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„Ich werde nichts zulassen, was den Erfolg des Vereins gefährden kann“

Mit dem Spiel beim SC Paderborn 07 geht's für unseren FC St. Pauli am Sonnabend (21.10., 13 Uhr) wieder um Punkte in Liga zwei. Vor der Partie bei den zuletzt starken Paderbornern beantwortete Cheftrainer Fabian Hürzeler die vielen Fragen der Medienvertreter*innen und sprach dabei u.a. über...

...die personelle Situation und die Verfassung der Nationalspieler: „Es sind alle gesund wiedergekommen. Einige müde und erschöpft, weil sie viel gespielt haben. Andere haben weniger gespielt. Alle Spieler, die Anfang der Woche noch gefehlt haben, sind mit Ausnahme von Sören Ahlers, der noch leichte Adduktorenprobleme hat, zurück im Training.“

...den Konkurrenzkampf im Team und mögliche Änderungen in der Startelf: „Ob es Wechsel geben wird, werden wir am Sonnabend sehen. In der Länderspielpause war wichtig, die Spieler heranzuführen und die Lücke zu schließen. Das haben wir definitiv geschafft. Alle haben gegen Bremen ihre Spielzeiten bekommen. Wichtig war auch, dass alle verletzungsfrei aus dem Testspiel rausgekommen sind. Jetzt haben wir wirklich alle Spieler fit und einsatzfähig an Bord. Ich habe die Qual der Wahl, die richtige Entscheidung zu treffen, wer in Paderborn aufläuft und in den Kader kommt. Für mich ist es schön zu sehen, dass alle bereit und in guter Verfassung sind und alle den Konkurrenzkampf beleben können. Wir werden mit Blick auf die Englische Woche alle brauchen und da wird es wichtig sein, dass alle sowohl körperlich als auch mental sofort bereit sind.“

...seine drei Gelben Karten und die drohende Gelbsperre: „Gegen Nürnberg habe ich es gut gemacht, bin ruhig geblieben und habe andere nach vorne geschickt. Ich betone immer wieder, wenn ich darauf angesprochen werde. Ich muss mich bessern, weil ich eine Vorbildfunktion habe. Man sagt, dass der Trainer ein Spiegelbild der Mannschaft ist und da sollte ich nicht als überemotionaler Trainer an der Seitenlinie wirken, sondern als ein Trainer, der zwar auch emotional ist, aber auch eine gewisse Ruhe ausstrahlen muss. Das ist auch wichtig für die Mannschaft, um gerade in bestimmten Phasen eine gewisse Ruhe auszustrahlen. Daran muss und werde ich an mir arbeiten. Ich versuche, die drohende Sperre möglichst lange vor mich herzuschieben. Ich will die vierte Gelbe Karte natürlich vermeiden. Ich weiß aber auch, dass ich ein super Trainerteam hinter mir habe.“

...Gegner Paderborn: „Sie sind eine sehr spielstarke Mannschaft, die es schafft, das Feld sehr breit und tief zu machen. Sie haben einen guten Mix und eine sehr gute Balance in ihrer Mannschaft. Durch eine gute Positionierung schaffen sie es, immer wieder Räume frei zuziehen, die sie dann gut bespielen. Sie haben klare Abläufe, man kann eine klare Idee sehen. Für uns wird es eine große Herausforderung. Wir haben es in der Rückrunde der Vorsaison erlebt. Wenn sie im Flow sind und man ihnen zu viel Räume gibt, dann sind sie sehr spielstark und können individuelle Duelle sehr gut lösen. Wir müssen sehr gut vorbereitet sein und mit maximaler Intensität in den persönlichen Duellen dagegenhalten. Jedes Spiel und speziell das in Paderborn beginnt bei 50:50. Es wird wichtig sein, das Momentum im Spiel zu haben, sehr gut gegen den Ball zuarbeiten und eine klare Kompaktheit zu haben, um gegen diese Mannschaft bestehen zu können.“

...die zuletzt vermehrt geäußerten Lobeshymnen anderer Trainer: „Der Mensch hört lieber Lob als Kritik, das liegt in der Natur des Menschen. Trotzdem bin ich jemand, der das nicht groß an sich heranlässt. Mir ist wichtig, dass wir unseren eigenen Weg gehen und wir unseren Prozess weiter verfolgen. Wenn die Mannschaft nur Lob, auch von mir, hört, dann würden wir irgendwann stagnieren. Wir müssen weiter Schritte in unserer Entwicklung machen. Die machen wir nicht, wenn wir nur auf das Lob hören, uns damit zufriedengeben und die Arbeit einstellen. Das Gegenteil ist wichtig: Wir müssen noch mehr investieren und noch einen Schritt mehr gehen. Wir haben das bisher Erreichte nur durch intensive Arbeit geschafft. Unser Weg wird sein, dass wir noch mehr arbeiten müssen, um noch mehr leisten zu können. Wir sind noch am Anfang der Saison und haben noch gar nichts erreicht, auch wenn wir bislang erfolgreich Fußball gespielt haben. Von der Tabellenführung können wir uns jetzt nichts kaufen, nach 34 Spieltagen wir abgerechnet. Wir müssen Konstanz in unsere Leistungen bekommen und auch an Spieltag 25 oder 26 gut Fußball spielen. Das geht nur, wenn wir Konstanz in die Leistungen, Ergebnisse und Entwicklungen reinbekommen. Ich bin jemand, der gerne auf die Euphoriebremse tritt und der den Spielern ein klares und sachliches Feedback gibt wie zum Spiel gegen Bremen. Da war sicherlich nicht alles gut, weil wir drei Gegentore bekommen haben. Das haben wir ganz klar analysiert und aufgearbeitet. Treten wir in der Defensive so auch gegen Paderborn auf, werden wir definitiv Probleme bekommen.“

...mögliche Auswirkung seines und weiterer auslaufender Verträge auf die Leistungen: „Das hat momentan überhaupt keine Auswirkungen. Ich bin in enger Kommunikation mit Andreas Bornemann und dem Präsidium, was meine Gedankengänge sind. Da kann ich ganz klar sagen, dass in meinen Gedankengängen nur der FC St. Pauli eine Rolle spielt. Der Verein kennt meine innere Überzeugung ganz genau. Wenn ich diese innere Überzeugung habe, muss mich niemand davon überzeugen, dann will ich diesen Weg auch gehen. Es ist wichtig, dass wir intern wissen, was wir wollen und was unsere nächsten gemeinsamen Schritte sind. Da sind wir in einem sehr offenen und transparenten Austausch. Das weiß ich an Andreas und am Präsidium auch zu schätzen. Deshalb gibt es deshalb auch keine Auswirkungen auf Leistungen oder andere Themen. Jeder weiß genau, was er vom anderen hat und wir uns ziemlich klar sind, wie der weitere Weg aussehen soll. Dasselbe verlange ich auch von den Spielern, mit denen ich im Austausch bin. Wir haben den gemeinsamen Weg angefangen. Es geht darum, diesen auch gemeinsam fortzuführen und eine gewisse Konstanz reinzubringen. Jeder Spieler fühlt sich hier beim FC St. Pauli sehr wohl und weiß auch, was er an diesem Verein hat. Es soll immer ein Privileg sein, für St. Pauli arbeiten und spielen zu dürfen. Das steht an oberster Stelle. Ich werde nichts zulassen, was den Erfolg des Vereins gefährden kann. Der Erfolg des Vereins steht an oberster Stelle und so muss und wird sich auch jeder verhalten.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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