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„Heute ging es nur um eine Sache und das waren die drei Punkte“

Was war das für ein Topspiel in Kiel?!? Das Sieben-Tore-Spektakel konnten unsere Kiezkicker dank einer richtig starken ersten Halbzeit für sich entscheiden. Mit der Leistung nach der Pause zeigten sich unsere Jungs durchaus selbstkritisch, am Ende betonten sie jedoch einstimmig, dass an diesem Abend lediglich die drei Punkte zählen und die haben sie geholt.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Kiel ist gut ins Spiel reingekommen und hatte die erste gute Torchance. Da hatten wir ein bisschen Glück. Danach haben wir uns gefestigt. Wir hatten klarere Abläufe und haben ein, zwei Dinge angepasst, die auch sehr gut funktioniert haben. Wir gehen dann in Führung und spielen dann richtig guten Fußball. Wir haben das Spiel kontrolliert und waren effektiv. Das haben wir zuletzt nicht in dem Ausmaß gezeigt wie heute in der ersten Halbzeit. Fast jeder Schuss war ein Treffer, Aljoscha Kemlein kann oder muss kurz vor der Pause sogar noch das 4:0 machen. Insgesamt war es eine sehr gute Hälfte. Kiel kam dann raus und hat alles auf eine Karte gesetzt. Sie haben es wirklich gut gespielt, während wir es nicht mehr geschafft haben, kompakt zu agieren. Auch mit dem Ball haben wir es nicht geschafft, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Kiel war dann auch sehr effektiv und dann steht es nur noch 4:3. Dann mussten wir noch mal zittern und Kiel hat noch mal eine Riesenchance. Da haben wir noch mal Glück. Im Großen und Ganzen war es mir heute zu viel Spannung. Wir hätten es mit der defensiven Stabilität, die uns die ganze Saison auszeichnet, ruhiger gestalten können. Das ist ein Punkt, bei dem wir uns verbessern müssen und auch werden.“

Jackson Irvine: „Es war wie im Vorjahr wieder ein wildes Spiel in Kiel. Wir wussten, dass Kiel nach der Pause kommen würde. Kiel hat das Spiel etwas wilder gestaltet. Sie haben eine hohe individuelle Qualität und können aus vielen Situationen Tore erzielen. Wir wussten aber auch, dass wir nach Ballgewinnen mit unserem Umschaltspiel gefährlich sein können. Das haben wir gut gemacht. Wir hätten am Ende ein oder zwei mehr Tore erzielen können. Heute ging es nur um eine Sache und das waren die drei Punkte. Entscheidend war nur, dieses Spiel zu gewinnen - ganz egal wie. Kiel hätte heute nach Punkten gleichziehen können, wir haben den Vorsprung nun aber auf sechs Punkte ausgebaut. Wir mussten gegen das nächste Team in Topform alles geben. Ich bin stolz darauf, wie alle bei uns alles rausgehauen haben.“

Marcel Hartel: „Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt, kommen dann aber nicht gut aus der Kabine raus. Kiel hat uns sehr unter Druck gesetzt und wir sind nicht mehr so im Spiel gewesen, wie wir es noch in der ersten Halbzeit waren. Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht und Kiel hat gut umgeschaltet. Am Ende machen wir es viel zu spannend. Kiel erzielt drei Tore und wir können froh sein, dass wir in der zweiten Halbzeit auch noch ein Tor erzielt haben. Wir haben eine sehr hohe individuelle Qualität im Kader, wenn man sieht, dass Elias Saad heute gesperrt fehlt, Connor Metcalfe reinkommt und ein sehr gutes Spiel macht. Auch Aljoscha Kemlein kommt rein und spielt richtig gut. Wir müssen Woche für Woche auf dem Boden bleiben und dürfen nicht abheben. Man hat heute gesehen, dass es selbst nach einer 3:0-Führung noch mal spannend werden kann. Man muss einfach immer 90 Minuten da sein und Gas geben. Die drei Punkte sind enorm wichtig, die wollten wir unbedingt holen und das ist uns am Ende trotz der zweiten Hälfte auch geglückt.“

Hauke Wahl: „Wir haben in der zweiten Halbzeit nicht mehr so klar wie noch im ersten Durchgang gespielt. Wir haben zu einfach Bälle und auch Zweikämpfe verloren, die wir nicht verlieren dürfen. Wir sind etwas zu fahrig geworden, haben uns reindrängen lassen und hatten keine langen Ballbesitzphasen mehr. Kiel hat immer wieder die Räume gefunden, die wir geöffnet haben. Für mich war es heute natürlich etwas Besonderes, hier habe ich fünf Jahre gespielt, in diesem Stadion habe ich meine meisten Spiele absolviert. Ich bin unfassbar glücklich, dass wir heute gewonnen haben. Wir haben noch viele schwere Spiele vor der Brust, die wir erstmal bestreiten müssen. Es hat uns in den vergangenen Monaten stark gemacht, von Spiel zu Spiel zu schauen, und das werden wir auch weiter machen. Deshalb ist die Tabelle aktuell nicht interessant. Wir müssen in der tagtäglichen Arbeit alles geben, weiter unseren Job machen und an den Wochenenden weiter gute Spiele machen. Auf Schalke erwartet uns wieder ein schweres Spiel. Es wird wieder eine Aufgabe für uns, bei der wie die Dinge, die wir heute nicht so gut gemacht haben, besser machen wollen.“

Marcel Rapp (Cheftrainer Holstein Kiel): „Erstmal Glückwunsch an St. Pauli zum Sieg. Wenn man vier Gegentore kassiert, dann ist es schwer, ein Spiel zu gewinnen oder einen Punkt zu holen. Wir kommen gut ins Spiel und haben die Riesenchance zum 1:0 und gleich zwei Riesenchancen zum 1:1 – trotzdem liegen wir 0:2 hinten. Dann machen wir einen Abspielfehler und kassieren das 0:3. Dann ist es gegen St. Pauli natürlich ganz schwierig. In der Halbzeit haben wir dann gesagt, dass wir unser Gesicht weiter zeigen und Holstein-Fußball spielen wollen. Wir erzählen oft, dass wir eine gute Mannschaft und Moral haben – dass das auch so ist, haben wir in der zweiten Halbzeit gezeigt. Wir kommen dann ran, bekommen mit dem 1:4 aber nochmal einen richtigen Nackenschlag. Die Jungs kommen trotzdem nochmal auf 3:4 heran. Wenn wir das 4:4 machen, sitzen wir hier und sagen, das war ein verdienter Punkt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, was sie gegen einen sehr guten Gegner abgerissen hat. Trotzdem stehen wir ohne Punkte da. Das müssen wir aufarbeiten, wir dürfen nicht so viele Fehler machen. Trotzdem stimmt uns das Spiel für die Zukunft zuversichtlich.“

 

(hb/mh)

Foto: Witters

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