"Es muss auf dem Platz zu sehen sein, dass jeder alles für das Team gibt"
Dienstag, 26. Januar 2021, 15:13 Uhr
Dank des 2:0-Heimsieges gegen Jahn Regensburg konnten die Kiezkicker eine schwierige Hinrunde erfolgreich beenden. Bereits am Donnerstag (28.1.) starten die Boys in Brown mit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum in die zweite Saisonhälfte. Nach vielen Tiefen in der Hinrunde freut sich Daniel Buballa auf die Rückrunde, in der die Braun-Weißen an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen wollen. An die weiterhin leeren Stadien kann und will sich unsere Nummer 15 nicht gewöhnen.
"Das Gefühl nach einem Sieg ist gut. Man ist am Tag danach meist kaputt, aber nach drei Punkten ist es deutlich besser zu verkraften als nach einer Niederlage oder einem Remis. Wenn man gewonnen hat, weiß man auch, dass sich der Einsatz gelohnt hat", so Daniel Buballa nach dem 2:0-Heimsieg gegen den SSV Jahn Regensburg. Für die Kiezkicker war es zum Ende einer sportlich schwierigen Hinrunde der erst dritte Saisonsieg, nach dem Erfolg in Hannover aber der zweite Dreier in Folge. "Auch gegen Regensburg haben wir von Beginn an die Power und die Aggressivität auf den Platz bekommen. Dazu haben wir endlich mal wieder die Null gehalten. Für den Kopf war es ein ganz, ganz wichtiger Sieg", sagt unsere Nummer 15.
Zum Ende der Hinserie lief es für unsere Boys in Brown deutlich besser und so holten sie in den letzten vier Partien acht Punkte und damit exakt so viele Zähler wie in den 13 vorangegangen Begegnungen. Spielerisch gab es laut Buballa viele Höhen und Tiefen, rein die Ergebnisse betreffend waren es aber weniger Höhen und deutlich mehr Tiefen. "Wir waren in der ersten Phase der Hinrunde in vielen Spielen auf Augenhöhe und teils besser als der Gegner, haben aber viele Unentschieden und keine Siege geholt. Dann hatten wir eine Phase, in der es gar nicht mehr lief. Da haben wir es auch nicht geschafft, die nötige Kompaktheit auf dem Platz zu haben. Wir haben dann auch nicht mehr die Tore gemacht, die wir am Anfang der Saison noch erzielt hatten und durch die wir die Schwächen in der Defensive ausgleichen konnten", so der Linksfuß, der nur zwei Spiele angeschlagen verpasst und 14 Mal in der Startelf gestanden hatte.
Nicht alles sei in der mit der 0:3-Heimpleite gegen den Karlsruher SC beginnenden Phase schlecht gelaufen, resümiert Buballa, die Mannschaft habe es aber einfach nicht mehr geschafft, die Ergebnisse einzufahren und Punkte zu holen. "Alles, was sich bei solch einer Serie im Kopf abspielt, muss man auch erst mal aus dem Kopf wieder rausbekommen", so der Linksfuß, der hinzufügte, dass man erst wieder die Mentalität auf den Platz bringen musste, um auch wieder Spiele gewinnen zu können. Das dauerte bis Mitte Januar. In Hannover konnten die Kiezkicker nach zuvor 13 sieglosen Spielen endlich den zweiten Saisonsieg bejubeln und nur eine Woche später gegen Regensburg direkt drei weitere Punkte einfahren. "Man muss den Hut vor der Mannschaft ziehen. Sie hat das in den letzten beiden Spielen überragend auf den Platz gebracht", lobt Buballa.
Ein wichtiger Punkt, um erfolgreich zu sein, ist eine stabile Defensive, die optimalerweise keinen Gegentreffer kassiert. Ohne Gegentor blieben die Braun-Weißen aber erst am 17. Spieltag gegen Regensburg. Eine Bilanz, mit der Buballa überhaupt nicht leben kann: "Nach einem Spiel, das wir nicht zu Null beenden, ärgere ich mich brutal. Über einen solch langen Zeitraum nicht die Null gehalten zu haben, tut mir im Nachhinein immer noch ein bisschen weh."
Deutlich mehr Freude soll in der Rückrunde herrschen, die bereits am Donnerstagabend (28.1., 20:30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den VfL Bochum beginnt. "Bochum hat eine super Mannschaft mit hoher individueller Klasse, im Hinspiel haben sie uns schon alles abverlangt. Für uns gilt es, wieder dagegenzuhalten und in die Zweikämpfe zu kommen. Das wird keine einfache Aufgabe für uns, aber wir werden um drei Punkte mitspielen, wenn wir wieder unsere Leistung auf den Platz bekommen. Wir müssen uns vor einer guten Mannschaft wie Bochum nicht verstecken", betont unsere Nummer 15 vor dem Rückrundenstart gegen den Tabellenzweiten.
In die zweite Saisonhälfte geht der seit der Vorsaison in der Innenverteidigung eingesetzte Buballa mit einem positiven Gefühl. Das liegt einerseits daran, dass er in der wenn auch kurzen Winterpause seine im kompletten Jahr 2020 anhaltenden Patellasehnenprobleme loswerden konnte. "Ich bin wieder schmerzfrei und freue mich über jedes Training und über jeden Lauf, den ich machen kann. Ich merke, dass es jede Woche besser wird", so Buballa, dem auch die zuletzt gezeigten Leistungen Mut machen. "Wir haben es so langsam wieder geschafft, uns sowohl hinten als auch vorne als Mannschaft so zu unterstützen, dass wir richtig stark agieren. Es muss unser Anspruch sein, das auch in so vielen Spielen wie möglich in der Rückrunde zu schaffen. Dafür müssen wir wie in den letzten Wochen weiter hart arbeiten."
Auch zum Start in die zweite Saisonhälfte werden die Stadien wieder leer bleiben, wann Zuschauer*innen wieder dabei sein werden, bleibt abzuwarten. Vor leeren Rängen zu spielen, daran kann und will sich Buballa einfach nicht gewöhnen. "Jedes Mal, wenn ich das Stadion betrete und es einfach menschenleer ist, bin ich traurig, ohne Fans spielen zu müssen", erklärt der Linksfuß, der eine Rückkehr der Fans erst zur neuen Saison erwartet. "Fußball ist Emotion und Leidenschaft. Ohne Fans wird einfach ein anderer Fußball gespielt. Der Fußball an sich ist mit Fans einfach viel emotionaler. Das merkst du im Stadion, aber auch vorm Bildschirm zuhause. Bei allen Spielen, die ich mir angeschaut habe, habe ich zwar motivierte Spieler gesehen, man merkt aber auch, dass die extrinsische Motivation einfach fehlt."
Buballa freut sich schon riesig darauf, wenn endlich wieder Fans in die Stadien dürfen, denn deren Rückkehr würde auch der Mannschaft "brutal guttun". Es geht vorerst und bis auf Weiteres aber vor leeren Rängen in der zweiten Saisonhälfte weiter. An diese hat unsere Nummer 15 klare Erwartungen: "Es muss auf dem Platz zu sehen sein, dass jeder den Weg nach hinten, aber auch nach vorne macht, sich jeder in die Zweikämpfe reinwirft, jeder um jeden Ball fightet und jeder einfach alles für das Team gibt, bis er nicht mehr kann. Wenn wir das auf den Platz bringen, dann werden wir deutlich mehr Punkte als in der Hinrunde holen und eine gute Rückrunde spielen."
(hb)
Fotos: Witters