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"Es gibt keinen, der da keinen Bock drauf hat"

Als Dennis Smarsch die Entscheidung von seinem Trainer mitgeteilt bekam, brauchte er erstmal Zeit für sich. Bis Mitte Juli hatte sich der 22-Jährige Hoffnungen gemacht, im Ligabetrieb die Nummer 1 im St. Pauli-Tor zu sein. Auf der Pressekonferenz vor dem Auftaktspiel gegen Holstein Kiel vermeldete Timo Schultz aber, dass Nikola Vasilj in der 2. Bundesliga zwischen den Pfosten stehen wird und Smarsch 'nur' im DFB-Pokal. "Ein Trostpreis", betont er aber mit Blick auf die Erstrundenpartie am Sonnabend (7.8., 18:30 Uhr) beim 1. FC Magdeburg, "ist das für mich auf gar keinen Fall."

Diese Woche ist anders für Dennis Smarsch. Zum einen ist da die Presserunde mit den Journalist*innen, bei der er nach dem Montagstraining Rede und Antwort steht. Zum anderen ist da sein zweites Pflichtspiel für den FC St. Pauli, das er im DFB-Pokal in Magdeburg bestreiten wird. "Klar, im Kopf weiß ich, dass es für mich um mehr geht als 'nur' auf der Bank zu sitzen", sagt Smarsch unerschrocken. "Am Wochenende muss ich bereit sein, das muss ich aber sonst auch, wenn ich reinkommen könnte. Von daher gehe ich in jedes Training wie sonst auch."

Der Blondschopf macht keinen Hehl daraus, dass er nach der Entscheidung auf der Torhüterposition angefressen war. Mit dem Willen, immer spielen zu wollen, sei er aber auch Fußballer und Leistungssportler geworden. "Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich nur im Pokal spielen möchte", räumt Smarsch ein. "Ich möchte der Mannschaft aber helfen, so gut es geht. Wenn ich nicht spiele, dann unterstütze ich die Jungs von der Bank."

"Ich mag das auch, wenn die Fans uns auspfeifen."
Dennis Smarsch

Nicht nur der Tatendrang, seine eigenen Qualitäten zu beweisen, machen seinen Einsatz für ihn zu einem Highlight. Schon vor dem Spiel freut sich Smarsch auf die Kulisse, den Heimauftakt in der 3. Liga absolvierten die Magdeburger vor über 13.000 Zuschauer*innen, auch wenn der Großteil den Gegner unterstützen wird. "Ich mag das auch, wenn die Fans uns auspfeifen", verrät "Smash". "Es wird sicherlich ein schwieriges Spiel, aber es gibt keinen, der darauf keinen Bock hat."

Die Medienvertreter*innen unterrichteten den 1,95m großen Schlussmann auch hinsichtlich der zuletzt überschaubaren Pokal-Historie beim FC St. Pauli. Auch wenn die Kiezkicker in diesem Wettbewerb Nachholbedarf haben, ist der Schlüssel zum Erfolg für Smarsch, sich selber nicht zu viel Druck zu machen. "Ich versuche, möglichst locker an das Spiel ranzugehen und möchte der Mannschaft helfen, das Ding in die nächste Runde zu schaukeln", sagt Smarsch.

"Auf dem Platz bin ich ein impulsiver Typ, der gewinnen möchte."
Dennis Smarsch

In jedem Fall wird er alles dafür geben, dass es in der Pokal-Saison möglichst weit geht. Er möchte der Mannschaft bestmöglich helfen und sich zusätzlich über den DFB-Pokal die Garantie auf weitere Pflichtspielminuten sichern. Seine Motivation sei in den vergangenen Wochen nochmal gestiegen, um sich noch mehr anzubieten. "Auf dem Platz bin ich ein impulsiver Typ, der gewinnen möchte", sagt Smarsch. Der Konkurrenzkampf beflügelt die Schultz-Elf - auch zwischen den Pfosten.

 

(ms)

Foto: FC St. Pauli

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