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"Man bekommt nicht immer das, was man auch verdient"

Nach der offiziellen Pressekonferenz zum Spiel nahm sich Jos Luhukay noch am späten Freitagabend (3.5.) zusätzlich Zeit, weitere Fragen der mitgereisten Hamburger Pressevertreter zum Spiel seiner Mannschaft bei Dynamo zu beantworten. Wir haben die wichtigsten Aussagen unseres Cheftrainers für Euch zusammengefasst.

Die Mannschaftsleistung: "Wir haben eine Mannschaft gesehen, die ihre Leistung aus der Vorwoche fortgesetzt hat. Es ist lange her, dass die Mannschaft auswärts so gut gespielt hat und so ist es unglaublich schade, dass wir nichts mitgenommen haben. Das ist das Bittere am Fußball. Man bekommt nicht immer das, was man auch verdient. Nach dem Ausgleich waren wir dran, das zweite Tor zu erzielen. Kritisch muss ich anmerken, dass wir im letzten Drittel nicht den Punch setzen konnten, um das zweite Tor zu machen und dann sogar drei Punkte mit nach Hamburg zu nehmen. Aus dem Nichts trifft die Dynamo dann, da verlieren wir zu einfach den Ball. Unsere Dreierkette hatte so noch nie zusammengespielt, Jan-Philipp Kalla, Justin Hoogma und Daniel Buballa haben es sowohl im Abwehrverhalten als auch im Ballbesitz sehr souverän gemacht."

Der umstrittene Handelfmeter: "Ich habe mir die Szene erst noch einmal anschauen müssen. Jan-Philipp Kalla bekommt den Ball in den Rippenbereich, der Abdruck war überdeutlich zu sehen. Ich hatte noch das Gefühl, dass der Schiedsrichter seine Entscheidung korrigiert, er hat diese dann aber doch nicht zurückgenommen. Nächste Saison gibt es dann auch die Möglichkeit, sich solche Szenen noch einmal anzuschauen und nicht innerhalb von einer doer zwei Sekunden zu entscheiden. Es ist noch immer nicht klar, was in der 1. und 2. Bundesliga ein Handspiel ist. Es gab in den letzten Wochen und Monaten so viele strittige Szenen in beiden Ligen. Es ist extrem wichtig zu entscheiden, was denn ein Handspiel ist und was nicht. "

Die Spielphilosophie: "Ich möchte, dass die Jungs viel mutiger werden und nicht planlos mit längen Bällen agieren. Dresden hat zwei Innenverteidiger, die größer als 1,90 m sind. Da muss man dann versuchen, fußballerische Lösungen zu suchen. Ich habe Fortschritte bei den Jungs gesehen. Bis zum Strafraum waren wir gut, im Strafraum hat dann aber die letzte Präzison und Übersicht gefehlt. Die brauchen wir, wenn der Mitspieler eine gute Abschlussmöglichkeit bekommen kann. Da müssen wir noch zulegen."

Die vielen Umstellungen: "Ich musste Marvin, Flumi und Buchti ersetzen. Marvin und Flumi waren gegen Regensburg unsere Schlüsselspieler in der Zentrale. Momentan muss ich danach handeln, was der Mannschaft Vertrauen geben kann. Ich muss den Jungs Respekt zollen, wie sie es aufgenommen haben, auf ungewohnten Positionen zu spielen und es sehr souverän umzusetzen. Das gibt uns Hoffnung für die Zukunft."

Die angespannte Personalsituation: "Johannes Flum und Marvin Knoll konnten das Abschlusstraining nicht mitmachen. Das Risiko war zu groß, sie mit nach Dresden zu nehmen. Beide werden sich noch mal von unseren Mannschaftsärzten untersuchen lassen. Ryo hatte Probleme mit dem Fuß. Wir mussten ihn rausnehmen, weil die Probleme zu groß waren. Auch er wird sich untersuchen lassen, spätestens am Montag wissen wir mehr. Bis zum letzten Heimspiel sind es noch acht Tage und damit viel Zeit, uns auf das Spiel vorzubereiten."

Das Startelfdebüt von Finn Ole Becker: "Für ihn war es das erste Spiel von Anfang an - auswärts und vor einer großen Kulisse. Er ist ein Fußballspieler, der das Spiel lenken kann. Er war wichtig für uns auf der Position und hatte Momente, in den seine Klasse zu sehen war. Er hatte aber auch Momente, die ich als Trainer kritisch sehen muss, die werde ich ihm auch zeigen. Finn hat noch einen langen Weg zu gehen und muss noch einiges lernen, aber was ich in den 90 Minuten gesehen habe, das gibt Hoffnung auf mehr. Ich freue mich, dass wir mit ihm ein Eigengewächs haben, dass es noch oben geschafft hat und Vorbild für unsere Jugendspieler ist."

 

(hb)

Foto: Witters

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