"Wir alle sehnen den Tag herbei, dass das Millerntor wieder ausverkauft ist"
Freitag, 18. Februar 2022, 11:40 Uhr
Im Heimspiel gegen Hannover 96 geht's für unsere Kiezkicker am Sonntag (20.2., 13:30 Uhr) um die nächsten Punkte in Liga zwei. Vor der Partie gegen die 96er sprach Cheftrainer Timo Schultz mit Medienvertreter*innen u.a. über...
...die personelle Situation: "Wir haben viele, viele Fragezeichen. Es stehen einige Spieler mit kleineren Blessuren auf der Kippe, wo ich die Hoffnung habe, dass wir das hinbekommen werden. Wir werden mit Blick auf die nächsten Wochen aber kein Risiko eingehen. Maximilian Dittgen hat zwar wieder auf dem Platz gestanden, aber auch noch nicht bei 100 Prozent. Das gilt auch für Philipp Ziereis, Etienne Amenyido und Sebastian Ohlsson. Ich hoffe, dass sie heute auf dem Platz stehen, dann sind sie auch ein Thema fürs Wochenende. Ein kleines Fragezeichen steht auch hinter Daniel-Kofi Kyereh. Auch bei ihm müssen wir heute schauen, ob er trainieren kann, bin aber optimistisch."
...den wiedergenesenen Afeez Aremu: "Er ist wieder zu 100 Prozent und trainiert ja schon knapp drei Wochen voll mit der Mannschaft mit. Wir haben ihn langsam herangeführt. In den ersten Einheiten war er noch am Pusten, ist jetzt aber absolut ein Kandidat für den Spieltags-Kader. Er definiert sich über die Arbeit gegen den Ball, ist extrem zweikampfstark, häufig enden Angriffe des Gegners immer wieder bei ihm. Er hat sich darüberhinaus, und das freut mich fast schon ein bisschen mehr, im Spiel mit dem Ball extrem gesteigert. Ich bin froh, dass er wieder dabei ist. Er gibt der Mannschaft ein Element, dass wir sonst so nicht im Kader haben."
...die Besetzung in der Innenverteidigung: "James Lawrence kann nicht am Training teilnehmen und wird keine Option fürs Wochenende sein. Er hat im Laufe der vorletzten Woche Rückenbeschwerden bekommen, die ein bisschen in den hinteren Oberschenkel reingezogen haben. Wir hoffen, dass wir das schnell in den Griff bekommen werden. Sollten James Lawrence und Philipp Ziereis ausfallen, sind Adam Dźwigała und Marcel Beifus beide erste Wahl. Ich kann mir das mit beiden gut vorstellen. Adam ist sicherlich erfahrener. Er hatte in der zweiten Liga schon ein paar Einsätze mehr von Anfang an. Marcel ist, das hat man in Regensburg ja gesehen, ist ein sehr kopfball- und zweikampfstarker Spieler mit viel Selbstvertrauen."
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...das aktuelle Wetter und den damit verbundenen Zustand des Millerntor-Rasens: "Ich bin nicht unser Greenkeeper, gehe aber davon aus, dass unsere Platzwarte alles dafür tun, dass wir auf einem für Hamburger Verhältnisse optimalen Rasen spielen werden. Es wird heute Nacht noch mal richtig stürmisch und wahrscheinlich regnet es auch am Sonntag. Über das Wetter habe ich mich noch nicht beschwert, auch wenn es mir langsam mit dem Grau-in-Grau reicht. Wir nehmen es, wie es ist. Wenn der Schiri anpfeift, dann gibt's Vollgas, dann versuchen wir stürmisch zu spielen."
...das Aufstiegsrennen und mögliche Top-Favoriten: "Die Tabelle ist so eng, an nur einem Spieltag dreht es sich in eine andere Richtung - schon von Freitag auf Sonnabend und auch wieder von Sonnabend auf Sonntag. Von den sechs Teams die Top-Favoriten rauszupicken, dafür ist es zu früh. So wie es während einer Saison nun mal ist, haben einige Mannschaften gerade eine bessere Phase, andere Teams waren dafür in der Hinrunde konstanter und stabiler. Entschieden wird es im März und April, wenn es auf die Zielgerade geht. Wenn man dann noch dabei ist, dann kann es eine schöne Endphase werden."
...die näher rückende Vollauslastung der Stadien: "Ich habe es immer wieder betont, dass, wenn es nach mir geht, so viele Fans wie möglich im Stadion sein sollen, solange die Sicherheit von allen gewährleistet ist. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als nach sukzessiver Steigerung im Saisonendspurt ein ausverkauftes Millerntor zu haben. Die meisten Spieler haben das noch nicht erleben dürfen, meine Co-Trainer auch noch nicht. Wir alle sehnen den Tag herbei, dass das Millerntor wieder ausverkauft ist."
...Gegner Hannover 96: "Sie sind unter Christoph Dabrowski auf jeden Fall effektiver geworden. Sie spielen häufig mit zwei Sechsern, einer Spitze und schnellen Flügelspielern. Sie haben eine extrem sichere Abwehr, die hatten sie vorher auch schon. Mit Heidenheim sind die die Mannschaft mit dem niedrigsten xG-against-Wert. Sie haben eine Mannschaft mit vielen Spielern, die schon in der ersten Liga aufgelaufen sind und über Erfahrung verfügen. Sie haben sich den Saisonverlauf sicherlich besser vorgestellt, haben sich zuletzt aber stabilisiert und regelmäßig gepunktet. Sie müssen den Blick aber weiter nach unten richten, sind aber ein Gegner, der im Aufwind ist."
...die gemeinsame Vergangenheit mit Hannover-Coach Christoph Dabrowski: "Wir sind damals zur U19 von Werder Bremen gekommen, er aus dem großen Berlin und ich aus dem schönen Ostfriesland. Wir haben teilweise das Zimmer geteilt und sind sehr gut befreundet gewesen. Wir sind immer in Kontakt geblieben, in den letzten beiden Wochen dann weniger, was vor dem Spiel auch üblich ist. Ich habe mich wahnsinnig für ihn gefreut, dass er im Herbst bei Hannover 96 den Cheftrainer-Posten übernehmen durfte. Ich traue ihm das allemal zu, er ist ein richtig, richtig guter Typ. Man sieht jetzt ja auch, dass er mit der Mannschaft sehr gut klarkommt, sie stabilisiert hat und regelmäßig punktet. Das ist nichts, was mich überrascht."
...den letzten Heimsieg gegen Hannover vor fast 28 Jahren: "Wir haben ja schon so einige Serie reißen lassen und könnten da eigentlich direkt weitermachen (schmunzelt). Von der Statistik wusste ich bislang nichts. Ich bin aber auch kein Freund von solchen Statistiken. Das interessiert mich nicht. Wir werden das Spiel so angehen, dass wir es gewinnen wollen. Bis jetzt haben wir am Millerntor ja auch ganz gut ausgesehen."
(hb)
Fotos: Witters