Eye-Able Logo
Zum Inhalt springen

„Wir wollen dominant spielen“

Das erste Pflichtspiel der Saison 2024/25 rückt immer näher, am Freitagabend (16.8., 18 Uhr) gastiert der FC St. Pauli im DFB-Pokal beim Halleschen FC. Vor der Partie beim Drittliga-Absteiger beantwortete Cheftrainer Alexander Blessin die vielen Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über...

…die personelle Situation: „Ich habe ein bisschen Probleme, eine feste Startelf zu benennen. Für mich bedeutet das schon mehr. Ich will die ganze Mannschaft mit reinnehmen und wir haben gesehen, wie gut das funktioniert. In der zweiten Hälfe gegen Bergamo haben wir Wechsel vorgenommen und die haben funktioniert. Die Jungs haben dann schon gezeigt, dass sie rein wollen und dass sie eine Bankposition nicht so einfach hinnehmen. Das ist genau das, was wir brauchen. Es war wichtig zu sehen, dass die Spieler in jeglicher Hinsicht bereit sind, reinzukommen. Das war wichtig zu sehen und hat mich tierisch gefreut. Bei Manolis Saliakas bin ich sehr glücklich, dass er nach seiner Leidenszeit wieder im Training ist. Sein Lächeln ist zurückgekommen. Wir werden die Trainingsintensität bei ihm sukzessive erhöhen. Für Freitag ist es noch zu früh, aber wenn er wieder zehn Tage am Stück im Trainingsrhythmus drinnen ist, kann man sehen. Ich will ihn so schnell wie möglich integrieren.“

…den DFB-Pokal und Pokalgesetze: „Ich habe ja schon ein bisschen Pokalerfahrung. Mit Leipzig war ich im DFB-Junioren-Pokalfinale und im Vorjahr habe ich in Belgien den Pokal gewonnen. Wenn man so etwas miterleben darf, ist es immer eine schöne Sache. Der Pokal ist die schnellste Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen. Aber wir wissen natürlich alle, dass dieser Pokal seine eigenen Gesetze hat.“

…den kommenden Gegner Halle: „Sie sind ein bisschen im Aufschwung. Die ersten zwei Spiele hatten sie Probleme. Jetzt haben sie sich in der Regionalliga ein wenig freigeschwommen. Sie haben 4:0 gegen Erfurt gewonnen. Wir wissen, dass der Gegner das Spiel als Highlight-Spiel ansieht und höchstmotiviert auftreten wird. Unsere Aufgabe wird sein dagegenzuhalten. Bei den Jungs ist der Fokus sehr hoch. Wir haben im heutigen Training viel taktisch gearbeitet und waren auch in der Videovorbereitung sehr fokussiert. Dahingehend mache ich mir keine Gedanken, dass wir den Gegner auf die leichte Schulter nehmen. Sie pressen hoch und sind nicht leicht zu bespielen, aber am Ende wollen wir unser Spiel durchbringen und das sollte uns dann auch gelingen. Natürlich wollen wir dominant spielen und die Probleme aus den letzten beiden Partien abstellen. Wir sind der Bundesligist und wollen auch dementsprechend auftreten.“

…Halle-Trainer Mark Zimmerman: „Wir haben bei den Stuttgarter Kickers zusammengespielt. Wir waren beide Stürmer und Kontrahenten, aber es war immer ein sehr kollegiales Verhältnis. In meiner Leipziger Zeit war er in Jena Trainer. Es wird interessant sein, ihn wiederzusehen.“

…seine Ankunft beim FC St. Pauli: „Was den alltäglichen Ablauf, den Rhythmus und den Trainingsbetrieb anbelangt, glaube ich, dass ich schon sehr gut angekommen bin. Bei den letzten beiden Spielen gegen Norwich und Atalanta haben wir versucht, in einen Spieltagsrhythmus hineinzukommen. Das hat sich sehr gut angefühlt. Der Austausch mit der Mannschaft ist hervorragend. Da herrscht eine ständige Kommunikation mit dem Mannschaftsrat. Da bin ich sehr froh und optimistisch.“

…seine Motivationsmethoden: „Wenn ich das Gefühl habe, dass die Mannschaft eine motivierende Ansprache benötigt, dann mache ich das gerne. Im Normalfall bin ich vor dem Spiel ruhig. Ich habe ein relativ gutes Bauchgefühl und kann immer gut einschätzen, was die Mannschaft im entsprechenden Moment braucht. Wir sind ja immer noch in der Kennlernphase. Die Nervosität ist immer da, aber ich brauche diesen Adrenalinstoß. Der pusht mich. Ich behalte mir immer vor, einen Spieler nach vorne zu schicken, der dann die letzte Ansprache hält, um da eine Variation reinzubringen. Mit der Atmosphäre am Freitag glaube ich aber nicht, dass da eine motivationale Rede nötig ist.“

…die Torwartposition: „Auf diese Frage habe ich gewartet. Wir hatten heute ein klares Gespräch. Da haben wir Nikola Vasilj und Ben Voll zusammengenommen und die Entscheidung kundgetan. Es kommt nicht überraschend. Ben hat mich in der Vorbereitung überrascht und sehr gut performt. Das ist am Ende keine Entscheidung gegen Ben, sondern für Niko. Im Normalfall handhabe ich es gerne so, dass Ben im DFB-Pokal auch Spiele bekommt. Durch die Konstellation, dass Niko die ersten Vorbereitungsspiele aufgrund seiner Verletzung nicht spielen konnte und Matchpraxis braucht, haben wir uns darauf geeinigt, dass wir das Spiel mit Niko im Tor angehen. Ich hoffe, dass es noch mehr Pokalspiele gibt und wir rotieren können. Das ist nicht in Stein gemeißelt, aber so möchte ich es angehen. Um die Frage zu beantworten: Niko ist die Nummer Eins.“

…die Parallelen vom Testspiel gegen Bergamo zum Pokalspiel: „Halle möchte natürlich auch hoch pressen und mit den Außenverteidigern dementsprechend den Druck verstärken. Im Zentrum agieren sie sehr Mann-orientiert. Wir haben ein paar Sachen gefunden, wie man sich aus dem Pressing befreien kann. Mal gucken, ob wir das dann so durchkriegen. Ich glaube, zuhause werden sie ihre Art und Weise nicht ändern. Aus Halle hat man schon gehört, dass sie keine Angst haben wollen und probieren werden, mutig zu spielen. Darauf müssen wir uns einstellen. Der Keyfaktor ist es, körperlich dagegenzuhalten. Wenn wir nur mit einer halben Einstellung in das Spiel reingehen, wird es schwierig werden.“

…die Saisonvorbereitung: „Ich habe nicht gedacht, dass die Mannschaft sich so schnell adaptieren kann. Deswegen habe ich immer wieder gesagt, dass unsere Vorbereitung über das dritte Pflichtspiel hinausgeht. Ich glaube, dass es wichtig ist, diese Zeit zu haben, aber die Jungs sind sehr wissbegierig und haben versucht, alles schnell umzusetzen. Die letzten beiden Spiele haben gezeigt, dass es noch Arbeit gibt, aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Mit Trainingslager war ich sehr zufrieden und von Leistungen sehr angetan, aber ganz zufrieden darf man als Trainer nie sein. Da wollen wir nochmal eine Schippe drauflegen. Ich bin nicht der Dauernörgler, sondern bin mit der Performance schon sehr zufrieden. Aber wir wissen das alles selbst sehr gut einzuschätzen und einzuordnen.“

 

(ls)

Fotos: Witters

Anzeige

Congstar