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"Mehr Rückenwind konnten wir uns nicht ausdenken"

Kurz vor der Winterpause nahm sich neben Sportchef Andreas Bornemann und Cheftrainer Timo Schultz auch Bernd von Geldern (Geschäftsleiter Wirtschaft) viel Zeit und sprach mit den Pressevertreter*innen über einige Themen aus seinem Geschäftsbereich. Dabei äußerte sich von Geldern u.a. über....

… die aktuelle Situation bei unseren Partnern: "Wir sind mit unserem Hauptsponsor in guten Gesprächen und guter Dinge, dass wir die Partnerschaft verlängern können. Für uns ist die Zusammenarbeit mit congstar modellhaft für die Themen, die wir auch in Zukunft mit anderen Partnern bearbeiten wollen. Beispielsweise kann die Aktion "Kein Platz für Rassismus" eine Blaupause für unseren neuen Partner followfood sein, der jetzt auf der zweithöchsten Ebene einsteigt."

…die Pläne für zukünftige Partnerschaften: "Man wird sehen, dass die Zusammenarbeit zwischen Sponsor und Verein noch stärker wird. Wir wollen im Catering regionaler werden und auch Essensreste vermeiden. Dafür werden wir mit followfood zusammenarbeiten. Unser Partner Lichtblick wird Herzpartner zur kommenden Saison. Das zeigt die Richtung, in die es gehen soll. Wir wollen mit unseren Themen in die Aktivierung gehen, eine Plattform für das Thema Nachhaltigkeit werden und spannend sein für Unternehmen, die sich in diesem Bereich engagieren. Wir wollen für unsere Partner Umsetzer sein, also diejenigen, die wissen, wie man am besten im Umfeld des FCSP agiert. Diesen Anspruch haben wir. Das haben wir mit Tomorrow und mit congstar bereits gemacht. Grundsätzlich wird das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen. Hier haben wir mit DIIY, followfood oder Lichtblick angefangen. Gleichzeitig sind wir dabei, eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen. Das sind alles kleine Schrauben, die auch zeigen, dass das kein Greenwashing ist. Das, was wir machen wollen, ist eine ernsthafte Sache. Wir werden diese Schritte jeden Tag weitergehen, getreu dem Motto 'not perfect but better'."

…die Herausforderungen im Bereich Ticketing: "Die größten Probleme sah man beispielhaft an dem Spiel in Kiel, wo die behördlichen Auflagen am Mittwoch (15.12.) veröffentlicht wurden. Wir müssen immer sehr kurzfristig auf die Themen reagieren. Das haben wir gelernt, aber es stresst die Organisation und insbesondere das Ticket-Team ungemein. Man kann hier niemanden einen Vorwurf machen, denn man muss weiter auf Sicht fahren, es ist dennoch eine enorme Beanspruchung für die Mitarbeitenden. Wir wissen zum Beispiel nicht, wie viele Zuschauer*innen wir gegen Aue und vor allen Dingen gegen Dortmund am Millerntor haben werden. Das sind Herausforderungen, die alle Vereine haben. Wir haben uns nun, so gut es geht, darauf eingestellt. Im Augenblick gehen wir von einem Fassungsvermögen von 15.000 Personen aus. Das würde dazu führen, dass wir nicht alle Dauerkarten freischalten können und die Karten wieder neu verkaufen müssen. Deshalb gehen wir in manchen Fällen mit den Ticket-informationen sehr spät an die Öffentlichkeit, weil wir auf die entsprechenden Informationen aus den Bundesländern warten."

die Entwicklungen bei DIIY: "Wir haben uns in einer schwierigen Zeit für DIIY entschieden. Viele Unternehmen, die sonst nicht im Fußball wären, kommen auch deswegen auf uns zu. Weiter ist DIIY für uns an anderer Stelle gewinnbringend, weil wir die Loge oder auch die TV-Bande von Under Armour nun anderweitig veräußern können. Darüber hinaus wird es wohl so sein, dass die Trikots um Weihnachten herum ausverkauft sind und wir damit auf einen Rekordwert kommen, was die Anzahl der verkauften Trikots angeht. Mehr Rückenwind konnten wir uns nicht ausdenken. Gleichzeitig ist uns dieser Wind in der Vorverkaufsphase eisig ins Gesicht geblasen worden. Am Ende kann man feststellen, dass dieses Geschäftsmodell vollumfänglich aufgegangen ist. Es ist großartig, dass dieser Verein während so einer Krise in der Lage ist, diese unternehmerische Entscheidung zu treffen. Das fasziniert mich sehr."

…das Feedback der Spieler zu DIIY: "Die Spieler sind mit der Qualität des Materials sehr zufrieden. Ich weiß aber, dass Timo Schultz mit den Mützen nicht ganz so glücklich war. Da haben wir jetzt normale Mützen hingeschickt. Das war der einzige Kritikpunkt. Grundsätzlich gibt es eine große Zufriedenheit bei dem Thema."

…die Auswirkung des sportlichen Erfolgs auf den Verkauf von Merchandising: "Es ist nicht so, dass wir in ein tiefes Loch fallen, wenn wir absteigen würden. Gleichzeitig gibt es auch keine zu großen Ausreißer, wenn wir sportlichen Erfolg haben. Wir merken aber natürlich, wenn wir eine insgesamt siebenstellige Zahl an Zuschauer*innen an einem Samstagabend bei einem TV-Spiel haben."

…das Ziel der Vermeidung von betriebsbedingten Kündigungen beim FC St. Pauli: "Das ist uns gelungen. Natürlich gab es Abgänge, auch von geschätzten langjährigen Mitarbeiter*innen. Ansonsten haben wir alle Kräfte zusammengehalten und darüber sind wir sehr froh."

…die Unsicherheit der kommenden Monate: "Natürlich ist es so, dass uns nach einem wunderbaren ersten Geschäftshalbjahr mit neuen Partnerschaften, der sportlichen Entwicklung und den angestoßenen Prozessen jetzt die Sorge eint, was jetzt kommt. Die Partie gegen Dortmund ist ein wirtschaftlich sehr interessantes Spiel. Es macht einen großen Unterschied, ob das vor leeren Rängen oder vor 30.000 Zuschauer*innen stattfindet, wobei eine Vollauslastung nicht zur Diskussion steht. Wir haben es nicht budgetiert, aber wir haben wie viele anderen angenommen, dass wir in der Hinserie 50 Prozent Auslastung und in der Rückserie 100 Prozent haben. Am Ende sind es die behördlichen Vorgaben und wir sind da sehr vorsichtig und verstehen auch die Vorsicht der Politik."

...die kommende Weihnachtszeit: "Wir machen Betriebsferien. Bis auf die Kolleg*innen in den Fanshops, die die freien Tage im Januar nachholen werden. Wir haben das Gefühl, dass wir alle einmal zur Ruhe kommen müssen, sodass alle in Urlaub gehen und die Telefone ausschalten. Man merkt an jeder Ecke, dass die Organisation, trotz aller Euphorie aus dem Sport, ein bisschen müde gekämpft ist."

 

(lf)

Fotos: FC St. Pauli

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