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"Das ist nicht selbstverständlich in so einer schweren Zeit"

Mit dem Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg beenden unsere Kiezkicker am Sonntag (24.1., 13:30 Uhr) ihre Hinrunde. Vor der Partie nahm sich Cheftrainer Timo Schultz wie gewohnt eine Menge Zeit, um die vielen Fragen der Medienvertreter*innen zu beantworten. Dabei sprach unser Coach u.a. über...

…die Trainingswoche nach dem Sieg in Hannover: "Man muss dann immer aufpassen, dass man keinen Schritt weniger macht. Das Training am Mittwoch hat mir gar nicht gefallen, da waren wir sehr fahrig und unkonzentriert. Die Bedingungen waren zu Wochenbeginn mit dem Regen nicht die einfachsten. Wir müssen gucken, dass wir heute und morgen noch zwei gute Einheiten hinlegen und uns entsprechend vorbereiten. Dann bin ich aber guter Dinge, dass wir die guten Leistungen aus dem Training und den Spielen auch ins Wochenende transportieren können. Das ist am Ende das Entscheidende. Dass Du am Wochenende performst, topfit und gut drauf bist. Ich gehe davon aus, dass wir das hinbekommen werden."

…den erhöhten Konkurrenzkampf durch die zurückgekehrten Langzeitverletzten: "Die Trainingsgruppe ist momentan schon sehr groß. Wir haben einige Spieler, die aus einer Verletzungszeit von teilweise drei bis vier Monaten kommen. Das holt man nicht mal eben in sieben bis zehn Tagen auf. Mit zwei Wochen Training sind die Spieler auch nicht sofort wieder spielfähig. Es ist aber schon so, dass wir mehr Alternativen haben und die Auswahl größer wird, aber wir müssen auch genau hingucken. Nächste Woche haben wir eine Englische Woche, da ist man sich als Trainer schon bewusst, dass man mehr als elf, zwölf Spieler braucht."

…James Lawrence und Eric Smith: "Bei James ist die Pause jetzt dann doch etwas länger geworden, als wir anfangs gehofft haben. Das liegt daran, dass wir das Risiko nicht eingehen wollen, dass es einen Rückschlag gibt. Ich gehe davon aus, dass er diese oder nächste Woche ins volle Mannschaftstraining einsteigt. Dann ist er sofort ein Kandidat, der spielen kann. Eric fehlt im Grunde eine komplette Vorbereitung. Er ist ein Spieler, den wir gerne auf dem Platz haben wollen, ich hätte ihn aber gerne auch für 90 Minuten auf dem Platz. Ihm fehlen pro Woche drei, vier Einheiten, wenn wir ihn zu den Spielen mitnehmen. Die braucht er aber, um Power aufzubauen. Ich werde noch mal mit ihm sprechen und fragen, wie er sich von der Power her fühlt, und dann entscheiden wir, ob es Sinn macht, ihn zum Spieltag mitzunehmen oder ihm lieber noch mal zwei, drei intensive Einheiten geben."

…die Besetzung des zweiten Torwarts an Spieltagen: "Das werden wir noch mit den Torhütern besprechen. Es ist aber gut möglich, dass wir wie in der Hinserie wieder zu einer Rotation zurückgehen, weil beide im Training zeigen, dass sie gut drauf sind."

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…Änderungen in der Startelf: "Wenn wir gut gespielt haben, das haben wir auch gegen Kiel gemacht und dann nur einmal gewechselt, weil Sebastian Ohlsson wieder zurück war, dann überlegt man sich das wie immer sehr gut, ob man wechselt. Manchmal gibt es einen Grund, weil der Gegner was Besonderes hat und man selber im Training das Gefühl hat, dass sich ein anderer Spieler aufdrängt oder ein Spieler nicht ganz so frisch ist. Ich werde die beiden Einheiten bis zum Spiel noch mal beobachten und dann entscheiden. So viele Wechsel wie nach dem Fürth-Spiel wird es aber nicht geben."

…Angreifer Igor Matanović: "Er ist extrem ehrgeizig, ihn stellt das Tor überhaupt nicht zufrieden. Es macht ihn eher hungrig auf noch mehr Tore. Igor hat einen sehr hohen Anspruch an sich selbst und will im Training immer mehr machen. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er ist auch ein Kandidat für die Startelf, es ist aber auch gut zu wissen, so einen Spieler auf der Bank zu haben und nachlegen zu können."

…die Aufbruchsstimmung: "Es ist immer ein schmaler Grat. Natürlich ist die Stimmung besser, wenn man Spiele gewinnt. Vielen Spielern merkt man dann auch die Euphorie und gute Laune an. Auf der anderen Seite haben wir in der Phase nach dem Winter sehr konzentriert gearbeitet, das müssen wir uns auf jeden Fall beibehalten. Im Spiel gegen Hannover, das man als Trainer nicht nur nach dem Ergebnis, sondern auch nach den Handlungszielen bewertet, haben wir einige Sachen auch nicht gut gemacht. Wir müssen uns auf die Sachen konzentrieren, die wir beeinflussen können. Wie gut trainiere ich? Welche Inhalte geben wir ins Training? Welche Vorgaben habe ich im Spiel und wie werden die umgesetzt? Das wird für uns immer das Oberste sein. Wir brauchen nicht zu gucken, wie gerade die Tabelle aussieht oder gegen wen wir die nächsten drei Spiele bestreiten, sondern konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können und das ist die eigene Leistung."

Timo Schultz will bei den letzten beiden Einheiten genau hinschauen und wird sich seine Notizen machen.

Timo Schultz will bei den letzten beiden Einheiten genau hinschauen und wird sich seine Notizen machen.

…den möglichen Sprung auf einen Nichtabstiegsplatz: "Auf andere zu gucken, macht wirklich keinen Sinn. Dafür sind wir auch das beste Beispiel. Wir haben verdammt viele Spiele nicht gewonnen. Dank der vielen Unentschieden sind wir durch den einen Sieg schon wieder dran, mit einem zweiten Sieg könnten wir noch einen Platz klettern. Wir müssen uns nur auf uns konzentrieren und unsere Spiele gewinnen. Wir wissen, was wir tun müssen, damit wir gewinnen. Das ist das Entscheidende. Dass in der Liga alles möglich ist, wissen wir. Ich sehe es auch nicht, dass der HSV und Bochum ihre Spiele klar gewinnen, weil ihre Gegner auch einen Plan haben."

…Gegner Jahn Regensburg: "Sie haben eine sehr eingespielte, kompakte und dynamische Mannschaft, die sich seit Jahren auf einem gleichbleibend guten Niveau in der zweiten Liga bewegt. Sie haben schon 20 Punkte gesammelt und das auch vollkommen zurecht. Sie sind extrem unangenehm zu bespielen. Sie spielen häufig im 4-4-2 mit ganz engen Abständen, mit sehr viel Tiefgang und sehr viel Aggressivität gegen den Ball. Sie haben keine wirkliche Schwäche auf dem Platz. Von daher wird es eine ordentliche Aufgabe für uns. Wir haben nach dem Winter aber auch schon bewiesen, dass wir Gas geben, unangenehm zu bespielen sind und Lösungen mit dem Ball haben. Das kann ein gutes Spiel werden am Millerntor."

…die dürftige Bilanz gegen die direkten Konkurrenten: "Wir haben uns in einigen Spielen nicht belohnt. In Würzburg haben wir am Ende noch die Chance, das Ding zu gewinnen. Den Punkt haben wir in Unterzahl und nach Rückstand geholt, mit dem konnte ich sehr zufrieden sein. In Sandhausen haben wir in der ersten halben Stunde unser bestes Saisonspiel gemacht. Es liegt an uns, wir müssen uns einfach belohnen. Wir müssen es dem Gegner einerseits schwerer machen, sich gegen uns Torchancen zu erspielen, und andererseits müssen wir unsere Chancen, von denen wir meist genug haben, noch konsequenter nutzen. In Hannover war es ein guter Anfang. Ich hätte nichts dagegen, wenn wir das gegen Regensburg so fortsetzen können."

…die bisherige Hinrunde: "Positiv war auf jeden Fall der Zusammenhalt, den wir hier alle gezeigt haben – sowohl innerhalb der Mannschaft als auch im Verein und drumherum. Das ist nicht selbstverständlich in solch einer schweren Zeit, wir haben sehr viel Zuspruch erhalten. Positiv war auch der Wille und die Mentalität der Mannschaft. Auch wenn wir auf dem Platz manchmal zu ruhig sind, habe ich gesehen, wie die Jungs hier im Training Gas geben und immer wieder versucht haben, anzukurbeln und sich aufzurappeln. Das ist für mich als Trainer sehr wichtig, dass wir die Arbeitsmentalität betreffend ein gutes Fundament haben. Negativ waren sicherlich viele Ergebnisse. Wir haben teilweise einfach nicht gut genug und auch unglücklich gespielt, manchmal hatten wir das Spielglück auch einfach nicht auf unserer Seite. Für mich ist entscheidend, dass wir positiv in die Zukunft gucken können und wir am Ende der Hinrunde eine sehr gute interne Analyse durchgeführt haben. Mit Punkten, die offensichtlich nicht gut gelaufen sind, und Punkten, die wir verändern wollen. Ich habe das Gefühl, dass sich einiges zum Positiven verändert. Es sind häufig nur Kleinigkeiten, aber viele Kleinigkeiten ergeben manchmal auch eine Großigkeit. Ich bin positiv gestimmt, dass es sich in die richtige Richtung dreht."

 

(hb)

Fotos: Witters

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