FC St. Pauli

Für die Partie in Magdeburg nahm Cheftrainer Fabian Hürzeler im Vergleich zum 3:2-Heimsieg gegen die SpVgg Greuther Fürth keine Wechsel in der Startelf vor. Lediglich auf der Bank gab es eine Änderung, so rückte Connor Metcalfe für Etienne Amenyido (leichte muskuläre Probleme) in den 20-Mann-Kader. Auf den wie Metcalfe vom Asien Cup zurückgekehrten Jackson Irvine musste Hürzeler verzichten. Beim FCM nahm Christian Titz im Vergleich zum 1:1 gegen Holstein Kiel gleich vier Wechsel vor. Daniel Elfadli, Herbert Bockhorn, Leon Bell Bell und Markus Schuler beginnen anstelle von Andi Hoti, Jason Ceka, Luc Castaignos und Jean Hugonet (Gelbsperre).

Unser Team hatte die Chance, in Magdeburg einen neuen Rekord aufzustellen. Noch nie hatte es ein Verein in der eingleisigen zweiten Liga geschafft, 26 Ligaspiele in Folge ungeschlagen zu bleiben. Dafür mussten unsere Jungs aber erstmal die schwere Aufgabe beim FCM meistern. Viel wichtiger als der Rekord war aber die Möglichkeit, mit einem Sieg den Abstand auf die Verfolger zu vergrößern, hatte der Stadtrivale am Freitagabend (9.2.) doch mit 3:4 gegen Hannover 96 verloren. Bei viel Sonnenschein und angenehmen 14 Grad starteten bei Teams in die Partie, unterstützt wurde unser Team von 2700 FCSP-Fans und die hatten früh den Torschrei auf den Lippen. Nach Hereingabe von Oladapo Afolayan wurde ein Schuss des im Zentrum freistehenden Johannes Eggestein aber gerade noch entscheidend abgefälscht (5.). Im Anschluss an einen Eckball verzog Philipp Treu aus dem Rückraum deutlich (11.).

Die Braun-Weißen kamen sehr gut ins Spiel rein. Sie ließen die Gastgeber mit hohem Pressing nicht ihr Spiel aufziehen und dadurch kaum mal in die Nähe des eigenen Strafraums. Oft musste der FCM lange Bälle einstreuen. Mit dem Ball wiederum spielten sich unsere Jungs einige Male gut bis zum gegnerischen Strafraum durch, ohne sich jedoch eine weitere nennenswerte Chance zu erspielen. Ein Fehlpass im eigenen Spielaufbau sorgte dann aber für die erste gute Chance der Magdeburger. Xavier Amaechi bediente Herbert Bockhorn und der kam aus sieben Metern halbrechter Position frei zum Schuss. Nikola Vasilj verhinderte mit dem rechten Fuß den möglichen Rückstand (13.).

In der Folge spielte sich auf dem tiefen und teils unebenen Rasen zwischen beiden Strafräumen ab, ehe der FCM die nächste Chance hatte. Nach Pass von Bariş Atik zielte Luca Schuler aus zehn Metern aber etwas zu hoch (25.). Unsere Kiezkicker konnten sich nicht mehr so oft entscheidend durchspielen, der FCM machte es defensiv gut. Nachdem Vasilj mit einem 22-Meter-Schuss von Silas Gnaka keine Probleme hatte (34.), fehlte einem Distanzschuss Manolis Saliakas auf der Gegenseite die nötige Präzision, Dominik Reimann packte sicher zu (35.). Kurz vor der Pause köpfte Oladapo Afolayan eine Ecke von Marcel Hartel dann deutlich vorbei (41.). Auf der Gegenseite legte Atik für Mohammed El Hankouri auf, dessen Schuss aus 16 Metern landete, bedingt durch den nicht optimalen Rasen, aber auf der Tribüne (43.). So blieb es zur Pause beim 0:0.

Elias Saad lieferte sich in der ersten Halbzeit viele intensive Duelle mit Magdeburgs Herbert Bockhorn.

Während es bei unseren Kiezkickern personell unverändert weitergehen sollte, gab es bei den Gastgebern einen positionsgetreuen Wechsel: Luc Castaignos ersetzte Luca Schuler. Die erste Gelegenheit hatten unsere Jungs: Aljoscha Kemlein konnte in Ruhe von der rechten Seite in die Mitte flanken, den noch mal hoch auftippenden Ball setzte Eggestein per Kopf aus zehn Metern aufs FCM-Gehäuse – Reimann machte sich lang und schnappte sich das Leder (49.). Beide Teams störten den gegnerischen Spielaufbau immer wieder mit frühem Pressing, was unserem Team zu Beginn viel besser gelang, entsprechend kurz die Wege zum Tor. Hartel konnte auf der linken Seite in den Strafraum eindringen und den Ball in den Rücken der Abwehr heben. Afolayan kam angerauscht, zielte aus zwölf Metern aber deutlich vorbei – schade (55.).

Dann kam der FCM zu ersten Möglichkeiten im zweiten Durchgang. Erst jagte Gnaka den Ball aus knapp 20 Metern deutlich drüber, dann eilte Castaignos nach einem langen Ball auf Vasilj zu. Noch bedrängt von Eric Smith kam Magdeburgs Stürmer nicht kontrolliert zum Abschluss und Vasilj reagierte zudem stark – weiter 0:0 (60.). Kurz darauf nahm Hürzeler seinen ersten Wechsel vor, Connor Metcalfe kam für Elias Saad rein (62.). Keine 60 Sekunden auf dem Rasen hätte der Australier beinahe die Führung erzielt. Nach starker Hereingabe von Eggestein scheiterte Metcalfe aus sieben Metern am gut reagierenden Reimann (63.). Gnaka wollte wenig später dann den vor dem Strafraum postierten Vasilj aus 50 Metern überraschen – drüber (65.).

Dann der zweite Wechsel bei unseren Jungs: Für Aljoscha Kemlein kam Carlo Boukhalfa (66.). Nicht er, sondern Metcalfe hatte die nächste Chance. Seinen 17-Meter-Rechtsschuss konnte Daniel Heber aber noch entscheidend abfälschen (67.) Beide Teams lieferten sich nach wie vor viele intensive Duelle und wollten die Partie, die so langsam auf de Zielgerade einbiegen sollte, für sich entscheiden, ohne dabei aber jedoch zu viel Risiko einzugehen. Ein Fehlpass von Vasilj sorgte dann für die Führung des FCM. Sein Pass zum am linken Strafraumeck postierten Karol Mets geriet zu kurz, Amaechi erlief den Ball, bediente Atik und der traf aus sieben Metern ins leere Tor – 0:1 (72.).

Knapp 20 Minuten blieben unsere Boys in Brown noch, um die erste Niederlage in der Liga seit April 2023 zu vermeiden. Der FCM verteidigte alle Angriffsbemühungen unserer Jungs aber stark weg. Hürzeler reagierte und nahm für die Schlussminuten einen Dreifachwechsel vor, mit Maurides und Andreas Albers waren nun zwei große Angreifer dabei (82.). Eine nennenswerte Chance konnten sich unsere Jungs aber nicht mehr erspielen, der FCM wehrte alle Angriffsbemühungen erfolgreich ab. Und so riss die Super-Serie unserer Kiezkicker, die 25 Ligaspiele in Folge nicht verloren hatten, in Magdeburg.

1. FC Magdeburg

Reimann - Müller, Elfadli, Heber - Bockhorn, Gnaka (90. Hoti), El Hankouri, Bell Bell (57. Krempicki) - Amaechi (86. Nollenberger), Schuler (46. Castaignos), Atik

Cheftrainer: Christian Titz

FC St. Pauli

Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (82. Maurides), Kemlein (66. Boukhalfa), Hartel, Treu (82. Ritzka) - Afolayan, Eggestein (82. Albers), Saad (62. Metcalfe)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

Tor: 1:0 Atik (72.)

Gelbe Karten: El Hankouri / Kemlein, Saliakas

Schiedsrichter: Dr. Max Burda (Berlin)

Fans: 25.187

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters