FC St. Pauli

Doppelpack

Mit dem 4:0-Auswärtssieg bei Eintracht Braunschweig hat sich unser Stadtrivale am vergangenen Wochenende im Aufstiegsrennen zurückgemeldet. Dabei schoss Robert Glatzel den HSV mit einem Doppelpack vor der Pause auf die Siegerstraße. Für den zwischenzeitlich verletzten Torjäger, der in der Nacht vor dem Spiel noch mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte und dementsprechend nicht im Vollbesitz seiner Kräfte in die Partie ging, waren es die Saisontore 17 und 18 und die ersten Treffer seit fast zwei Monaten. Zuletzt hatte Glatzel Anfang März bei der 1:2-Heimniederlage gegen den VfL Osnabrück getroffen. In der Torjägerliste konnte der Angreifer mit Christos Tzolis gleichziehen, der Rückstand auf Herthas Haris Tabaković beträgt nun nur noch drei Tore.

Weitschussexperten

Im Volkspark kommt es zum Duell der beiden Mannschaften, die aus der Distanz bislang am häufigsten getroffen haben. Unsere Kiezkicker haben bereits elf Weitschusstore erzielt, der HSV bereits deren zwölf. Allein fünf Treffer aus der Distanz gehen auf das Konto von Linksverteidiger Miro Muheim – der Schweizer ist damit der Weitschussexperte in Liga zwei. Teamkollege László Bénes, der das Derby-Rückspiel aufgrund muskulärer Probleme verpassen wird, hat bereits vier Mal aus der Distanz getroffen. Auf braun-weißer Seite hat Marcel Hartel ebenfalls vier Weitschusstore bejubelt, zudem trafen Manolis Saliakas und Lars Ritzka jeweils doppelt.

Zweikampfstärke

Die „Rothosen“ sind mit 53,1 Prozent gewonnener Duelle das zweikampfstärkste Team der Liga. Sie führen das Ranking deutlich vor Hertha BSC (51 Prozent) und Fortuna Düsseldorf (50,9 Prozent) an. In der Luft gewann der HSV starke 56,5 Prozent - auch das ist ligaweiter Bestwert. Die besten Zweikämpfer unseres Stadtrivalen sind mit Stephan Ambrosius (65,8 Prozent), Guilherme Ramo (63,8 Prozent), Sebastian Schonlau (63,6 Prozent) und Dennis Hadžikadunić (62,3 Prozent) allesamt in der Abwehr zu finden.

Chancenverwertung

Unser Stadtrivale gab bislang 496 Torschüsse ab und damit exakt 16 Schüsse pro Spiel – kein anderes Team suchte häufiger den Abschluss. Knapp dahinter rangieren aber auch schon unsere Kiezkicker mit 483 Torschüssen. Hinsichtlich der Chancenverwertung liegt der HSV (59 Tore – 8,41 Torschüsse für ein Tor) hauchdünn vor unserem FCSP (57 Tore – 8,47 Torschüsse für ein Tor). Die Trefferquote hätte auf beiden Seiten deutlich höher sein. So landeten 22 Torschüsse des HSV am Querbalken oder am Pfosten, unsere Boys in Brown belegen mit 19 Aluminiumtreffern hinter Holstein Kiel (20) den dritten Platz.

Gegentore

Der HSV kassierte in der laufenden Saison 42 Tore und stellt damit die fünfttbeste Defensive der Liga. Besonders anfällig für Gegentore präsentierte sich die Elf von Trainer Steffen Baumgart in der Anfangsviertelstunde. Gleich neun Mal zappelte der Ball im eigenen Netz – das ist ligaweiter Höchstwert. Unsere Kiezkicker kassierten in den ersten 15 Minuten lediglich drei Gegentore, weniger ließ nur der SV Wehen Wiesbaden (zwei Gegentore) zu. Den Bestwert wiederum hat der HSV bei gegnerischen Toren nach Flanken inne, lediglich drei Tore ließ der Stadtrivale nach Hereingaben von den Außenbahnen zu. Die „Rothosen“ haben zudem auch erst drei Weitschussgegentore kassiert, nur unsere Kiezkicker ließen mit nur einem Gegentor aus der Distanz noch weniger zu.

Rückstände

In der laufenden Saison lag unser Stadtrivale in 16 der 31 Partien hinten, gewinnen konnte er am Ende nur ein Spiel, immerhin sechs Mal holte der HSV noch einen Zähler. In drei der letzten vier Derbys lagen die „Rothosen“ ebenfalls hinten, die beiden Heimspiele im Februar 2022 (2:1 nach 0:1) und im April 2023 (4:3 nach 0:1) konnten sie noch drehen und für sich entscheiden. Im Hinspiel im Dezember 2023 entführte der HSV nach 0:2-Rückstand noch einen Zähler aus dem Millerntor.

(hb)

Fotos: Witters