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0:4 - Kiezkicker verlieren deutlich bei gnadenlos effektiven Darmstädtern

Nach zuletzt sechs Spielen in Folge ohne Niederlage haben unsere Kiezkicker am Sonnabend (20.11.) bei Verfolger SV Darmstadt 98 mal wieder verloren und das klar mit 0:4. Bereits zur Pause hatten die sehr effektiven Darmstädter dank der Treffer von Phillip Tietz (4.), Braydon Manu (29.) und Luca Pfeiffer (39., 41.) deutlich geführt, nach dem Seitenwechsel gestalteten unsere Boys in Brown die Partie zwar ausgeglichen, ein Treffer sollte ihnen aber nicht mehr gelingen.

Im Vergleich zum letzten Ligaspiel beim SV Werder Bremen (1:1) vor drei Wochen nahm Cheftrainer Timo Schultz drei Änderungen in der Startelf vor. Zum einen rückte Kapitän Philipp Ziereis für James Lawrence in die Innenverteidigung, zum anderen begann Jackson Irvine für Finn Ole Becker im Mittelfeld. Neben Guido Burgstaller feierte Etienne Amenyido zudem sein Startelfdebüt, er rückte für Maximilian Dittgen ins Sturmzentrum. Darmstadts Coach Torsten Lieberknecht wiederum sah keinen Grund für Änderungen und schickte die Elf auf den Rasen, die vor zwei Wochen mit 4:2 beim FC Schalke 04 gewonnen hatte.

Im mit 13.000 Fans ausverkauftem Böllenfalltor legten die beiden treffsichersten Teams der Liga sofort offensiv los, die erste Chance hatten unsere Kiezkicker. Nach Diagonalball von Leart Paqarada scheiterte Guido Burgstaller aus spitzem Winkel aber an Marcel Schuhen (3.). Nur drei Zeigerumdrehungen später jubelten die Hausherren. Ein Freistoß von Patric Pfeiffer aus der eigenen Hälfte hinter die braun-weiße Kette landete bei Phillip Tietz und der überwand Nikola Vasilj aus sechs Metern halblinker Position mit einem Flachschuss ins rechte Eck. Ein ärgerliches, weil vermeidbares Gegentor – 0:1 (6.). Nach einem Kopfballduell mit Braydon Manu musste Jakov Medić dann mehrere Minuten an der blutenden Nase behandelt werden, konnte zunächst aber weitermachen (14.).

Die Partie blieb intensiv geführt, kein Team schenkte einen Zweikampf her, zudem ging es weiter mit viel Tempo hoch und runter. Weiter als bis zum Strafraum kamen beide Mannschaften in der Folge aber nicht, so ließ die nächste Torchance auf sich warten. Dann kam Marcel Hartel aber mal zum Abschluss. Nach zuvor guter Kombination über Daniel-Kofi Kyereh und Burgstaller verzog er aus 18 Metern aber um gut drei Meter (28.). Darmstadt schlug auf der Gegenseite dann eiskalt zu. Nach einem langen Ball von Klaus Gjasula lieferten sich Medić und Tietz ein intensives Duell, beide kamen zu Fall. Der mitgelaufene Manu nahm den Ball auf und traf aus 14 Metern ins rechte Eck. Der Zweikampf zwischen Medić und Tietz wurde anschließend nach mal auf Foul an Medić überprüft, der Treffer zählte aber – 0:2 (29.).

Viel fehlte sechs Minuten später dann nicht zum Anschlusstreffer, ein abgefälschter Schuss von Kyereh rauschte nur knapp am linken Pfosten vorbei (35.). Die Gastgeber blieben einfach deutlich effizienter und legte das dritte Tor nach. Ein doppelt von Mathias Honsak und Tietz verlängerter Einwurf von Fabian Holland erreichte am Fünfmeterraum Luca Pfeiffer und der traf, unhaltbar für Vasilj, ins lange Eck – 0:3 (39.). Es sollte aber noch schlimmer kommen. Tobias Kempe kam aus 23 Metern frei zum Schuss, Vasilj wehrte den vor ihm aufsetzenden Ball zu kurz ab und der freistehende Luca Pfeiffer köpfte das Leder aus vier Metern ein. Darmstadt erst sechster Torschuss saß und es stand 0:4 (41.). Vasilj packte bei einem Schuss von Luca Pfeiffer sicher zu (44.), ehe Paqarada einen 28-Meter-Freistoß zu hoch ansetzte (45.+5). Dann ertönte der Halbzeitpfiff.

Beim frühen 1:0 durch Phillip Tietz (links verdeckt) hatte Nikola Vasilj keine Abwehrchance.

Beim frühen 1:0 durch Phillip Tietz (links verdeckt) hatte Nikola Vasilj keine Abwehrchance.

Nach dem höchsten Pausen-Rückstand seit mehr als fünf Jahren - im September 2016 stand es im 0:4 im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 ebenfalls 0:4, dies zugleich auch der Endstand - nahm Timo Schultz gleich vier Wechsel für die zweiten 45 Minuten vor. James Lawrence, Sebastian Ohlsson, Eric Smith und Rico Benatelli ersetzten Jakov Medić, Luca Zander, Afeez Aremu und Marcel Hartel. Im Anschluss an einen Paqarada-Freistoß kam Benatelli aus 15 Metern zum Abschluss, Holland warf sich aber entscheidend in den Schuss (49.). Darmstadt kurz darauf mit einem guten Konter über Manu und Pfeiffer, der Tietz bediente. Aus halbrechter Position scheiterte dieser aber an Vasilj (50.). Wenig später hätte Vasilj nichts ausrichten können, aber Pfeiffer zielte aus kurzer Distanz etwas zu hoch – das hätte Treffer Nummer fünf sein müssen (55.).

Wie im ersten Durchgang fehlte unseren Boys in Brown im Spiel nach vorne die Durchschlagskraft, das lag auch an zu vielen Ungenauigkeiten im Passspiel und so hatte es Darmstadt zu einfach, die Angriffe der Schultz-Elf zu verteidigen. Ohlsson kam nach Querpass von Kyereh dann aus 22 Metern zum Abschluss, Schuhen hatte aber kein Problem mit dem zu zentral platzierten Schuss (65.). Die Gastgeber überließen den Kiezkickern nun mehr und mehr den Ball, machten die Räume hinten eng und lauerten auf Konter. Nach einer Hereingabe von Paqarada konnten die Lilien nicht klären, aber weder Jackson Irvine noch Burgstaller konnten daraus Kapital schlagen (75.). Nach gutem Zusammenspiel zwischen Paqarada und Benatelli kam Kyereh aus halblinker Position zum Abschluss, verzog mit links aber deutlich (79.).

Es sollte heute einfach nicht sein, der Ball wollte nicht rein. Auch kurz vor dem Abpfiff nicht, als Burgstaller eine Ecke auf den zweiten Pfosten verlängerte und Irvine das Leder einen guten Meter neben das Gehäuse setzte (88.). Nachdem Emir Karić abschließend noch mal knapp verzig (90.+2), verhinderte Vasilj mit einer starken Parade gegen Frank Ronstadt das 0:5 (90.+3). Wenig später war dann Schluss. Während die zuletzt sechs Mal in Folge ungeschlagenen Kiezkicker erstmals seit Mitte September wieder verloren, zog Darmstadt in der Tabelle an den Boys in Brown vorbei auf Rang eins.

SV Darmstadt 98

Schuhen - Bader, P. Pfeiffer, Isherwood, Holland - Manu (60. Ronstadt), Kempe, Gjasula (46. Celić), Honsak (76. Mehlem) - Tietz (82. Berko), L. Pfeiffer (76. Karić)

Cheftrainer: Torsten Lieberknecht

 

FC St. Pauli

Vasilj - Zander (46. Ohlsson), Ziereis, Medić (46. Lawrence) Paqarada - Aremu (46. Smith), Hartel (46. Benatelli), Irvine, Kyereh (85. Buchtmann) - Amenyido, Burgstaller

Cheftrainer: Timo Schultz

 

Tore: 1:0 Tietz (6.), 2:0 Manu (29.), 3:0 L. Pfeiffer (39.), 4:0 L. Pfeiffer (41.)

Gelbe Karten: Gjasula, Bader, Celić / Sportchef Bornemann, Zander

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)

Fans: 13.000

 

(hb)

Fotos: Witters

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