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„Bei so einem Spiel sollen und müssen die Jungs Druck auch spüren“

Endspurt in Liga zwei! Für unseren FC St. Pauli steht am Sonnabend (13.5., 20:30 Uhr) das Topspiel gegen Fortuna Düsseldorf an. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel beantwortete Cheftrainer Fabian Hürzeler einmal mehr die vielen Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über... 

...die personelle Situation: „Etienne Amenyido und Igor Matanović haben Teile des Trainings mitgemacht und das gut verkraftet. David Nemeth trainiert gut und kann die Intensität mitgehen. Er kommt aus einer langen Verletzungspause und ist deshalb noch kein Kandidat für den Kader. Nach einer Schambeinentzündung muss man einen Spieler behutsam aufbauen und nicht zu viel wollen. Das soll David auch nicht. Er wird in der nächsten Saison unheimlich wichtig werden. Deshalb ist es wichtig, dass er verletzungsfrei bleibt.“

...den möglichen Einsatz von Eric Smith: „Er ist beschwerdefrei und deshalb auch eine Option für das Spiel, die Risikoabwägung spielt aber immer eine Rolle. Ich habe ein super Team um mich herum und da werden wir gemeinsam eine Entscheidung treffen. Wir alle wissen, dass Eric für uns Gold wert ist. Wir wissen aber auch, dass wir Spieler haben, die ihn sehr gut ersetzen können.“

...die Entwicklung der Mannschaft in puncto Widerstandsfähigkeit: „Wir haben in Darmstadt bewiesen, dass die Jungs es können. Dass sie die Intensität fahren und sie widerstandsfähig sein können. Jetzt gilt es, das konstant zu zeigen. Die Jungs haben einen Maßstab gesetzt, was sie läuferisch, kämpferisch und spielerisch können. An dem Maßstab sollten wir uns auch messen.“

...die Stimmung innerhalb der Mannschaft: „Wir haben schon in der gesamten Rückrunde eine extreme Intensität, Freude und auch Spaß im Training. Auch die Spieler, die wenig Einsatzzeiten bekommen, halten die Intensität hoch, indem sie Gas geben und sich nicht hängen lassen. Das spricht für den Charakter der Mannschaft. Mir bereitet es viel Freude, die Mannschaft zu trainieren. Es macht unheimlich viel Spaß zu sehen, wie die Mannschaft jedes Training maximal ernst nimmt und sich in jedem Training versucht zu entwickeln.“

Fabian Hürzeler nahm sich bei der über 30-minütigen Pressekonferenz sehr viel Zeit, um die vielen Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten.

Fabian Hürzeler nahm sich bei der über 30-minütigen Pressekonferenz sehr viel Zeit, um die vielen Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten.

...die Favoritenrolle und den Druck vor dem Spiel: „Beide Teams haben gleich viele Punkte, der Abstand beträgt nur ein Tor. Deshalb gibt es für mich keinen Favoriten. Es ist wie in jedem anderen Zweitliga-Spiel auch ein 50:50-Spiel. Bei so einem Spiel sollen und müssen die Jungs Druck auch spüren. Ohne Druck wirst du in solchen Partien nicht erfolgreich sein. Es ist wieder eine große Herausforderung für uns. Da können wir uns wieder beweisen. Wenn wir eine Mannschaft sind, die Ambitionen hat, sollten wir so ein Spiel auch gewinnen. Gelingt uns das, dann sind wir definitiv auch ein Topteam in der Liga. Meistern wir die Herausforderung nicht, werden wir weiter unsere Schritte gehen, um irgendwann ein Topteam zu sein.“

...Gegner Fortuna Düsseldorf: „Sie sind eine Mannschaft, die eine sehr reife Spielanlage hat, unheimlich widerstandsfähig ist und über eine große Erfahrung verfügt. Sie wissen genau, was sie auf dem Platz tun müssen, um Spiele zu gewinnen. Man kann den Zusammenhalt sehen und sie haben mit Daniel Thioune einen super Trainer, der sich zum jeweiligen Gegner immer etwas einfallen lässt. In der Breite ist Düsseldorf einfach sehr gut aufgestellt. In der Offensive haben sie mit Dawid Kownacki, der für mich der kompletteste Stürmer in der zweiten Liga ist, und Daniel Ginczek zwei super Angreifer. Auf den Außenbahnen haben sie mit Emmanuel Iyoha, Kristoffer Peterson, Felix Klaus und auch Michal Karbownik Spieler, die ins Eins-gegen-Eins gehen, in die Tiefe laufen und aus jeder Situation Tore erzielen können. Defensiv stehen sie mit Christoph Klarer und André Hoffmann sehr gut und mit Florian Kastenmeier haben sie einen Torwart, der sehr gut mitspielt.“

...Düsseldorfs starke Offensive: „Wir wissen, was auf uns zukommt. Düsseldorf ist unheimlich effizient. Wir können nicht auf nur einen Offensivspieler, sondern müssen auf alle achten. Das geht nur, wenn wir sie gemeinsam verteidigen. Es wird wichtig sein, kompakt gegen den Ball zu verteidigen. Wenn wir große Abstände haben, keinen Druck auf den Ball bekommen und dann die Tiefe verteidigen müssen, wird es schwer. Wir müssen eine Kompaktheit und eine gute Organisation nach Ballverlusten haben und gut im Gegenpressing sein. Wir müssen im Verbund verteidigen, das beginnt bei unseren Offensivspielern, die die Verantwortung als erste Verteidiger tragen. Wir wollen aber nicht nur verteidigen, sondern wollen den Ball haben.“

...die eigene Spielweise: „Wichtig ist, dass wir auch zuhause versuchen, wie zuletzt in Darmstadt gut zu verteidigen. Das ist die Basis. Halten wir die Null erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, Spiele zu gewinnen. Zudem will ich unser Spiel auch durchbringen. Wir wollen den Ball haben und dominieren. Ich will, dass wir Fußball spielen, denn wir haben Spieler in unseren Reihen, die den Ball haben wollen. Wenn wir nur verteidigen, bin ich nicht zufrieden und die Spieler sind es auch nicht. Deshalb wird es so sein, dass wir versuchen, von hinten raus Fußball zu spielen und spielerische Lösungen zu finden. Wir wollen unserem Spielstil treu bleiben, wie in den letzten Spielen auch wieder mutig Fußball spielen und nicht zu sehr auf den Gegner reagieren. Natürlich bereiten wir uns auf jeden Gegner vor, aber letztendlich wollen wir uns weiterentwickeln und unseren Prozess fortsetzen. Ich freue mich auf die Herausforderung. Ich bin ein Trainer, der sich immer auch etwas einfallen lässt.“

...eine möglicherweise unkontrollierte Schlussphase, sollte es am Ende unentschieden stehen und beide Teams den Siegtreffer erzielen wollen: „Auch wenn es so kommt und es in den letzten Minuten unentschieden steht, dann glaube ich nicht, dass es die richtige Lösung ist, etwas dem Zufall zu überlassen. Auch in den letzten Minuten gilt es, eine klare Struktur zu haben. Man kann eine andere Positionierung wählen, man kann auch lange Bälle spielen und auf zweite Bälle gehen. Ich bin aber davon überzeugt, dass du niemals erfolgreich sein wirst, wenn du einfach unkontrolliert Fußball spielst und alles dem Zufall überlässt. Wenn die Emotionen hochkochen und das Stadion laut wird, hoffe ich, dass wir einen kühlen Kopf bewahren und auch dann mit einer klaren Positionierung Fußball spielen.“

...die Besonderheit der Samstagabend-Spiele: „Ich brauche die erhöhte Aufmerksamkeit nicht, bin aber froh, dass sich meine Spieler das erarbeitet haben und sie solche Abende genießen können und dürfen. Wenn die Spieler Spaß an solch späten Spielen haben, dann freut es mich umso mehr. Flutlicht, 20:30 Uhr, Millerntor - das ist immer etwas Besonderes. Das kann man nicht mit Spielen um 13 Uhr gleichsetzen. Trotzdem ist es wichtig, dass wir jedes Spiel maximal gleich angehen und maximal gut vorbereitet angehen. Wir als Trainerteam gehen das Spiel trotz der erhöhten Aufmerksamkeit genau wie andere Spiele an. In der zweiten Liga sind es 50:50-Spiele, da kann das Momentum so schnell umschlagen. Deshalb müssen wir bestmöglich vorbereitet sein, ganz egal ob das Spiel um 13 Uhr oder 20:30 Uhr beginnt. Ich hoffe auf ein lautstarkes Publikum, das uns wie in den letzten Spielen auch wieder unterstützt.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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