Zahlen, Daten & Fakten – Hertha BSC
Sonnabend, 30. September 2023, 11:00 Uhr
Nach den beiden Heimsiegen gegen Holstein Kiel und den FC Schalke 04 geht’s für unseren FCSP am heutigen Sonnabend (30.9.) ab 20:30 Uhr bei Hertha BSC um die nächsten drei Zähler. Vor unserem Gastspiel in der Hauptstadt haben wir den Bundesliga-Absteiger etwas genauer unter die Lupe genommen.
Familienangelegenheit – am ersten Spieltag dieser Saison sorgte Hertha BSC für ein Novum in der Bundesliga-Historie. Bei der 0:1-Niederlage in Düsseldorf standen erstmals überhaupt drei Brüder gleichzeitig auf dem Rasen. Und wer sorgte für dieses Novum? Der Papa! Cheftrainer Pál Dárdai schickte seinen zweitältesten Sohn Márton (21 Jahre) bei der Fortuna von Beginn an auf den Platz, nach einer guten halben Stunde wechselte er dann auch seinen ältesten Sohn Palkó (24) ein. Doch damit nicht genug: In der Schlussphase kam mit Bence (17) dann auch der jüngste Sohn zu einem Kurzeinsatz. Papa Pál, aktuell zum bereits dritten Mal Cheftrainer bei den Berlinern, spielte 365-mal für die Hertha-Profis, mit den bisherigen Einsätzen von Márton (50), Pálko (19) und Bence (6) kommt die Familie Dárdai somit auf 440 Einsätze. Viele weitere werden sicherlich noch dazukommen. Pálko muss aufgrund einer Bänderverletzung aktuell pausieren und wird das Spiel gegen unseren FCSP verpassen.
Flankengott – im Sommer wechselte Fabian Reese von Holstein Kiel in die Hauptstadt und stand bislang stets in der Startelf. Der sprintstarke Reese hat eine Spezialität: Flanken. In der Vorsaison brachte der Linksfuß mit Abstand die meisten Hereingaben von den Flügeln in die Mitte und auch in der laufenden Saison führt Reese, zuletzt Siegtorschütze beim 3:2 in Kiel, das Ranking nach sieben Spieltagen mit 35 Hereingaben an. Ligaweit gibt es nicht viele Spieler, die noch präziser geflankt haben. Reese, hinter Magdeburgs Leon Bell zudem der fleißigste Sprinter der Luga, kommt auf 34,3 Prozent und das ist ein richtig starker Wert. Zum Vergleich: In der Vorsaison konnte Heidenheims Marnon Busch unter den 50 fleißigsten Flankengebern mit 34,6 Prozent die beste Quote vorweisen.
Zweikämpfer – die Berliner sind gemeinsam mit dem HSV die zweikampfstärkste Mannschaft im Liga zwei, sie konnten 53,2 Prozent aller Duelle für sich entscheiden. Gleich drei Berliner gehören zu den zweikampfstärksten Spieler in Liga zwei. Innenverteidiger Toni Leistner konnte überragende 75,6 Prozent seiner Duelle für sich entscheiden, er belegt hinter Karlsruhes Robin Bormuth (76,8 Prozent) den zweiten Platz. Rechtsverteidiger Michał Karbownik rangiert mit 71,7 Prozent auf Platz drei und Marc Oliver Kempf mit 68,1 Prozent den sechs Platz.
Effektivität – die Berliner sind mal so gar nicht gut in ihre erste Zweitliga-Saison seit elf Jahren reingekommen – und das ist noch nett formuliert. Die ersten drei Spiele gegen Düsseldorf (0:1), Wehen Wiesbaden (0:1) und den HSV (0:3) verloren sie allesamt und erzielten dabei nicht einen Treffer. Chancen hatte die „Alte Dame“ genug, doch keiner der 44 Torschüsse zappelte im gegnerischen Gehäuse. Der Knoten platzte dann beim 5:0-Heimsieg gegen Fürth. Beim wilden 4:6 in Magdeburg reichten der Hertha vier Treffer und vier Führungen nicht mal für einen Zähler, drei Treffer beim 3:0-Heimsieg gegen Braunschweig dann aber wieder für drei Zähler. Auch beim 3:2-Erfolg in Kiel präsentierte sich die Dárdai-Elf effektiv. Für die 15 Tore in den vergangenen vier Partien – kein Team traf in dem Zeitraum häufiger – benötigten die Berliner lediglich 52 Torschüsse. Mit Hannover 96 (durchschnittlich 5,41 Torschüsse pro Tor) und dem 1. FC Magdeburg (5,59) waren nur zwei Teams noch effektiver.
Torjäger – mit Haris Tabaković haben die Berliner einen Knipser verpflichtet. Der Schweizer, im Vorjahr noch bei Austria Wien unter Vertrag, erzielte gegen Fürth und Magdeburg jeweils einen Doppel- und gegen Braunschweig dann sogar einen Dreierpack und stellte damit einen neuen Vereinsrekord auf. Noch nie hatte ein Herthaner häufiger an den ersten sechs Spieltagen getroffen. In der Vorwoche verpasste Tabaković gegen Kiel dann sein achtes Saisontor, als er u.a. in der Schlussminute per Elfmeter an Kiels Keeper Timon Weiner scheiterte. Für seine sieben Treffer benötigte der Angreifer gerade einmal 15 Torschüsse – eine unfassbar starke Quote. Die wird ligaübergreifend nur von Stuttgarts Serhou Guirassy, der nach fünf Bundesliga-Spieltagen bereits zehn Tore erzielt hat und dafür nur 21 Torschüsse brauchte, übertroffen.
Schlussphase – in der zweiten Liga trafen unser FCSP und die Herthaner zuletzt in der Saison 2012/13 aufeinander. In Berlin konnten sich die Gastgeber dank eines späten Treffers von Ben Sahar (85.) mit 1:0 durchsetzen. Im Rückspiel am Millerntor hatte es kurz vor Schluss noch nach einem Heimsieg für unseren FCSP ausgesehen. Die vier Spieltage vor Schluss bereits als Aufsteiger feststehenden Hauptstädter waren durch den Treffer von Sami Allagui (23.) in Führung gegangen, ehe Lennart Thy (66.) und Daniel Ginczek (84., FE) die Partie mit ihren Toren drehen konnten. Die drei Punkte waren zum Greifen nah, doch es sollte anders kommen. Erst erzielte Ronny mit einem sehr sehenswerten Schlenzer genau in den Knick den Ausgleich (88.), ehe Sandro Wagner das Millerntor mit seinem Treffer in der Schlussminute (90.) verstummen ließ.
(hb)
Fotos: Witters