FC St. Pauli

Sowohl FCSP-Cheftrainer Fabian Hürzeler als auch BTSV-Coach Daniel Scherning nahmen im Vergleich zu den vorangegangenen Ligaspielen diverse Wechsel vor, was u.a. auch an den abwesenden Nationalspielern auf beiden Seiten lag. Die Gastgeber erwischten bei guten äußeren Bedingungen auch aufgrund zu vieler Ungenauigkeiten im Passspiel bei unseren Kiezkickern den besseren Start. Nachdem Lars Ritzka in letzter Sekunde vor dem einschussbereiten Thorir Helgason klären konnte (5.), packte Sascha Burchert bei einem Kopfball von Jannis Nikolaou sicher zu (6.). Auf der Gegenseite trat Marcel Hartel zum Freistoß aus 22 Meter Entfernung an, sein Versuch landete aber in der Braunschweiger Mauer (13.). Nach einem guten Angriff über die rechte Seite kam Hartel aus zehn Metern zum Abschluss, Maurice Multhaup konnte seinen Schuss aber blocken (15.).

Unsere Boys in Brown wurden immer dominanter und erspielten sich die nächste gute Chance. Etienne Amenyido hatte an der Strafraumkante zu viel Platz, zielte aus 18 Metern aber knapp vorbei (21.). Wenig später nahm Carlo Boukhalfa aus knapp 30 Metern Maß, auch sein Schuss strich einen guten Meter am Braunschweiger Gehäuse vorbei (23.). Braunschweig konnte nur selten für Entlastung sorgen, stand nun sehr tief. Gegen die kompakte BTSV-Defensive fand die Hürzeler-Elf nicht immer die richtige Lösung. Dann steckte Hartel aber richtig gut für Simon Zoller durch, der scheiterte aus recht spitzem Winkel jedoch am gut reagierenden Tino Casali (33.). Braunschweigs Keeper war kurz darauf aber machtlos. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld spielten sich die Kiezkicker schnell nach vorne. Amenyido bediente Hartel und der konnte Casali aus halblinker Position überwinden (36.). Mehr passierte nicht im ersten Durchgang.

36.: Toooor! Cello macht's! 🎻#fcsp #ebsfcsp | 0:1 pic.twitter.com/7ONwAmpZZU

— FC St. Pauli (@fcstpauli) November 17, 2023

Hürzeler nahm für die zweite Halbzeit vier Wechsel vor: Andreas Albers, Maurides, Oladapo Afolayan und U23-Mittelfeldspieler Max Marie ersetzten Hauke Wahl, Marcel Hartel, Johannes Eggestein und Simon Zoller. Drei Neue waren direkt an einer Doppelchance beteiligt: Marie setzte sich an der Grundlinie gegen Keita Endo durch und legte mustergültig für Maurides auf. Dessen Schuss konnte von Brian Behrendt auf der Linie klären. Der abgewehrte Ball landete bei Albers, aus 15 Metern zielte der Däne leider etwas zu hoch (51.). Unsere Boys in Brown waren weiter das spielbestimmende Team, die wenigen Angriffsversuche der Eintracht verteidigten sie stark weg. Nach Ablage von Maurides hatte das Ritzka dann das 2:0 auf dem Fuß, sein 18-Meter-Flachschuss strich ganz knapp am rechten Pfosten vorbei (58.). Wenig später schickte Hürzeler Luca Günther und U23-Mittelfeldspieler Gwangin Lee für Philipp Treu und Etienne Amenyido auf den Rasen (62.).

Aus dem Nichts dann der Ausgleich für Braunschweig. Die Kiezkicker konnten eine Ecke nicht entscheidend klären, Nikolaou brachte den Ball noch mal in den Strafraum, wo Burchert zunächst stark gegen Saulo Decarli rettete. Den abgewehrten Ball jagte Luc Ihorst dann mit viel Wucht zum 1:1 über die Linie (69.). David Nemeth hatte kurz nach dem Ausgleich Feierabend, für ihn war nun U19-Abwehrspieler Muhammad Dahaba im Spiel (70.). Kurz darauf konterte die Eintracht und Ihorst kam aus halblinker Position zum Abschluss. Burchert musste sich ganz lang machen, um die Führung für den BTSV zu verhindern (73.). Nach einem erneuten Konter stellte Ihorst den Spielverlauf auf den Kopf, nach Hereingabe von Rayan Philippe traf er aus sieben Metern zum 2:1 (86.). Dabei sollte es am Ende auch bleiben und so kassierten unsere Kiezkicker die erste Niederlage in der Saison 2023/24.

„Mit der Leistung bis zur 60. Minute bin ich sehr einverstanden, bis dahin war es ein richtig gutes Spiel von uns. Lediglich in den ersten Minuten sind wir etwas schlampig gewesen. Da hat Braunschweig aggressiv nach vorne gepresst. Wir waren dann aber sehr dominant, hatten Torchancen und führen verdient mit 1:0. Wir machen aber das zweite Tor nicht. Nach einer Standardsituation fällt dann der Ausgleich und dann haben sie eine Umschaltaktion noch mal gut ausgenutzt. Wir können uns in allen Bereichen noch verbessern. Bei Umschaltaktionen des Gegners müssen wir weniger zulassen und Standards noch besser wegverteidigen. Mit dem Ball fand ich speziell in der ersten Halbzeit die Lösungen im letzten Drittel sehr gut“, so Cheftrainer Fabian Hürzeler nach dem Spiel.

„Wir hatten zu Beginn viele Fehler und einfache Ballverluste in unserem Spiel und haben Braunschweig gute Umschaltmomente gegeben, die sie aber nicht genutzt haben. Wir sind dann aber im Spiel drin gewesen, waren sehr dominant und hatten gute Torchancen. Im letzten Drittel sind wir etwas zu hektisch gewesen, gehen aber völlig verdient mit der Führung in die Halbzeit. Nach der Pause hatten wir weiter die Kontrolle, wir haben aber nicht mehr mit der Konsequenz und Klarheit nach vorne gespielt. Durch einen zweiten Ball bei einer Standardsituation bekommen wir dann das 1:1 und nach einer guten Umschaltaktion der Braunschweiger dann auch das 1:2. Wir wollten das Spiel heute unbedingt gewinnen und haben es ernst genommen. Nächste Woche zählt es und da wollen wir wieder drei Punkte holen“, so Torschütze Marcel Hartel nach dem Abpfiff.

Eintracht Braunschweig (Startelf)

Casali - Marx (78. Rittmüller), Behrendt (62. Wiebe), Kurucay (78. Bičakčić), Kijewski (62. Donkor) - Griesbeck (62. Decarli), Nikolaou - Multhaup (62. Ihorst), Endo (78. Kaufmann), Sané (62. Philippe) - Helgason

Cheftrainer: Daniel Scherning

FC St. Pauli

Burchert - Dźwigała, Wahl (46. Marie), Nemeth (70. Dahaba) - Treu (62. Günther), Boukhalfa, Hartel (46. Afolayan), Ritzka - Eggestein (46. Albers), Zoller (46. Maurides), Amenyido (62. Lee)

Cheftrainer: Fabian Hürzeler

Tore: 0:1 Hartel (36.), 1:1 Ihorst (69.), 2:1 Ihorst (86.)

Gelbe Karten: keine

Schiedsrichter: Felix Bickel (Wolfsburg)

Fans: 150

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters