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„Wir haben wirklich Charakter bewiesen“

Der FC St. Pauli nimmt nach dem 2:1-Auswärtserfolg drei wichtige Zähler mit nach Hamburg. Nach der Partie bei Hannover 96 waren wir wieder auf Stimmenfang unterwegs, die Kiezkicker und beide Cheftrainer ordneten das Spiel wie folgt ein.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir sind nicht gut reingekommen ins Spiel. Man hat eine gewisse Instabilität gemerkt im Spiel mit und gegen den Ball. Hannover hat gut Druck gemacht und hatte viele Tiefenläufe. Da haben wir gebraucht, um uns darauf einzustellen und in unser Spiel zu finden. Das wurde aber immer besser. Das 1:0 hat uns sehr gut getan, kriegen aber nach einem Einwurf dann direkt das 1:1 vor der Pause. Wir wollten dann an unsere gute Phase beim 1:0 anknüpfen und hatten gute Phasen mit dem Ball und uns auch einige Standards erspielt. Nach genau so einem machen wir dann das 2:1 und haben dann stark verteidigt. Ich bin stolz auf die Reaktion der Mannschaft, die dann in ihr Spiel gefunden hat. Auch wenn es nicht unser bestes Spiel war, können wir daran anknüpfen und werden weiter daran arbeiten.“

Nikola Vasilj: „Heute haben wir wirklich Charakter bewiesen und ich bin unfassbar stolz auf das Team. Dieser Auswärtssieg war unfassbar wichtig. Ich hatte heute etwas mehr zu tun als in den vorherigen beiden Spielen. Aber es war sehr wichtig, dass wir auch diese Momente überstehen. Unsere Defensive hat heute einen tollen Job gemacht, ist auch in Druckphasen ruhig geblieben. Spätestens in der zweiten Hälfte haben wir besser zu unserem Rhythmus und unserem Aufbauspiel gefunden. Ich hoffe, dieser wichtige Sieg gibt uns Auftrieb. Aber das liegt ganz an uns! Es war zwar heute ein großer Schritt, aber wir sind noch nicht am Ziel.“

David Nemeth: „Es ist echt ein super Gefühl. Die Mannschaft hat einen sehr gut unterstützt von Beginn an, sodass es sich angefühlt hat, als würde ich immer spielen. Natürlich war auch eine gewisse Nervosität dabei, Hannover hat es gerade in der ersten Halbzeit gut gemacht, im zweiten Durchgang haben wir den Schlüssel dafür gefunden. Das hat uns in die Karten gespielt und Sicherheit gegeben. Wir sind bis zum Ende ruhig geblieben und konzentrieren uns jetzt weiter von Spiel zu Spiel. Genau das hat uns immer ausgezeichnet, denn wir müssen weiter hart arbeiten.“

Jackson Irvine: „Es ist schwer in Worte zu fassen. Heute ging es darum, drei Punkte einzufahren. Egal wie. Gegen ein Team mit hohen Qualität. Deshalb bin ich natürlich glücklich über den Auswärtssieg, bei dem wir schwer in die Partie gefunden haben. Wir haben viele einfache Bälle verloren, Niko hält uns mit tollen Paraden im Spiel. Je länger es ging, desto mehr fanden wir in unseren Rhythmus. Dann sind wir schwer zu stoppen. Wir haben unter der Woche viel über möglichen Druck gesprochen. Deshalb ging es auch darum, zurück zu einer gewissen Leichtigkeit zu finden, was nicht bedeutet, dass wir leichtsinnig und ohne Intensität spielen. Wir haben verschiedene Lösungen finden können. Uns steht jetzt eine kurze Woche bevor, dann folgen zwei sehr spannende Spiele.“

Johannes Eggestein: „Wir haben die zwei Spiele verdaut und gut aufgearbeitet. Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Ich wollte Marcel Halstenberg immer wieder ärgern, um sein Aufbauspiel zu stören. In der ersten Halbzeit hatten wir einige Probleme, konnten uns aber immer besser ins Spiel bringen und haben das dann auch gut gemacht. Die Eckballvariante war wieder eine einstudierte Variante, das üben wir immer wieder Training und so freuen wir uns sehr, dass es geklappt hat.“

Marcel Hartel: „Hier mit drei Punkten nach Hause zu fahren, ist für den Kopf unglaublich wichtig. Wir haben nicht unser bestes Spiel gemacht heute, aber darum geht es nicht. Wir haben die drei Punkte geholt. Am Anfang waren wir unsauber im Passspiel und der Mut hat gefehlt. Da haben wir uns aber rausgekämpft und haben nach vorne geschaut. Wir sind immer in der Lage ein Tor zu erzielen und das ist eine Stärke dieser Mannschaft. In der zweiten Halbzeit waren wir dann besser. Wir sind ruhig geblieben und haben ein paar Dinge angepasst. Das gibt uns Selbstvertrauen für das Spiel am Freitag am Millerntor gegen Rostock.“

Hauke Wahl: „Zwei Niederlagen in Folge machen natürlich was mit einem und in Hannover zu spielen ist nie einfach, deshalb war es für mich auch nicht überraschend, dass Hannover sehr aggressiv gepresst und es sehr gut gemacht hat. Allgemein haben wir in der ersten Halbzeit zu ungenau gespielt, man muss sich dann in solche Partien reinkämpfen und der Führungstreffer hat uns definitiv Selbstvertrauen gegeben. Wir hatten dann mehr Spielkontrolle und das hat uns sehr in der zweiten Halbzeit geholfen. Gerade in der momentanen Situation brauchen wir jeden im Team und da hat David Nemeth heute einen extrem guten Job gemacht und dazu beigetragen, dass wir hier gewonnen haben. Jetzt stehen zwei besondere Spiele an, wir wissen um die Wichtigkeit für die Fans und sind jetzt dafür gewappnet.“

Dapo Afolayan: „Ich bin sehr glücklich, dem Team mit meinem Treffer geholfen zu haben. Gerade während meiner Verletzungspause war es hart für mich, nicht für die Mannschaft da sein zu können. Heute haben wir jeden gebraucht und heute hat jeder alles gegeben. Es war ein spannendes Spiel auf Augenhöhe. Heute konnten wir einen wichtigen Schritt gehen, um unser Ziel zu erreichen. Wir wollen nicht zu weit in die Zukunft blicken. Wir schauen auf das nächste Spiel, das können wir beeinflussen. Bei meiner gelben Karte habe ich mich vom Schiedsrichter nicht richtig geschützt gefühlt, nachdem mein Gegenspieler bereits mehrere Fouls gegen mich begangen hat. Aber das gehört zum Spiel dazu, der Schiedsrichter war wirklich gut und hatte die Partie im Griff.“

Stefan Leitl (Cheftrainer Hannover 96): „Es war ein glücklicher Sieg für St. Pauli. Wir hatten eine sehr gute Struktur in unserem Spiel und viele gute Abschlussaktionen. Wenn wir in Führung gehen, bekommen wir noch mehr Power und können unser Spiel noch mehr durchdrücken. Wir verteidigen zweimal nicht gut und aus diesen zwei Toren resultiert dann diese Niederlage, was sehr ärgerlich ist, weil ich schon denke, dass mehr drin gewesen wäre. Unsere Leistung war insgesamt okay, aber wir haben am Ende verloren und das ärgert uns.“

 

(ch/fh)

Fotos: FC St. Pauli 

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