workshop und eine Diskussion zu Awareness-Konzepten im Fußball. Abgerundet wurde der Tag mit einem gemeinsamen Weg zum Hafenklang und einem Konzert in dessen Räumen. 
 
Am Sonntag (1.6.) wurde die Finalrunde des Turniers ausgetragen. Hierbei konnte sich im Finale des FLINTA*-Turniers Discover Football aus Kreuzberg gegen den Roten Stern aus Leipzig durchsetzen. Im Finale der Mixed-Teams gewann die Kombination aus Infamous Youth und dem Black-Claw-Team gegen ein Nachwuchsteam aus Filmstadt Youth, Giovanile und Ragazzi. Mit einer Party in den Fanräumen im Millerntor-Stadion wurde das Turnier würdig beendet. 

Über das Wochenende haben mindestens 2000 Leute das Turnier besucht, Fußball gespielt, sich vernetzt, gegessen, getrunken und teils im Stadion oder bei Freund*innen übernachtet. Für Besucher*innen ist es nicht leicht zu erkennen, welches Maß an Vorbereitung und Logistik hinter so einem Turnier steckt – beispielhaft seien hier fast 40 Kisten Softdrinks genannt, die allein am Samstag nachgekauft werden mussten oder Schlafplätze für 150 Menschen im Stadion.

Ein Dank fürs Ermöglichen geht daher nicht nur an den FC St. Pauli für die Bereitstellung des Stadions, sondern auch an die Abteilung Fördernde Mitglieder, die Fanräume, das 1910 Museum für den FC St. Pauli, Ballkult/Jolly Roger, den Fanclubsprecher*innenrat, den AK Awareness die verschiedenen Kochcrews für vegetarische und fleischhaltige Speisen, sowie Pommes und Eis, an die Tresenschichten, Sanis, das Team des alkoholfreien Kiosks, die DJs und Bands auf Partys und Konzerten, das Aufräumteam, die Helfer*innen aus der aktiven Fanszene und alle anderen, die das Wochenende über eine helfende Hand hatten. 

Still happy – das Team des Fanladens.

 

Text & Fotos: Fanladen St. Pauli

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