FC St. Pauli

Mit 30-minütiger Verspätung ging’s im Waldstadion des TuS Varel los. Bei nicht optimalen Bedingungen, der Platz präsentierte sich wellig und uneben, feierte Bernd Nehrig nach Außenbandriss im Sprunggelenk sein Comeback im FCSP-Dress. Coach Olaf Janßen schickte gegen den VfB eine Dreierkette auf den Rasen, vor dem Fünfer-Mittelfeld liefen Jan-Marc Schneider und U23-Kiezkicker Sirlord Conteh in vorderster Spitze auf.

Die erste Möglichkeit erspielten sich dann die Braun-Weißen. Nach Ballverlust des VfB spielte Schneider auf Kyoungrok Choi, der wiederum den freistehenden Richard Neudecker bediente. Der Linksfuß scheiterte jedoch an VfB-Keeper Hrvoje Bukowski (9.). Eine Viertelstunde später hatte Schneider dann das 1:0 auf dem Fuß. Nach guter Übersicht von Choi, der sich stark auf der linken Seite durchgesetzt hatte, jagte der Angreifer das Leder aber drüber (24.).

Sieben Minuten später kamen die Oldenburger zu ihrer ersten richtig guten Torchance. Ibrahim Temin eilte auf der linken Seite davon, setzte seinen Schuss von der Strafraumgrenze aber gut einen Meter neben den linken Pfosten (31.). Drei Minuten vor dem Halbzeitpfiff strich dann ein 20-Meter-Schuss von Alexander Lüttmers nur knapp am Gehäuse des nahezu beschäftigungslosen Svend Brodersen vorbei (42.). Kurz vor der Pause dann die Führung für die Janßen-Elf. Nach Foul an Sirlord Conteh gab es Strafstoß für unseren FCSP. Nehrig schnappte sich das Leder, lief an und verwandelte sicher zum 1:0 (45.).

Für die zweite Hälfte nahm Janßen einen Wechsel vor, er schickte U23-Angreifer Irwin Pfeiffer für Seung-Won Lee auf den Rasen. Zehn Minuten waren gespielt, der kam der VfB aber zum Ausgleich. Nach einem Angriff über die rechte Seite kam der früh eingewechselte Tshomba Luvumbu Oliveira frei zum Abschluss, sein platzierter Flachschuss zappelte unhaltbar für Brodersen im Netz (55.). Die beste Phase des Regionalligisten folgte. Erst traf Lüttmers den Außenpfosten (58.), wenig später entschärfte Brodersen einen gut getretenen Freistoß von Dino Fazlic (61.). Anschließend folgten weitere Wechsel, Christopher Avevor und U23-Kicker Lennart Keßner ersetzen Torschütze Nehrig und Marc Hornschuh (62.).

Die Janßen-Elf übernahm anschließend wieder mehr die Spielkontrolle, die nächste Großchance ließ aber noch gut zehn Minuten auf sich warten. Nach einem Steilpass von Maurice Litka zog Schneider im Strafraum ab, der Ball rauschte oben links vorbei (73.). Für die Schlussviertelstunde nahm Janßen seine letzten beiden Wechsel vor: Die beiden U23-Kiezkicker Florian Carstens und Marcell Sobotta kamen für Sirlord Conteh und Brian Koglin in die Partie (76.). Kurz darauf zirkelte Neudecker einen Freistoß über die Mauer, Fabian Klinkmann hatte die Ecke aber geahnt und packte sicher zu (79.).

Es sollte nicht die letzte nennenswerte Szene der Partie gewesen sein, in der Nachspielzeit schlugen die Kiezkicker dann doch noch zu. Sobotta kam im Strafraum frei zum Abschluss und beförderte das Leder an Klinkmann vorbei zum 2:1 in die Maschen und sicherte so den vierten Sieg im vierten Testspiel.

"Das war ein super Test für uns, Oldenburg hat uns 90 Minuten lang beschäftigt. Die zurückliegenden drei Wochen hat man den jungen Spielern angemerkt. Aber sie haben sich durchgebissen. Ein geordneter Spielaufbau war auf dem Rasen nicht möglich, darauf hatten wir uns nach dem Warmmachen aber eingestellt. Schön, dass sich die Jungs am Ende noch mit dem Sieg belohnt haben", so Janßen nach dem Sieg gegen den VfB.

VfB Oldenburg

Bukowski (46. Klinkmann) – Lingerski (62. Lück), Lach (75. Meunier), Saglam, Franziskus (14. Oliveira), Richter (70. Azong), Tönnies, Temin, Fazlic (62. Tjardes), Lüttmers (62. Erdogan), Bastürk

Cheftrainer: Dietmar Hirsch

FC St. Pauli

Brodersen – Hornschuh (62. Keßner), Koglin (76. Carstens), Park – Litka, Nehrig (62. Avevor), Neudecker – Lee (46. Pfeiffer), Choi – Schneider, Conteh (76. Sobotta)

Cheftrainer: Olaf Janßen

Tore: 0:1 Nehrig (45., FE), 1:1 Tshomba Luvumbu Oliveira (55.), 1:2 Sobotta (90.+1)

Zuschauer: ca. 2.500

(hb)

Fotos: FC St. Pauli