1:2 nach Führung: Kiezkicker unterliegen Erzgebirge Aue
Sonnabend, 16. Februar 2019, 14:50 Uhr
Der FC St. Pauli hat am 22. Spieltag der 2. Bundesliga ihre erste Heimniederlage im Jahr 2019 hinnehmen müssen. Die Kiezkicker unterlagen vor 29.546 Zuschauern am ausverkauften Millerntor dem FC Erzgebirge Aue mit 1:2 (1:1). In der Anfangsphase legten die Boys in Brown zwar durch Christopher Buchtmann vor, doch die Gäste drehten das Geschehen mit einem Doppelpack von Jan Hochscheidt (29., 49.).
Nach der Niederlage beim 1. FC Köln (1:4) wollten die St. Paulianer im zweiten Heimspiel des Jahres wieder Zählbares am Millerntor behalten. Dafür entschied sich das Trainerteam um Chefcoach Markus Kauczinski im Vergleich zur Vorwoche zu einer Viererkette zurückzukehren. Im Hinblick auf das Personal tauschten die Boys in Brown gleich vier Mal durch: Robin Himmelmann, Daniel Buballa, Mats Møller Dæhli und Ryo Miyaichi rückten für Svend Brodersen, Jan-Philipp Kalla, Justin Hoogma und Jeremy Dudziak in die Startformation.
Die beiden Kontrahenten sparten sich die klassische Abtastphase und legten jeweils mutig los. Miyaichi setzte sich auf dem rechten Flügel stark durch und fand Sami Allagui. Der Angreifer schloss aus der Drehung ab und verfehlte nur knapp das Gehäuse (2.). Auf der anderen Seite wurde es gefährlich, weil Christopher Avevor einen langen Ball zu Himmelmann durchlassen wollte. Stattdessen spekulierte Emmanuel Iyoha richtig und kam im Strafraum an das Spielgerät. Die Sturmspitze der Gäste kam unter der Bedrängnis von Avevor zum Abschluss, doch Himmelmann rettete mit einer Fußabwehr (9.).
Der erste Torjubel gehörte kurz danach aber den Kiezkickern. Nach einem Allagui-Pass landete das Leder bei Christopher Buchtmann, der freistehend mit der linken Innenseite aus sieben Metern den Führungstreffer erzielte (10.). Im Anschluss war die Begegnung von einigen Unterbrechungen geprägt, sodass der Spielfluss ein wenig ins Stocken geriet. Schließlich kam Jan Hochscheidt nach einer Iyoha-Flanke zum Kopfball. Der erste Versuch landete auf dem Querbalken, doch den Rebound nutzte der Mittelfeldspieler erneut mit dem Kopf zum Ausgleich (29.). Anschließend wurde Aue aktiver, doch bei der einzigen Möglichkeit nach einem Versuch von Pascal Testroet war Himmelmann blitzschnell zur Stelle (41.).
Nach dem Seitenwechsel feierte die Elf von Cheftrainer Daniel Meyer dann doch ihren zweiten Torerfolg. Nach einem Doppelpass von Iyoha und Hochscheidt nahm Letzter das Spielgerät volley und traf von der Strafraumkante mit einem Linksschuss unhaltbar ins lange Eck (49.). Die Braun-Weißen erhöhten daraufhin die Schlagzahl und kamen zu guten Gelegenheiten. Eine flache Hereingabe von Luca Zander verpasste Miyaichi nur knapp (51.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später bot sich Buchtmann die Großchance auszugleichen, doch dieses Mal flog sein Versuch aus kurzer Distanz einen Meter über die Latte (53.).
Das Geschehen verlagerte sich nun nahezu in die Hälfte der Gäste, die selbst auf den entscheidenden Nadelstich lauerten. Währenddessen hatte Aue mehrmals Glück, dass die Kiezkicker nicht zum Ausgleich kamen. Nach einer Standardsituation wurde ein Sobota-Schuss aus elf Metern geblockt (70.), dann verfehlte Jan-Marc Schneider aus der Distanz nur haarscharf (78.) und Alex Meier erwischte eine Flanke von Møller Dæhli im Fünfmeterraum nicht richtig (79.). Der Meyer-Elf bot sich nach einem Eckball dann die Gelegenheit den Sack vorzeitig zuzumachen, doch Testroet traf nur Aluminium (87.). Auf der Gegenseite rettete Männel gleich zwei Mal stark gegen Schneider (90.+1) und Florian Carstens (90.+4). Aber es sollte nicht mehr sein.
FC St. Pauli
Himmelmann – Zander (72. Schneider), Carstens, Avevor, Buballa – Buchtmann, Knoll – Miyaichi (80. Neudecker), Allagui (46. Sobota), Møller Dæhli – Alex Meier
Cheftrainer: Markus Kauczinski
FC Erzgebirge Aue
Männel – Kusic, Cacutalua, Wydra – Rizzuto, Fandrich, Riese, Herrmann (75. Baumgart) – Hochscheidt (80. Samson)– Iyoha, Testroet (88. Zulechner)
Cheftrainer: Daniel Meyer
Tore: 1:0 Buchtmann (10.), 1:1 Hochscheidt (29.), 1:2 Hochscheidt (49.)
Gelbe Karten: Avevor / Kusic, Cacutalua, Wydra, Zulechner
SR: Florian Badstübner
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
(ms)
Fotos: Witters