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„Ich möchte in der Schlussphase vorangehen und Orientierung geben“

Die Derbyniederlage ist abgehakt, nun richtet sich der Blick auf das letzte Liga-Heimspiel der Saison gegen den VfL Osnabrück. Nach dem Training am Dienstag (7.5.) stand Johannes Eggestein den Medienvertreter*innen Rede und Antwort und sprach dabei u.a. über...

…die bittere Derbyniederlage: „Wir waren natürlich enttäuscht, dass wir gerade offensiv nicht das durchgebracht haben, was wir uns vorgenommen haben. Defensiv war das Spiel ordentlich. Schon wenn man morgens aus dem Haus geht, sieht man ständig ein paar Fans. Es ist deutlich mehr los und alle sind gespannt auf das Spiel. Im Stadion ist die Stimmung auch sensationell, beide Fanlager machen ordentlich Alarm. Für diese Spiele spielt man und auf diese Partien arbeitet man hin. Umso trauriger, dass wir verloren haben. Wir haben das aber ad acta gelegt und bereiten uns jetzt auf Osnabrück vor.“

…die fehlende Leichtigkeit in den letzten Spielen: „Ich denke schon, dass wir das wiederherstellen können. Wir hatten aber auch in den letzten Spielen immer wieder Druckphasen und gute Kombinationen aus dem Spiel heraus. Wir haben es einfach nicht geschafft, das konstant über einen längeren Zeitraum hinzubekommen. Das müssen wir gegen Osnabrück wieder kreieren. Grundsätzlich ist es aber so, dass man sich in solche Spiele reinarbeiten muss und dann die Leichtigkeit auch zurückkommt. So wie gegen Rostock, als wir das 1:0 machen und das Spiel wieder dominieren. Die Erwartung, dass wir die Gegner einfach an die Wand spielen, ist nicht angebracht. Ich würde sagen, dass die Gegner sich mehr und intensiver mit uns beschäftigen. Deswegen dauert es im Spiel auch mal einen Moment, bis wir Lösungen finden. Oft war es so, dass wir dann in der Halbzeit oder während des Spiels etwas verändert haben und es dann besser gepasst hat. Dazu kommt noch, dass wir in den letzten Wochen viel rotieren mussten und Spieler auf Positionen waren, auf denen sie selten spielen. Das haben sie dann zwar sehr gut gemacht, aber trotzdem kann es dann ein paar Minuten dauern, bis sie das adaptiert haben.“

…den mentalen Aspekt in der heißen Phase: „Der Kopf hat zwischenzeitlich schon eine Rolle gespielt, das haben wir auch thematisiert. Ich glaube aber schon, dass wir aus dieser Phase herausgekommen sind. Ich hatte das Gefühl, dass wir in Spielen vor dem Derby zu viel nachgedacht haben. Gegen den HSV war es aber eher so, dass wir offensiv die Lösungen, die wir uns vor dem Spiel parat gelegt hatten, nicht konsequent durchgespielt haben und in ein oder zwei Aspekten nicht gut genug waren. Es lag aber nicht daran, dass wir vom Kopf woanders waren. Wir waren sehr gut auf das Derby vorbereitet. In den nächsten Spielen wird der Kopf auch nicht so eine große Rolle spielen. Es geht eher darum, besser als Osnabrück zu sein und bessere Lösungen zu finden. Und dann glaube ich auch, dass wir sie schlagen werden.“

…sein Psychologie-Studium als Hilfe für den Saisonendspurt: „Individuell kann ich damit ganz gut arbeiten und auch das eine oder andere auf andere Spieler übertragen. Nicht im Austausch, sondern eher im Verhalten, wie man auftritt und welche Präsenz man hat. Das ist mir wichtig und ich habe das Ziel, in der Schlussphase voranzugehen und Orientierung zu geben.“

Im letzten Liga-Heimspiel der Saison wollen Johannes Eggestein und Co. drei Punkte einfahren.

Im letzten Liga-Heimspiel der Saison wollen Johannes Eggestein und Co. drei Punkte einfahren.

…das Duell zwischen Holstein Kiel und Fortuna Düsseldorf: „Ein spannendes Spiel, das schauen sich sicherlich viele auch an. Ich für meinen Teil fokussiere mich auf die Vorbereitung auf unser Spiel. Abends ein bisschen Fußball schauen, gehört da dazu. Dass das Spiel uns direkt betrifft, macht es natürlich spannender. Ich werde meine individuelle Vorbereitung aber beibehalten, weil wir ein sehr wichtiges Spiel haben.“

…die möglichen Konstellationen, die zum Aufstieg führen: „Es geht in erster Linie darum aufzusteigen. Und wenn Kiel am Wochenende gegen Düsseldorf gewinnt, nehmen wir das dankend an, das ist gar keine Frage. Aber auch dann gibt es noch Ziele darüber hinaus, die wir erreichen wollen. Das sind aber alles Zukunftsgeschichten. Jetzt geht es darum, uns auf uns zu fokussieren. Wenn wir das durchziehen, dann sollte das funktionieren und dann brauchen wir gar nicht rechts und links schauen, was die anderen machen.“

…Marcel Hartels Qualitäten im Mittelfeldzentrum: „Unsere Laufwege sind gut aufeinander abgestimmt. Es hilft uns beiden, dass wir da einem sehr hohen Niveau sind. Durch Cello ist im Zentrum auch viel Kreativität. Er kann auch enge Situationen auflösen. Dieses Element kann sehr wichtig sein, weil ich denke, dass Osnabrück die Mitte wieder dicht machen wird. Da ist ein quirliger Spieler, wie Cello das ist, sehr hilfreich.“

…das Saisonaus von Simon Zoller: „Mir tut es leid für Simon, dass es mit einem Einsatz nicht klappt und dass er grundsätzlich in dieser Saison häufiger verletzt war. Das ist immer schwierig, auch für so einen erfahrenen Spieler, der immer wieder das Gefühl vermittelt, dass er helfen möchte. Simon hat mir persönlich in der Phase, in der ich nicht viel gespielt habe, viel Mut zugesprochen und mich auch für die Szenen gelobt, die er gut gefunden hat. Wir waren immer im Austausch und das war in den letzten Wochen auch so. Er hat mir und auch anderen Teamkollegen immer wieder helfen können.“

Johannes Eggestein im Duell mit Osnabrücks Dave Gnaase.

Johannes Eggestein (2.v.r.) hat gemischte Gefühle beim Gedanken an das Hinspiel an der Bremer Brücke.

…seine Erinnerungen an das Hinspiel gegen Osnabrück: „Es war eine gute Stimmung und ein richtig schlechter Platz, so wie ich mich erinnere. Und dass wir nur unentschieden gespielt haben, war nicht genug. Wir haben in der ersten Halbzeit kein schlechtes Spiel gemacht, hatten ein paar Chancen und haben auch das 1:0 gemacht. Wir bekommen dann unglücklich das 1:1 und haben dann so ein bisschen das Spiel aus der Hand gegeben. Daraus haben wir unsere Lehren gezogen. Wir haben auch im Wintertrainingslager nochmal gegen sie gespielt. Sie haben vorne sehr schnelle Spieler, ein gutes Umschaltspiel und stehen sehr kompakt. Deswegen wird es mit Sicherheit auch darauf ankommen, eine gute Restverteidigung zu haben. Wir müssen unsere Angriffe zu Ende spielen und aufpassen, dass wir keine leichten Ballverluste haben.“

…die Sperre von Manolis Saliakas: „Manos ist ein wichtiger Spieler für uns, gerade im Spielaufbau. Er spielt immer wieder gute Bälle in den Zwischenraum. Das wird sicherlich ein Element, das wir erstmal ersetzen müssen. Manos hat auch immer eine Emotionalität, die er in der Kabine und auf dem Platz mit einbringt. Das ist auch etwas, das wir missen werden, wo wir aber auch gute Jungs in der Hinterhand haben, die das in der Gesamtheit ersetzen werden.“

…Wünsche für seinen Geburtstag: „Ich wünsche mir in erster Linie einen Sieg am Wochenende und den Aufstieg. Das ist mein Hauptwunsch. Trotz der Anspannung versuche ich, den Tag zu genießen. Ob mit Familie oder Freunden ist noch nicht ganz klar, aber es kommt mit Sicherheit jemand vorbei. Da freue ich mich drauf und versuche, die paar Stunden zu nutzen, um abzuschalten.“

 

(mh)

Fotos: Witters

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