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Der FC St. Pauli beteiligt sich am EFDN-Projekt „Football for Climate Justice“

Der FC St. Pauli ist Teil des multinationalen Projektes „Football for Climate Justice“. Von der EU-Organisation EFDN organisiert, wollen Vereine aus Irland, Spanien, Belgien und Deutschland gemeinsam Verbesserung im Bereich Klimagerechtigkeit erlangen. Wir haben mit Nicole Winkelhake aus dem Bereich Strategie, Nachhaltigkeit und Veränderung gesprochen. Sie vertritt den FCSP in diesem Projekt und erklärt, warum der Verein dabei ist und was sie sich für den FC St. Pauli erhofft.

Hey Nicole, der FCSP arbeitet beim Thema Nachhaltigkeit auch international mit anderen Vereinen zusammen und ist beim EFDN-Projekt „Football for Climate Justice“ dabei. Worum geht es?

„Kurz zusammengefasst geht es darum, im Austausch mit anderen Vereinen und Institutionen über die Strahlkraft des Fußballs ein größeres Bewusstsein und Lösungsansätze für die Ziele des European Green Deals im Sinne der Klimagerechtigkeit zu schaffen.

Im Rahmen de, von der EU geförderten Projektes, an dem wir als Verein teilnehmen dürfen, sollen über einen Zeitraum von drei Jahren Lösungsmöglichkeiten entwickelt und bereitgestellt werden, von denen auch andere Vereine, Ligen und Verbände profitieren können. Es wird auf der einen Seite um die unterschiedlichsten Maßnahmen zur ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit gehen, auf der anderen Seite aber auch darum, die Beteiligung von Fans und der lokalen Gemeinden/Communities um Umweltschutzmaßnahmen voranzutreiben.

Geleitet wird das Projekt vom „European Football Network for Development“ (EFDN) bei dem der FCSP Mitglied ist. Das Projekt wurde von der EFDN zusammen mit Profifußballvereinen (Twente Enschede, Betis Sevilla, Werder Bremen, Bohemians Football Club, Ferencváros Budapest), La Liga und TASC - einer Forschungsorganisation für sozialen Wandel - entwickelt, die sich auf die Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in den Communities konzentriert.“

Was macht dieses Projekt so besonders?

„Zunächst mal die Vernetzung auf europäischer Ebene und die Zusammensetzung der unterschiedlichen Projektpartner*innen. Wir bekommen Einblicke in die Arbeit von anderen Vereinen und können gleichzeitig unsere Expertise weitergeben. Ich finde darüber hinaus den Ansatz wichtig, keine Weisungen, sondern Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln, von denen andere profitieren können. Maßnahmenentwicklung zur Klimagerechtigkeit funktionieren nicht als Wettbewerb und dieses Projekt soll eher eine Austauschauplattform bieten und gleichzeitig die Chance in einem partizipativen Prozess Lösungsansätze auf den verschiedenen Ebenen (Vereine, Gemeinden, globaler Impact) zur Verfügung zu stellen.

In Dublin z.B. wurde das Treffen von Bohemians Dublin FC und TASC ausgerichtet und wir haben dort schonmal einen tollen Einblick in die Community-Arbeit von Bohemians bekommen. Die zwar im Vergleich mit St. Pauli ein eher kleinerer Verein sind, von denen wir aber sicher auch lernen können.

Als gemeinnütziger Verein forscht und veröffentlicht TASC u. a. Themen zur Ungleichheit, Demokratie und Klimagerechtigkeit im aktuellen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Umfeld. Mit dem Ziel, den Klimaschutz auf europäischer Ebene voranzutreiben hat TASC die Projektidee im Wesentlichen mitgestaltet haben und wird mit Expert*innenwissen unterstützen.“

Welche Rolle kann der FC St. Pauli hier spielen? 

„Mit dem Ziel, die Klimagerechtigkeit voranzubringen, ist ja nicht nur die Implementierung ökologischer Maßnahmen gemeint. Durch unser soziales Engagement, die Beteiligung der Fanszene und von Mitgliedern des Vereins oder aber allein durch die Werte, für die der FCSP steht, sind ja viele gute Projekte und Aktionen im Laufe der Zeit entstanden. Da gibt es im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit einige sehr gute Beispiele, die wir als Input für das Projekt mit einbringen können.  Auch im wirtschaftlichen Bereich hat der FCSP Expert*innenwissen und mit DIIY ein großartiges Leuchtturmprojekt entwickelt, dass möglicherweise auch für andere Vereine von großem Interesse sein kann.

Durch die große Reichweite, die es möglich macht, viele Menschen auf den unterschiedlichsten Kanälen zu erreichen, kann außerdem auch die externe Kommunikation für das Projekt über unsere Plattformen zum Erfolg beitragen.“

Was ist für den FCSP besonders wichtig in diesem Projekt? 

„Das Ausmaß und die Folgen des Klimawandels sind uns ja nun allen mehr oder weniger bewusst und auch das der Fußball dazu beiträgt. Daher sind Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den verschiedenen Dimensionen ja auch bei uns im Verein ein großes, wichtiges Thema. Wir sind ja selber im Veränderungsprozess mit der Not perfect but better -Nachhaltigkeitsstrategie, da passt der parallele Projektstart einfach sehr gut rein. Gerade im Bereich der ökologischen Themen erhoffen wir uns hier Input und auch Beratung, um der wachsenden gesellschaftlichen Verantwortung in Form von nachhaltigem Handeln nicht nur auf sozialer, sondern auch auf ökologischer und ökonomischer Ebene gerecht zu werden.“

Wie geht es nun weiter? 

„In dem Projektzeitraum von drei Jahren wird eine Website entwickelt, auf der am Ende die Dokumentations- und Forschungsergebnisse in Form eines „Climate Solution hub“ zusammengestellt werden. Hierzu sollen zunächst Best Practise Beispiele gesammelt und dokumentiert werden. Um die Beteiligung und das „Bottom-up“ Prinzip sicherzustellen, wird es eine Umfrage zu den Bedarfen von Fans, Mitgliedern und dem Stadtteil/ Communities auf europäischer Ebene geben. Die Ergebnisse dienen der Entwicklung eines Toolkits, welches allen Vereinen zur Verfügung gestellt wird auf dem Weg zu nachhaltigerem Handeln. Wie gesagt, das Ziel ist nicht in den Wettbewerb zu gehen, sondern vielmehr solidarisches Miteinander und Empowerment.“

Danke für das Gespräch, Nicole!

 

(lf)

Fotos: FC St. Pauli

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