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„Wir müssen 90 Minuten lang sehr aufmerksam verteidigen“

Im ersten von drei aufeinanderfolgenden Topspielen empfangen unsere Boys in Brown am späten Sonnabend (23.9., 20:30 Uhr) den FC Schalke 04. Vor der Partie gegen die Königsblauen beantwortete Cheftrainer Fabian Hürzeler die vielen Fragen der Medienvertreter*innen und sprach u.a. über...

...die personelle Situation und einen möglichen Einsatz von Simon Zoller: „Alles sind soweit fit und können spielen, bis auf Jackson Irvine. Bei ihm entwickelt es sich aber positiv, deshalb ist er schon ins Lauftraining eingestiegen. Wir hoffen, dass er schnell wieder zurück auf den Platz kommt. Simon hat das gestrige Training aufgrund von leichten Problemen mit dem Nerv abgebrochen. Es ist nichts Schlimmes. Er hat eine Spritze bekommen und wird heute wieder auf dem Platz stehen. Wenn er spielfähig ist, könnte ich ihn auch von Anfang an bringen. Er will unbedingt spielen und strotzt vor Energie. Wir müssen es behutsam angehen und nicht zu schnell zu viel wollen. Die Saison wird kein Sprint, sondern ein Marathonlauf. In den entscheidenden Phasen wird es wichtig sein, den ganzen Kader ausschöpfen zu können. Darauf arbeiten wir hin und deshalb werden wir die Spieler in kein unnötiges Risiko reinschicken. Trotzdem müssen wir auch den einzelnen Spieler berücksichtigen. Bei Simon ist der Wille, spielen zu wollen, sehr ausgeprägt. Da eine gewisse Balance zu finden, ist sehr entscheidend für uns. Das machen wir immer in Absprache mit der medizinischen Abteilung, die eine super Arbeit macht und der ich total vertrauen kann.“

...die Rückkehr von Manolis Saliakas und den Konkurrenzkampf auf der rechten Abwehrseite: „Für mich als Trainer ist es eine super Situation. Beide machen einen sehr guten Eindruck, Manos hat wieder trainiert und ist vollständig genesen. Philipp hat es gegen Kiel gut gemacht. Er hat seine Seite sehr gut verteidigt und hatte mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr Sicherheit in seinem Offensivspiel. Er läuft viel und legt viele Highspeed-Meter zurück. Das bringt in unser Spiel noch mal eine neue Komponente. Ich bin froh, unterschiedliche Typen zu haben, die die Position unterschiedlich ausfüllen. Das gibt mir eine gewisse Flexibilität und mehr Optionen im Spiel nach vorne und gegen den Ball.“

...mögliche Anpassungen in der Vorbereitung auf die späten Topspiele: „Wir haben es bei den späten Abendspielen in der Rückrunde auch schon so gemacht, dass wir am späten Nachmittag trainieren, damit sich die Spieler einfach an die Abläufe und den unterschiedlichen Zeitpunkt der körperlichen Belastung gewöhnen können. Das ist nichts Neues für die Spieler.“

...den ersten Sieg nach vier Remis in Folge und eine veränderte Stimmung: „Der Spirit ist bei uns seit dem ersten Tag gegeben. Ergebnisse sind natürlich wichtig für die Entwicklung. Für uns ist primär entscheidend, wie wir Fußball spielen, wie wir uns als Team und wie sich einzelne Spieler entwickeln. Dann bin ich auch überzeugt, dass die Ergebnisse kommen. Durch das Ergebnis gegen Kiel haben wir Bestätigung bekommen, das gibt Sicherheit und Vertrauen für die Gruppe und jeden Einzelnen. Da ist es egal, ob es ein Sieg im Testspiel, in einem Ligaspiel oder in einem DFB-Pokalspiel ist. Man hat aber gemerkt, dass das Vertrauen und die Stimmung allgemein nach dem Sieg gegen Kiel gestiegen ist. Nach dem Sieg ist vor dem nächsten Spiel und dementsprechend ging's auch mit vollem Fokus auf Schalke wieder sehr schnell an die Arbeit. Unser Credo wird immer sein, weiter hart zu arbeiten. Der Sieg gegen Kiel ist mehr wert, wenn wir ihn gegen Schalke bestätigen können.“

...Gegner Schalke 04: „Wir treffen auf eine individuell sehr gut besetzte Mannschaft. Sie sind immer in der Lage, ein Tor zu schießen - egal in welcher Phase des Spiels. Da haben sie eine hohe individuelle Qualität, sei es durch einen Freistoß von Thomas Ouwejan, durch ein Kopfballtor von Sebastian Polter oder durch ein Dribbling von Paul Seguin, Lino Tempelmann oder Assan Ouédraogo. Sie haben eine gewisse Selbstverständlichkeit zu wissen, in jeder Phase des Spiels ein Tor schießen zu können. Das haben sie gegen Magdeburg auch gezeigt, da sind sie gut mit Rückschlägen umgegangen. Wir müssen 90 Minuten lang konsequent und sehr aufmerksam verteidigen. Das haben wir gegen Kiel nicht in allen Phasen geschafft. Gegen den Ball erwarten wir, dass sie ihrem Stil mit der Mann-gegen-Mann-Verteidigung über den ganzen Platz treu bleiben. Wir haben dagegen in dieser Saison schon gute Lösungen gefunden. Die Lösung gegen diese Mann-Orientierung gilt es noch zu verfeinern und noch konsequenter durchzuführen. Dann hoffe ich, dass wir am Millerntor ein großartiges Spiel sehen werden.“

...die Spielweise der Königsblauen mit langen Bällen: „Das gehört einfach zu ihrem Spiel mit den Zielspielern Sebastian Polter oder Simon Terodde. Dann gehen sie auf den zweiten Ball. Es ist ein Muster in ihrem Spiel. Für uns wird entscheidend sein, dass wir die zweiten Bälle gewinnen, wir da präsent und gut vorbereitet sind. Man darf sie aber nicht nur auf die langen Bälle reduzieren. Sie haben im Mittelfeld mit Lino Tempelmann einen Spieler mit einem unfassbar guten Tempo-Dribbling. Er kann Räume und Spieler überdribbeln. Assan Ouédraogo hat ein super Eins-gegen-Eins, er kann auch mal zwei, drei Spieler ausspielen und so Freiräume für die Mitspieler schaffen. Gegen ihre Mann-Orientierung müssen wir Lösungen finden, wenn wir zu Torchancen kommen wollen.“

...die eigene Spielweise: „Wir tun gut daran, weiter unserem Stil treu zu bleiben und weiter so zu verteidigen, wie wir es bislang gemacht haben. Da gehören die Basics einfach dazu und die werden von mir und meinen Trainerteam immer auch abverlangt. Es geht um die Lauf- und Kampfbereitschaft, um das konzentrierte Verteidigen und das Gewinnen der persönlichen Duelle, was sehr entscheidend wird. Wir erwarten viele Eins-gegen-Eins-Duelle gegen Schalke und da müssen wir einfach besser sein. Es ist für uns entscheidend, dass wir Fehler minimieren. Sobald wir einfache Fehler machen, nutzen sie es aus. Da müssen wir in der Positionierung mit dem Ball konsequent sein und weniger Fehler als noch gegen Kiel machen, speziell im Spielaufbau. Wenn wir ins letzte Drittel kommen, dann haben wir die Qualität, gute Entscheidungen zu treffen und zu Torchancen zu kommen. Wir wollen natürlich Fußball spielen. Wir wollen unsere Philosophie und unsere Prinzipien auf den Platz bekommen. Das haben wir bislang in jedem Spiel geschafft - ganz egal ob daheim oder auswärts und egal ob 13:30 Uhr oder 20:30 Uhr.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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