FC St. Pauli

Nach der starken Leistung im Heimspiel gegen Leipzig (0:0) sah Cheftrainer Alexander Blessin keinen Grund, seine Startformation für die Partie in Freiburg zu verändern. Eine Änderung gab es hingegen auf der Bank: Für Morgan Guilavogui rückte Fin Stevens in den Kader. Auch SCF-Coach Julian Schuster schickte dieselbe Elf, die in der Vorwoche beim 3:0-Auswärtssieg in Heidenheim begonnen hatte, auf den Rasen. „Wir wollen keinen Prozentpunkt weniger investieren“, hatte Blessin vor der Partie betont. Nur über eine erneut hohe Intensität sollte auch bei den stark gestarteten Freiburgern gepunktet werden.

Im ausverkauften Europa-Park Stadion hatten die Gastgeber ein deutliches Plus an Ballbesitz, eine Lücke in der braun-weißen Defensive fanden sie aber nicht. Während unsere Kiezkicker gegen den Ball tief und kompakt standen, agierten die Freiburger gegen den Ball zumeist mit frühem Pressing. Spielerische Höhepunkte gab es in der Anfangsphase kaum. Die erste Chance hatten unsere Jungs und sie konnten direkt auch die Führung bejubeln. Manolis Saliakas spielte den Ball von rechts hoch in den Strafraum, wo Johannes Eggestein auf Elias Saad weiterleitete. Der setzte sich stark gegen Lukas Kübler durch und ließ Noah Atubolu aus sieben Metern keine Chance – 1:0 (12.)!

Freiburg kam kurz darauf zu seiner ersten Möglichkeit. Vincenzo Grifo trat zum Freistoß aus knapp 20 Metern an und schlenzte diesen an der Mauer vorbei, doch Nikola Vasilj war rechtzeitig im linken Eck (16.). Mit nicht abnehmender Intensität hielten unsere Kiezkicker die Gastgeber vom eigenen Tor weg, sie suchten aber immer wieder aber auch den Weg. Eggestein flankte von halbrechts in die Mitte zum einlaufenden Philipp Treu. Dessen Kopfball hätte im rechten Eck zappeln können, ein Freiburger stand aber im Weg (21.). Auf der Gegenseite konnte Christian Günter von links in die Mitte zu Grifo flanken, dessen Kopfball aus neun Metern strich deutlich am Tor vorbei (28.). Freiburg drückte unser Team zunehmend tiefer in die eigene Hälfte rein, eine Chance sprang aber nicht heraus.

Auf der Gegenseite trat Eric Smith nach Foul von Matthias Ginter an Saad kurz vor der Strafraumkante zum Freistoß an. Über die Mauer hinweg jagte er das Leder an die Latte – schade (35.)! Nachdem Ritsu Doan an Vasilj gescheitert war (39.), zeigte Schiedsrichter Timo Gerach nach VAR-Hinweis auf den Punkt. Er ahndete ein Halten von Karol Mets gegen Ginter. Der überaus sichere Schütze Grifo schnappte sich den Ball, wählte die rechte Ecke und scheiterte an Vasilj. Unser Keeper packte im Nachfassen zu – ganz stark (41.). Es sollte noch besser kommen. Kurz vor dem Halbzeitpfiff erhöhten unsere Kiezkicker auf 2:0. Nach einem langen Ball von Mets legte Eggestein von links in die Mitte zu Saad. Dessen Schussversuch misslang, landete aber bei Oladapo Afolayan. Er blieb eiskalt und vollendete aus zehn Metern ins linke untere Eck – 2:0 (45.). Nachdem Carlo Boukhalfa einen Kopfball nach einer Ecke zu hoch angesetzt hatte (45.+3), ertönte der Halbzeitpfiff.

Torschütze Elias Saad (hier im Duell mit Eren Dinkçi) setzte in der Offensive immer wieder Akzente, arbeitete wie alle Kiezkicker aber auch defensiv stark.

Beide Cheftrainer nahmen für die zweiten 45 Minuten je einen Wechsel vor: Bei uns kam Connor Metcalfe für den angeschlagenen Carlo Boukhalfa in die Partie, beim SCF ersetzte Noah Weißhaupt Eren Dinkçi. Die Gastgeber hatten früh die erste Chance, doch Günter zielte im Anschluss an eine Ecke deutlich zu hoch (46.). Unverändertes Bild auf dem Rasen, wo der SCF weiter mehr Ballbesitz hatte, während unser Team dicht gestaffelt die Räume in der eigenen Hälfte eng machte und keinen Zweikampf herschenkte. Über Ballgewinne ging’s dann auch nach vorne, ohne sich dabei eine nennenswerte Gelegenheit herauszuspielen. Smith trat dann ein erneut zum Freistoß an. Wieder aus halbrechter Position, dieses Mal aber aus deutlich größerer Distanz – Atubolu packte sicher zu (60.).

Auf der Gegenseite kam Freiburg durch Philipp Lienhart zum vermeintlichen Anschlusstreffer. Nach fast dreiminütigem VAR-Check nahm Gerach den Treffer aber wieder zurück. Lienhart hatte bei der Freistoßflanke von Grifo minimal im Abseits gestanden (63.). Bei den Gastgebern kamen mit Lukas Höler und Florent Muslija zwei Offensivspieler ins Spiel (66.). Es half nichts, denn die Kiezkicker machten wenige Minuten später den Deckel auf die Partie. Saad eilte bei einem Konter, aus der eigenen Hälfte startend, auf das SCF-Gehäuse zu, ging an drei Gegenspielern vorbei und zog aus 13 Metern ab – 3:0 (73.).

Kurz nach Anbruch der Schlussviertelstunde brachte Blessin Adam Dźwigała und Scott Banks für Manolis Saliakas und Johannes Eggestein (76.), etwas später dann auch Andreas Albers für den überragenden Elias Saad (83.). Doan verkürzte kurz darauf, doch Vorlagengeber Lukas Höler stand zuvor knapp im Abseits. Nach VAR-Check nahm Gerach auch dieses Tor zurück (86.). Mehr passierte nicht und so bejubelten unsere Boys in Brown mit den knapp 3500 mitgereisten FCSP-Fans den ersten Saisonsieg.

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SC Freiburg

Atubolu - Kübler (66. Muslija), Ginter, Lienhart, Günter - M. Eggestein (80. Höfler), Osterhage (66. Höler) - Doan, Dinkçi (46. Weißhaupt), Grifo - Adamu (74. Gregoritsch)

Cheftrainer: Julian Schuster

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (76. Dźwigała), Irvine, Boukhalfa (46. Metcalfe), Treu - Afolayan (90. Sinani), J. Eggestein (76. Banks), Saad (83. Albers)

Cheftrainer: Alexander Blessin

Tore: 0:1 Saad (12.), 0:2 Afolayan (45.), 0:3 Saad (73.)

Bes. Vorkomn.: Vasilj hält Foulelfmeter von Grifo (41.)

Gelbe Karten: Ginter, Kübler / Banks, J. Eggestein, Saliakas

Schiedsrichter: Timo Gerach (Landau)

Zuschauer*innen: 34.700 (ausverkauft)

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters