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Pokalsensation bleibt aus. 1. Frauen unterliegen dem HSV mit 1:7

In der 2. Runde des DFB-Pokals mussten sich die 1. Frauen am Freitagabend (8.9.) dem HSV mit 1:7 (0:4) geschlagen geben. Vor einer fantastischen Hamburger Rekordkulisse von 19.710 Fans am Millerntor wurden die Zweitligistinnen ihrer Favoritenrolle gerecht.

Das Gespann Koschmieder/Kalla vertraute beim mit Spannung erwarteten Pokalderby am Millerntor beinahe demselben Personal wie beim jüngsten 4:0-Ligaerfolg in Jesteburg. Lediglich Rachel Rinast rückte für Emma Forchel in die Startformation. Nach der Zweitliga-Heimpleite gegen Ingolstadt nahm HSV-Coach Marwin Bolz auf der Gegenseite drei Veränderungen vor. Diese zahlten sich bereits nach drei Minuten aus, als die in die Startelf gerückte Larissa Mühlhaus zum 0:1 abstaubte (3.). Nur drei Zeigerumdrehungen später stellte Stürmerin Lisa Baum gar auf 2:0 aus Sicht der HSV-Frauen (6.).

Diesen frühen Doppel-Nacken-Schlag mussten unsere Kiezkickerinnen erst einmal verdauen. Der lautstarke Dauersupport der St. Pauli-Fans auf der Gegengerade und Haupttribüne verhalf in der 21. Minute schließlich auch zur ersten Torgelegenheit für Braun-Weiß. Den Abschluss von Joline Floeter konnte HSV-Keeperin Lela Naward gerade noch um den Pfosten lenken. Nur zwei Minuten später markierte HSV-Stürmerin Baum den zweiten Treffer (21.).

Die Favoritinnen aus der zweiten Bundesliga kontrollierten das Geschehen. Eine Vielzahl der Angriffe trugen sie über die Außenbahnen bis zur Grundlinie vor. Einen Standard aus dem Halbfeld konnte Sarah-Vanessa Stöckmann Augenblicke vor dem Pausenpfiff dann zum 0:4-Halbzeitstand verwerten.

Trotz oder gerade aufgrund des Rückstands wurden die braun-weißen Spielerinnen beim Betreten des Platzes erneut frenetisch gefeiert. Die 19.710 Fans am Millerntor sorgten nicht nur für eine Rekordkulisse bei einem Fußballspiel zweier Frauen-Teams in Hamburg, sondern auch für eine fantastische Atmosphäre. Zumindest der Ehrentreffer sollte hier gelingen. Mit Biss in den Zweikämpfen, einer guten Ordnung und kleinen Passstafetten versuchte das Koschmieder-Kalla-Team in die Offensive zu kommen. Allerdings zeigten die eine Klasse höher spielenden Gäste ihre Qualität und sorgten mit einem weiteren Doppelschlag in Person von Victoria Schulz und Larissa Mühlhaus für dezente Ernüchterung (61. und 63.). Aber Fans und Team steckten nicht auf - daran konnte auch der siebte Hamburger Streich nichts ändern (88.).

Und tatsächlich setzen die Spielerinnen des FC St. Pauli des Schlusspunkt in diesem Pokalderby: Mit Entschlossenheit trugen sie einen Angriff vor und kamen per cleverem Steckpass in die Gefahrenzone. Konnte die Keeperin den ersten Versuch noch an die Latte lenken, setze Joline Floeter entschlossen nach und zwang die heraneilende Naward so zu einem Eigentor. Die Fans feierten den verdienten Ehrentreffer für die 1. Frauen des FC St. Pauli, die sich nach dem Schlusspfiff mit einer Ehrenrunde bedankten.

Nach dem Spiel gab es dann noch Grund zur Freude, denn FCSP-Stürmerin Julia Hechtenberg wurde zur Spielerin des Jahres in Hamburgs Amateurfußball gewählt.  

FCSP-Trainerin Kim Koschmieder: "Das heutige Spiel, mit diesen Rahmenbedingungen, war natürlich das bisherige Highlight. Nach dem Treffer und dem Jubel im Stadion hatte ich, trotz der Niederlage, noch lange ein Lächeln im Gesicht. Seit Mai hatten wir einen fantastischen Pokal-Run. Angefangen mit dem Stadtpokal-Sieg und der Rekordkulisse. Danach ein irres Spiel auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn. Und heute kommen fast 20.000 ans Millerntor und liefern hier einen unfassbaren Support ab. Unterm Strich war es doch ein toller Tag für uns und auch für den Fußball hier im Norden."

FCSP-Trainer Jan-Philipp Kalla: "Man hat im Spiel gesehen, dass der HSV eine Liga über uns spielt. Sie waren sicherer in der Ballzirkulation und hatten in den richtigen Momenten den Zugriff auf uns. Das haben wir heute nicht so gut hingekriegt. Aber trotzdem haben auch wir für Offensivmomente gesorgt. Für uns gilt es jetzt, das sportlich Positive aus dem Pokalabend mitzunehmen und zu gucken, woran wir weiter arbeiten können." 

FC St. Pauli

Ihle - Loubongo (27. Forchel), Nicoleit (64. Gellert), Hauschild, Kingman (C), Ginsberg (64. Sellami), Mannes (74. Greifenberg), Bodenstedt, Floeter, Hechtenberg (64. Zawada), Rinast

Trainer*innen-Team: Kim Koschmieder & Jan-Philipp Kalla

 

HSV

Naward - Deyß, Günther (58. Schittek), Mühlhaus, Stoldt, Baum (69. Profé), Marquardt (57. Schulz), Hirche, Stöckmann, Woelki, Lahr (59. Karowski)

Cheftrainer: Marwin Bolz

 

Tore:0:1 Mühlhaus (3.), 0:2 Baum (6.), 0:3 Baum (21.), 0:4 Stöckmann (45. + 1), 0:5 Schulz (61.), 0:6 Mühlhaus (63., FE), 0:7 Mühlhaus (88.), 1:7 Naward (Eigentor, 90.)

Gelbe Karten: - / -

Schiedsrichterin: Anna-Lena Heidenreich

Fans: 19.710

 

(fh)

Fotos: Witters

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