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1:1 gegen Werder – intensives Spitzenspiel findet keinen Sieger

Der FC St. Pauli hat sich im Spitzenspiel gegen den SV Werder Bremen am Sonnabend (9.4.) mit 1:1 (1:0) getrennt. Im erstmals seit März 2020 wieder komplett mit 29.546 Fans gefüllten Millerntor brachte Daniel-Kofi Kyereh die Kiezkicker kurz vor der Pause in Führung (43.), ehe Niclas Füllkrug nach dem Seitenwechsel für den SVW ausgleichen konnte (58.). Den Siegtreffer hatten beide Teams am Ende noch auf dem Fuß, Marvin Ducksch traf für Bremen nur die Latte (88.), Igor Matanović vergab auf der Gegenseite (90.).

Nach der bitteren 0:1-Niederlage in Rostock nahm Cheftrainer Timo Schultz für das Heimspiel gegen Spitzenreiter Werder Bremen drei Änderungen in der Startelf vor. Für den kurzfristig erkrankten Luca Zander rückte Kapitän Philipp Ziereis in die Viererkette und da ins Abwehrzentrum, Marcel Beifus rückte dafür wiederum auf die rechte Abwehrseite. Nach überstandener Corona-Erkrankung rückte Jackson Irvine für Finn Ole Becker (Bank) auf die Halbposition im Mittelfeld ganz vorne startete Etienne Amenyido nach zweimonatiger Verletzungspause anstelle von Simon Makienok (Bank). Bei den Gästen konnte SVW-Coach Ole Werner mit Miloš Veljković, Marco Friedl, Mitchell Weiser und Leonardo Bittencourt einige Rückkehrer zum Topspiel auf den Rasen schicken.

Im erstmals seit über zwei Jahren wieder mit 29.546 Fans komplett gefüllten Millerntor war die Stimmung bereits weit vor dem Anpfiff überragend – endlich wieder ein volles Millerntor! Von Beginn an lieferten sich beide Teams viele intensive Duelle, im Spiel nach vorne konnte sich zunächst kein Team entscheidend durchsetzen, die in der Anfangsphase sehr griffigen und in den Zweikämpfen bissigen Kiezkicker waren aber etwas zwingender. Nach einer Ecke von Leart Paqarada dann auch die erste Chance. Den lang geschlagenen Ball nahm Daniel-Kofi Kyereh aus 13 Metern direkt – drüber (6.). Weiter die Boys in Brown: Nach guter Kombination im Mittelfeld zog Marcel Hartel aus gut 25 Metern ab, SVW-Keeper Jiri Pavlenka hatte Probleme mit dem Schuss, konnte den Ball aber so entschärfen, dass er auf dem Tornetz landete (12.).

Nach kurzem Leerlauf dann die Gäste. Bei einer Ecke stieg Niclas Füllkrug am höchsten und legte quer, der Ball kam irgendwie zu Miloš Veljković, dessen Schuss aus kurzer Distanz konnten die Kiezkicker aber klären (21.). Spätestens mit dieser Szene übernahmen die Gäste mehr und mehr das Spiel und kamen zu weiteren Chancen. Marvin Ducksch hatte aus zehn Metern die Gäste-Führung auf dem Fuß, nach Vorlage von Füllkrug traf er den Ball nicht richtig und so trudelte der am rechten Pfosten vorbei (23.). Kurz darauf dann Rollentausch bei den SVW-Angreifern. Ducksch legte mustergültig in den Lauf von Füllkrug und der legte den Ball frei vor Nikola Vasilj aus 14 Metern knapp am linken Pfosten vorbei. Einmal tief durchatmen – weiter 0:0 (25.). Ducksch hatte dann die nächste Möglichkeit, er jagte den Ball aus 15 Metern aber weit drüber Richtung Nordtribüne (31.).

Dann endlich mal wieder die Boys in Brown. Paqarada konnten von der linken Seite in die Mitte flanken, der Ball für den mitgelaufenen Marcel Beifus aber etwas zu hoch – schade (35.). Im direkten Gegenzug hätte es fast auf der anderen Seite im Netz gezappelt. Nach flacher Hereingabe von Mitchell Weiser scheiterte Ducksch aus zwölf Metern aber an Vasilj (36.). Wieder rüber auf die andere Seite. Nach guter Kombination im SVW-Strafraum kam Jackson Irvine aus 15 Metern zum Abschluss, ein Raunen ging schon durchs Stadion, doch Marco Friedl warf sich gerade noch in den Schuss (38.). Große Aufregung dann, nachdem Guido Burgstaller im Strafraum von Weiser zu Fall gebracht hatte. Schiedsrichter Florian Badstübner stand gut und zeigte nicht auf den Punkt. Auch wenn Burgstaller mit leichter Verzögerung zu Fall kam, Weiser hatte das Bein stehen lassen und so hätte man den geben können (40.).

Das war wenig später auch egal, denn die Kiezkicker gingen nach einem tollen Angriff in Führung! Afeez Aremu legte links raus zu Paqarada und der spielte den Ball mit viel Tempo flach durch den Fünfer der Gäste. Am langen Pfosten stand Kyereh goldrichtig – 1:0 (43.). Nachdem Burgstaller aus halblinker Position verzogen hatte (45.+1), ertönte der Halbzeitpfiff.

Daniel-Kofi Kyereh erzielt aus kurzer Distanz das 1:0 für den FC St. Pauli.

Die 43. Minute: Daniel-Kofi Kyereh überwindet Jiri Pavlenka aus kurzer Distanz und trifft zum 1:0.

Während Cheftrainer keinen Wechsel für die zweiten 45 Minuten vornahm, schickte Ole Werner Ilia Gruev für Nicolai Rapp auf den Rasen. Mit zwei längeren Verletzungsunterbrechungen begann die zweite Halbzeit und so dauerte es ein paar Minuten, bis das Spiel wieder so richtig in Fahrt kam. Es ging hin und her, eine Verschnaufpause gönnte sich kein Team, nennenswerte Torszenen blieben zunächst aber aus. Dann aber die Gäste mit dem Ausgleich. Leonardo Bittencourt flankte von links auf den langen Pfosten, Romano Schmid legte per Kopf in die Mitte zu Füllkrug und der traf aus kurzer Distanz – 1:1 (58.). Badstübner schaute sich nach VAR-Hinweise eine Szene in der Entstehung des Tores noch mal an, weil Felix Agu den Ball im Duell mit Beifus knapp oberhalb des Rasens mit der Hand gespielt hatte. Er gab den Treffer trotz des klaren Handspiels aber.

Wenige Minuten später Doppelwechsel bei unserem FCSP: Finn Ole Becker und Igor Matanović waren nun für Afeez Aremu und Etienne Amenyido dabei (64.). Wirklicher Spielfluss entwickelte sich auch in der Folge nicht, das von beiden Teams sehr intensiv geführte Spiel war von vielen Unterbrechungen durch Fouls und die eine oder andere Behandlungspause geprägt. die Zeit verstrich zumnehmds, spielerische Höhepunkte blieben Mangelware. Kurz vor Anbruch der Schlussviertelstunde dann der dritte Wechsel bei unseren Kiezkickern: Der angeschlagene Marcel Beifus musste runter, für ihn war nun Adam Dźwigała dabei (73.).

Dann spielte Jackson Irvine einem hohen Ball in den Strafraum, wo sich Guido Burgstaller gegen den kurz zuvor eingewechselten Ömer Toprak durchsetzen konnte, aus 14 Metern halbrechter Position verzog er aber deutlich (77.). Nur Augenblicke später holte Burgstaller dann eine Bremer Bogenlampe an der Strafraumkante runter, der Ball kam zu Matanović und der fackelte nicht lange. Seinen wuchtigen Schuss ins linke untere Eck konnte Pavlenka aber entschärfen - schade (78.).

In den Schlussminuten schenkten beide Teams keinen Ball her, in den Zweikämpfen ging's richtig zur Sache. kam Werder noch mal nach vorne, eine Schmid-Flanke setzte Agu am langen Pfosten per Kopf aber deutlich vorbei (85.). Kurz darauf ging ein Raunen durchs Stadion, Ducksch hatte mit einem Schlenzer nur die Latte getroffen, Augenblicke später verfehlte Ilia Gruev das FCSP-Gehäuse aus zwölf Metern zudem nur knapp (86.). Füllkrug kurz darauf dann auch noch mal mit dem Kopf – rechts vorbei (88.). Die Kiezkicker hatten den Siegtreffer auch noch auf dem Fuß, doch Matanović traf den Ball nach einem Konter nicht richtig und setzte das Leder links vorbei (90.). In der fünfminütigen Nachspielzeit passierte nichts mehr und so endete das intensive Spitzenspiel mit 1:1.

FC St. Pauli

Vasilj - Beifus (73. Dźwigała), Ziereis, Medić, Paqarada - Aremu (64. Becker), Irvine, Hartel, Kyereh - Amenyido (64. Matanović), Burgstaller (88. Makienok)

Cheftrainer: Timo Schultz

 

SV Werder Bremen

Pavlenka - Veljković, Groß, Friedl - Weiser (57. Schmidt), Rapp (46. Gruev), Bittencourt (76. Toprak), Agu - Schmid - Füllkrug, Ducksch

Cheftrainer: Ole Werner

 

Tore: 1:0 Kyereh (43.), 1:1 Füllkrug (58.)

Gelbe Karten: Ziereis / Rapp

Schiedsrichter: Florian Badstübner (Windsbach)

Fans: 29.546 (ausverkauft)

 

(hb)

Fotos: Witters / FC St. Pauli

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