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Wildes Derby-Rückspiel endet im Volkspark mit einer 3:4-Niederlage

Der FC St. Pauli hat das Stadtderby beim Hamburger SV am Freitagabend (21.4.) mit 3:4 (1:1) verloren. In einer wilden und zugleich torreichen Partie gingen die Kiezkicker in der ersten Halbzeit durch Saliakas (36.) mit 1:0 in Führung, ehe die Gastgeber kurz vor der Pause ausglichen und die Partie im zweiten Durchgang drehten. Die Braun-Weißen kamen noch zum Anschlusstreffer durch Irvine (80.), für mehr reichte es aber nicht mehr. 

Für das zehnte Stadtderby seit dem Erstliga-Abstieg des HSV, veränderte FCSP-Cheftrainer Fabian Hürzeler seine Startelf im Vergleich zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig auf zwei Positionen. Eric Smith rückte nach seiner Verletzungspause wieder für Adam Dźwigała in die Anfangself. Außerdem startete Afeez Aremu erstmals seit dem 17. Spieltag (4:4 beim Karlsruher SC) wieder von Beginn an. Dafür nahm Connor Metcalfe zunächst auf der Bank platz. 

Auf der Gegenseite nahm HSV-Chefcoach Tim Walter gleich drei Veränderungen in seiner Anfangself vor. Im Vergleich zur 0:2-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern rückte Jonas Meffert wieder auf seine angestammte Sechserposition im Mittelfeld. Außerdem erhielten Moritz Heyer für die rechte Verteidigerseite sowie Jean-Luc Domé auf dem linken Offensivflügel jeweils den Vorzug vor Noah Katterbach und Laszlo Benes.

Den ersten Torschuss verzeichneten die Gastgeber nach drei Minuten. Robert Glatzel zog von der rechten Strafraumseite aus ab - allerdings zu zentral, sodass FCSP-Schlussmann Nikola Vasilj sicher zupackte. Auf der Gegenseite kombinierten sich unsere Kiezkicker nach sechs Zeigerumdrehungen bis in den Strafraum der Rothosen. Über Manolis Saliakas und Leart Paqarada landete die Kugel bei Marcel Hartel, dessen Schussversuch aber ebenfalls genau auf den Schlussmann Daniel Heuer Fernandes ging und vor keine Probleme stellte. In der zwölften Minute hatten die mitgereisten St. Pauli-Fans schon den Torschrei auf den Lippen, als sich Dapo Afolayan von der rechten Seite in die HSV-Box trickste und dessen Schuss noch gefährlich abgefälscht wurde und das Außennetz zum Zappeln brachte. 

Nach einer guten Viertelstunde war es wiederum knapp an unserem Gehäuse, als sich der HSV über Sonny Kittel in den Strafraum kombinierte und der Mittelfeldspieler aus spitzem Winkel flach abzog. Das Leder ging nur haarscharf am rechten Torpfosten vorbei. Nahezu im Gegenzug war der Jubel auf braun-weißer Seite groß, als Dapo Afolayan das Leder im HSV-Kasten unterbrachte, doch Schiedsrichter Sven Jablonski gab den Treffer nicht, da er ein Foulspiel des Angreifers gesehen hatte. Die Chancen häuften sich in der ersten Halbzeit, es ging hin und her und Lukas Daschner hatte für den FCSP den Führungstreffer auf den Fuß, bekam das Leder nach scharfer Hereingabe von der linken Seite aber nicht mehr richtig kontrolliert (21.). 

In der 36. Minute zappelte das Leder erneut im HSV-Netz und dieses Mal zählte der Treffer auch. Jackson Irvine gewann in der Hälfte der Gastgeber ein wichtiges Kopfballduell, sodass die Kugel bei Lukas Daschner landete, der blitzschnell schaltete und direkt auf Manolis Saliakas weiterleitete. Der Grieche sprintete bis in den HSV-Strafraum, wo er aufs kurze Eck abzog und zum 1:0 für die Braun-Weißen traf. Lange sah es nach einer Pausenführung für unser Team aus, doch in einer kurzen Drangphase der Gastgeber kamen diese zum Ausgleich. Der mit aufgerückte Innenverteidiger Jonas David zog aus 17 Metern ab und schlenzte das Leder ins Eck - mit dem 1:1 ging es dann auch in die Kabinen.

 

 

Manolis Saliakas Jubel nach seinem zwischenzeitlichen Führungstreffer zum 1:0

Manolis Saliakas Jubel nach seinem zwischenzeitlichen Führungstreffer zum 1:0

Der Anpfiff zur zweiten Halbzeit verzögerte sich um acht Zeigerumdrehungen, da auf beiden Fanseiten einiges an Feuerwerkskörpern mitgebracht und angezündet wurde. Auf Seiten der Rothosen wechselte Cheftrainer Walter zur Pause aus und brachte Ransford Königsdörffer für Dompé. Unsere Kiezkicker blieben zunächst unverändert und mussten nach nur drei Minuten nach Wiederanpfiff den zweiten Gegentreffer hinnehmen, als Bakery Jatta am zweiten Torpfosten lauerte und nach einer langen Hereingabe aus kurzer Distanz die Partie zugunsten der Gastgeber drehte. Nach dem Rückstand ging es weiter in nur eine Richtung - in die auf den FCSP-Kasten. Nach einer Flanke von der rechten Seite auf Robert Glatzel, dessen Kopfball Vasilj grandios parierte, nutzte Moritz Heyer den Nachschuss zum 3:1 aus Sicht des Walter-Teams.

FCSP-Chefcoach Hürzeler reagierte auf den HSV-Doppelschlag und brachte mit Elias Saad und Connor Metcalfe für Dapo Afolayan und Afeez Aremu zwei frische Offensivkräfte. Beide machten direkt auf sich aufmerksam. Ein abgeblockter Schuss von Saad landete in den Rückraum bei Metcalfe, der sofort mit seinem starken linken Fuß abzog und das HSV-Tor nur knapp verfehlte (63.). Bitter für die Braun-Weißen, dass Eric Smith seine fünfte Gelbe Karte sah und somit für das anstehende Heimspiel gegen Bielefeld definitiv fehlen wird. 

In der Folge zogen die Kiezkicker das Spiel wieder an sich und kamen durch Leart Paqarada (64.) und Marcel Hartel (67.) zu guten Torabschlüssen - hier war aber Keeper Heuer Fernandes jeweils auf dem Posten und vereitelte den braun-weißen Anschlusstreffer. Die Druckphase unseres Team machte sich bezahlt. Ein langer Ball von Paqarada fand den davongeeilten Saad, der vor Heuer Fernandes cool blieb und zum 2:3 einnetzte. Für den Winterneuzugang war es der erste Zweitligatreffer im FCSP-Trikot. Das Powerplay ging weiter und so hatte Eric Smith die große Möglichkeit zum Ausgleich, als eine abgefälschte Hereingabe als Bogenlampe beim Schweden landete, der volles Risiko ging und das Leder volley nahm und nur knapp verzog.

In der Schlussviertelstunde überschlugen sich nahezu die Ereignisse. Erst traf Jakov Medić bei einer Rettungsaktion ins eigene Tor (78.), ehe kurz darauf Jackson Irvine bei einer Ecke hochstieg und zum 3:4-Anschlusstreffer köpfte - es war alles angerichtet, für wilde letzte Minuten im Volkspark. Die Kiezkicker warfen alles nach vorne und schlugen minütlich lange Bälle in den HSV-Strafraum - die aufopferungsvolle Leistung wurde leider nicht belohnt und so blieb es bei der torreichen, aber knappen Niederlage. 

 

Hamburger SV

Heuer Fernandes - Heyer, David, Schonlau (c), Muheim - Reis, Meffert, Kittel (90. Suhonen) - Jatta (60. Benes), Glatzel, Dompé (46. Königsdörffer (90.+3 Krahn))

Cheftrainer: Tim Walter

 

FC St. Pauli

Vasilj - Mets, Smith, Medić - Saliakas (89. Beifus), Irvine, Aremu (59. Metcalfe), Paqarada (c) - Hartel, Daschner (85. Otto), Afolayan (59. Saad)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

 

Tore: 0:1 Saliakas (36.), 1:1 David (44.), 2:1 Jatta (48.), 3:1 Heyer (52.), 3:2 Saad (71.), 4:2 Medić/ET (78.), 4:3 Irvine (80.)

Gelbe Karten: David, Heyer, Schonlau, Meffert / Afolayan, Paqarada, Smith

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Fans: 56.400

 

(ch)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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