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„Mit dem Ergebnis nicht zufrieden, mit der Leistung aber definitiv“

Unsere Kiezkicker wollten das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf mit aller Macht gewinnen, kamen am Ende trotz deutlichem Chancenplus und guter Leistung aber nicht über ein torloses Remis hinaus. Nach dem Abpfiff waren die Boys in Brown entsprechend enttäuscht, was das Ergebnis angeht.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „In der ersten Halbzeit waren wir wirklich sehr dominant, ohne die hundertprozentigen Chancen zu haben. Wir waren sehr präsent in der Box und um die Box herum. Wir hatten viele Abschlüsse und können mit ein bisschen mehr Glück auch in Führung gehen. Wir waren in der Positionierung gut, wir waren sofort im Gegenpressing und haben gegen den Ball so gut wie nichts zugelassen. Das war wirklich sehr gut. Nach der Pause war Düsseldorf sehr, sehr mutig im Anlaufen. Mit Mann gegen Mann über den ganzen Platz hier bei uns zu spielen, war sehr mutig. Wir haben es in den ersten zehn bis 15 Minuten gut hinbekommen, spielerische Lösungen zu finden. Im letzten Drittel waren wir aber nicht konsequent genug und haben nicht die Lösungen durchgespielt, die wir besprochen haben. Je länger das Spiel gedauert hat, umso häufiger mussten wir lange Bälle spielen. Da war Düsseldorf in der letzten Linie sehr gut aufgestellt. Sie haben viele zweite Bälle gewonnen, so entsteht auch ihre riesen Chance. Für uns heißt es, dass wir mehr Lösung gegen ein Mann-orientiertes Pressing finden müssen. Auch in der ersten Halbzeit in Darmstadt haben wir es letzte Woche nicht gut hinbekommen. Das ist ein Prozess, den wir angehen werden. Da müssen wir in Zukunft bessere Lösungen finden, wenn der Gegner uns Mann gegen Mann presst. Das sollte uns eigentlich in die Karten spielen. Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden, mit der Leistung aber definitiv. Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das Momentum lag heute bei keiner Mannschaft. Jetzt warten wir mal ab, was der HSV morgen macht.“

Jackson Irvine: „Als der Schlusspfiff ertönte, hat es sich wie Leere angefühlt. Wir haben richtig gut gespielt, in der ersten Halbzeit haben wir viel getan, um in Führung zu gehen. Wir hatten einige unglückliche Chancen, wenn ich an den Lattenschuss denke. Wir können zufrieden sein mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben. Wir konnten uns Möglichkeiten herausspielen und haben das eigentlich auch gut gemacht. Wir hätten es aber noch ein bisschen besser machen können. Ein Punkt ist nicht genug, es sind aber noch sechs zu vergeben. Nach dem verloren Derby habe ich gesagt, dass wir versuchen werden, jedes Spiel zu gewinnen, bis es nicht mehr in unseren Händen liegt. Heute sind wir enttäuscht, dass wir nicht gewonnen haben.“

Elias Saad: „Wir hätten das Spiel meiner Meinung nach gewinnen müssen. Dieses Unentschieden bringt keinem was. In der ersten Halbzeit hatten wir viele Möglichkeiten, deswegen ist es schade, dass wir die nicht genutzt haben. Die Entscheidung, das Handspiel nicht zu ahnden, verstehe ich nicht. Der Schiedsrichter hat so entschieden, aber meiner Meinung nach geht der Ball dann aufs Tor. Das Duell gegen Christoph Klarer war sehr intensiv, ich habe es trotzdem geschafft meine Stärken ausspielen zu können.“ 

Marcel Hartel: „Die Enttäuschung ist riesengroß. Es hätte heute einen Gewinner geben müssen, um nochmal Druck auf den HSV ausüben zu können. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und hätten in Führung gehen müssen. Wir hatten viele Möglichkeiten nach vorne, mit etwas Glück geht mein Schuss an die Latte rein. Unser System, gerade im ersten Durchgang, mit zwei Sechsern hat sehr gut funktioniert. Im zweiten Durchgang hat sich Düsseldorf besser darauf eingestellt und umgestellt. Am Ende müssen wir uns mit dem Ergebnis zufriedengeben. Am Ende haben wir alles nochmal reingeworfen, auch wenn die Beine schwer waren, zumindest war es bei mir so. Es war ein intensives Spiel für beide Teams mit einer überragenden ersten Hälfte von uns, wo wir sehr überlegen waren.“ 

Karol Mets: „Ich finde, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Wie die anderen bin auch ich enttäuscht, dass wir heute die drei Punkte nicht einfahren konnten. Fortuna Düsseldorf ist ein sehr gutes Team, deshalb fühlt es sich aber nicht wie eine Niederlage an. Aber glücklich bin ich mit dem Punktgewinn nicht. Ich versuche immer, mein Bestes zu geben und dem Team zu helfen. In dieser Woche haben wir den Fokus auf das Blocken von Schüssen gelegt. Gegen Jona Niemiec war es nicht die beste Abwehr, aber es hat gereicht, um den Ball an die Latte zu lenken und das Gegentor zu verhindern. Mit solchen Aktionen versucht man auch, die anderen zu pushen und Energie an die Teamkollegen weiterzutragen. Aber auch andere Spieler in unserer Mannschaft machen das auf diese Weise. Wir haben noch zwei Spiele. Das bedeutet sechs Punkte zu holen - und das wollen wir machen.“

Leart Paqarada: „Es war ein sehr intensives Spiel. Am Ende sind wir enttäuscht, dass es nicht für drei Punkte gereicht hat. Wir haben gezeigt, dass wir auf Sieg spielen wollen. Wir waren etwas überrascht, dass Düsseldorf nicht aktiver auf Sieg gespielt hat. Teilweise sind sie vorne draufgegangen, teilweise haben sie aber sehr passiv gespielt und sich weiter hinten reingestellt. Das hat es für uns aber auch schwieriger gemacht, ganz klare Torchancen zu erspielen. Da dann den richtigen Pass zu finden, wenn sie so tief mit fünf Mann auf einer Linie stehen, ist sehr schwierig. Wir haben alles in die Waagschale geworfen. Es ist bei den Fans auch angekommen, dass wir die drei Punkte unbedingt holen wollten. Wir sind eine Mannschaft, die immer gewinnen will, und mit Blick auf die Tabelle hätten wir natürlich zu gerne gewonnen.“

Nikola Vasilj: „Über das Zu-Null kann ich mich heute nicht wirklich freuen, muss ich ehrlich sagen. Das Ergebnis hat nicht gestimmt. Wir haben das komplette Spiel über richtig gut verteidigt. Düsseldorf hat einmal die Latte getroffen, sonst hatte ich nichts zu tun. Ich war während des Spiels immer davon überzeugt, dass wir noch ein Tor schießen werden. Schade, dass wir heute zum ersten Mal in der Rückrunde keinen Treffer erzielen konnten. Die Chancen hatten wir.“

Lukas Daschner: „Ich habe nach dem Spiel direkt den Satz 'Wir haben 0:0 verloren' gehört. Das kann man so unterschreiben. Von Düsseldorf kam wenig heute, obwohl es für sie auch noch um was ging. Wir haben uns in der ersten Halbzeit viele Chancen herausgearbeitet. Am Ende waren es 21:3 Torschüsse. Wir haben wirklich alles versucht, sind hinten raus aber nicht mehr zwingend genug geworden. In den Schlussminuten stand Düsseldorf ganz tief, sie wollten das Spiel gefühlt gar nicht gewinnen. Wir wollten die drei Punkte hingegen unbedingt einfahren.“

Daniel Thioune (Cheftrainer Fortuna Düsseldorf): „Ich habe die letzten Monate mit sehr viel Respekt verfolgt, was Fabian Hürzeler mit der Mannschaft gemacht hat. Der Weg und die Ergebnisse sind super. Viele Mannschaften haben große Probleme mit dem FC St. Pauli. Das war bei uns heute auch so von der ersten Minute an. Wir haben versucht, hoch zu attackieren, hatten aber eine schlechte Abstimmung auf der linken Seite. Da hätte ich mir schon gewünscht, dass wir auch häufiger attackieren können. Da waren so zwei, drei Momente, wo wir hätten reingehen können. Danach sind wir tief in unsere Hälfte gedrängt worden und waren gut bedient, nicht in Rückstand zu geraten. In der zweiten Halbzeit waren wir dann drin in der Partie und haben uns auch Möglichkeiten erarbeitet. Hinten raus haben dann beide Mannschaften versucht, das Ding auf ihre Seite zu ziehen. Durch die Wechsel ist nochmal ein wenig Dynamik reingekommen. Insgesamt war es keine enttäuschte Leistung. Meine Mannschaft ist nicht enttäuscht, sondern hat eine gute Reaktion auf eine nicht gute erste Halbzeit gezeigt.“  

 

(ch/fh/hb/lg)

Fotos: Witters

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