"Nicht glücklich mit dem Remis, aber froh, nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren"
Sonntag, 08. März 2020, 17:00 Uhr
Nach 90 intensiven Minuten blickten die beiden Cheftrainer Jos Luhukay und Uwe Koschinat auf die Partie zurück. Während SVS-Coach Koschinat davon sprach, dass sich das Ergebnis "schlecht" anfühle, war Luhukay nicht "glücklich" mit dem Remis, aber auch froh, einen Punkt geholt zu haben.
FCSP-Cheftrainer Jos Luhukay: "Sandhausen hat hervorragend angefangen. In den ersten 15 Minuten hatten sie drei vier richtig gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Wir hatten Schwierigkeiten, aus dem Druck herauszukommen. Das geht nur, wenn man selbst den Ball hat und sich spielerisch lösen kann, um vorne auch gefährlich zu werden. Ich glaube, dass wir uns in der ersten Halbzeit mehr auf den Gegner einstellen mussten, um auch die Zweikämpfe etwas aggressiver anzugehen. Sandhausen hat uns in der ersten Halbzeit vor viele Probleme gestellt. Nichtsdestotrotz haben wir mit dem Treffer von Viktor Gyökeres nicht nur das Tor erzielt. Anschließend hatte Ryo Miyaichi nochmal eine ähnliche Situation, die auch ein Tor hätte werden können. Und die Chance von Rico Benatelli war auch eine Hundertprozentige. Zur Halbzeit hätte es durchaus auch 3:3 stehen können, wenn man alle Chancen nutzt. In der zweiten Halbzeit ist Sandhausen wieder sehr druckvoll und aggressiv nach vorne ins Spiel gekommen. Wir haben dann auch mit James Lawrence, einem weiteren Innenverteidiger, umgestellt. Am Ende hätten wir mit der Chance von Ryo Miyaichi wieder das Spiel entscheiden können. Direkt danach hat Sandhausen in der Nachspielzeit noch eine fantastische Kopfballchance, die an die Latte geht. Ich glaube nicht, dass mein Trainerkollege zufrieden ist, aber auch ich bin eigentlich heute nicht ganz zufrieden, weil wir die fußballerischen Akzente nicht so setzen konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Das waren natürlich auch die Verdienste von Sandhausen. Ich bin nicht glücklich über das Remis, aber froh, am Ende nicht mit leeren Händen nach Hause zu fahren. Was wir heute nicht bekommen haben, müssen wir uns nächste Woche neu erarbeiten."
SVS-Coach Uwe Koschinat: "Wenn ich die letzten Spiele vergleiche und meine Gefühlswelt kommentiere, dann hat im letzten Spiel die Leistung in vielen Bereichen nicht gestimmt, aber am Ende das Ergebnis. Und heute ist es umgekehrt. Mit der Leistung kann man zufrieden sein, aber das Ergebnis fühlt sich nicht gut an. Ich habe von der ersten Sekunde bis tief in die Nachspielzeit hinein ein unglaublich intensives Spiel gesehen. Das hat an uns gelegen. Mit einer zwar einfachen Spielstruktur haben wir aber unglaublich viel Stress auf St. Pauli gemacht. Wir haben Ihnen keine Möglichkeit gegeben, sich erstmal in das Spiel reinzufuchsen. Und die ersten drei, vier Abschlüsse waren tatsächlich auf unserer Seite. Dann ist es aber so, dass wir nicht nur 1:0 zurück gelegen hätten können. Wir haben zwar weiter versucht Druck zu machen, aber St. Pauli sich im Rahmen ihrer großen Fußballerische klasse im Umschaltspiel immer wieder durchgesetzt. Das war schon gefährlich. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es durch den Elfmeter ein mindestens gerechtes 1:1 zur Halbzeitpause war. Was uns nicht so geschmeckt hat, war die Systemumstellung der St. Paulianer. Als die Flügel gedoppelt waren, ist es uns deutlich schwerer gefallen. Es war dann ein etwas ausgeglicheneres Spiel und die Chancen waren nicht mehr so klar. Insofern war es in einem solchen Spiel sehr, sehr wichtig, mit 2:1 in Führung zu gehen. Aber wir kassieren derzeit zu viele Gegentore. Bis zum Schluss haben wir alles in die Waagschale geworfen. Am Ende fühlt sich das Ergebnis schlecht an, da meine Mannschaft unglaublich viel investiert hat, aber wir waren auf der letzten Verteidigungslinie nicht ausreichend konsequent."
(akö)
Fotos: Witters