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Lienen vor Union: "Das Spiel wird uns alles abverlangen"

Zwei Tage vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Union Berlin stellte sich Cheftrainer Ewald Lienen den Fragen der Hamburger Pressevertreter. Natürlich waren die starken Leistungen der „Eisernen“ ein Thema, Lienen äußerte sich aber auch ausführlich zu Cenk Sahin und Jeremy Dudziak, die mit guten Leistungen zum Aufschwung bei den Braun-Weißen beigetragen haben.

Zunächst einmal stellte der 63-Jährige erfreut fest, dass in dieser Woche erstmals alle Spieler fit und gesund auf dem Trainingsplatz gestanden hatten. „Das ist eine schöne Momentaufnahme, die wir gerne beibehalten wollen“, erklärte unser Cheftrainer vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten. Die „sehr erfreuliche“ personelle Situation erlaube es, ein qualitativ hochwertiges Training durchzuführen, fügte Lienen zufrieden hinzu.

Viel Qualität haben alle Kiezkicker zuletzt nicht nur auf den Trainingsplatz, sondern auch in den Ligaspielen auf den Rasen gebracht – aus den vergangenen fünf Spielen holten sie 13 Zähler. Mitgeholfen haben dabei auch Cenk Sahin und Jeremy Dudziak mit starken Leistungen. Auf Sahin angesprochen stellte Lienen klar: „Er geht oft noch ins Dribbling, wo es unnötig ist, im vorderen Bereich helfen uns seine Dribblings aber sehr.“ Die gute Form begründete der Coach mit der verbesserten körperlichen Verfassung: „Cenk hatte vor seinen Wechsel lange nicht gespielt und hatte Nachholbedarf. Er hat die Jungs immer besser kennengelernt, an bestimmten Dingen gearbeitet und eine gute Entwicklung genommen.“

Eine ebenso gute Entwicklung hat Jeremy Dudziak hinter sich. In der Hinrunde kam dieser auf insgesamt nur sechs Einsätze, zwei davon über 90 Minuten, in der Rückrunde verpasste der 21-Jährige nicht eine Minute. „Von seinem Potenzial waren wir immer überzeugt“, betonte Lienen, der Dudziak in der Hinrunde als zentralen Mittefeldspieler eingesetzt hatte. In der Rückrunde zeigt Dudziak hinten rechts in der Viererkette bislang starke Leistungen. „Er hat lange gebraucht, um stabil zu werden. Wir wünschen uns natürlich, dass er diese Stabilität beibehält. Jeremy hat sich sehr gut in seine neue Rolle eingefügt“, erklärte Lienen, der Dudziak angesichts seiner Beweglichkeit, Schnelligkeit und Gewandheit ein „sehr gutes Abwehrverhalten“ attestierte.

Nicht nur Sahin und Dudziak, sondern alle Kiezkicker wollen gegen Union Berlin an die guten Leistungen der letzten Wochen anknüpfen und das wird nach Ansicht von Ewald Lienen auch nötig sein, um gegen die „Eisernen“ erfolgreich zu sein. Mit Blick auf die Rückrundentabelle – hier ist Union Berlin Erster, unsere Kiezkicker sind hinter Stuttgart Dritter – könnte man ja von einem Spitzenspiel sprechen. Lienen entgegnete: „Wir sind erst einmal froh, dass wir so gut in die Rückrunde gestartet sind. Wie man das Spiel bezeichnet, spielt für uns keine Rolle. Entscheidend ist, mit welcher Mentalität wir auf den Platz gehen.“

Der 63-Jährige holte weiter aus: „Wir haben noch nichts erreicht. Wir wollten unsere Situation verändern, was uns gelungen ist. Für uns geht es darum, auf unserem Weg zu bleiben. Wir können uns noch nicht zurücklehnen. Das hätten wir machen können, wenn wir mit 18, 19, oder 20 Zählern in die Winterpause gegangen wären.“ Das vermeintliche Spitzenspiel werden Lienen und seine Mannschaft, die „hoch motiviert“ in die Partie gehen wird, nicht mehr genießen als jedes andere Spiel. „Unabhängig von den vorherigen Ergebnissen wollen wir in jedem Spiel besser werden und Punkte holen. Wollen wir erfolgreich sein, müssen wir von Woche zu Woche fokussiert und konzentriert arbeiten. Was vorher war, ist dabei nicht entscheidend. Es geht um den Moment, um die nächste Situation. Das kann ein Konter sein, ein Pass oder auch eine Abwehraktion sein“, fügte Lienen mit Nachdruck hinzu.

Mit Union Berlin kommt das Team der Stunde in Liga zwei ans Millerntor. „Sie sind aktuell das stärkste Team der Liga, eine absolute top Mannschaft mit einem sehr stark besetzen Kader mit vielen guten Alternativen“, erklärte Lienen, der vor allem die Kontinuität als Hauptgrund für den Erfolg der Berliner ausmachte. „Kontinuität hat sich in der 2. Liga immer ausgezahlt. Union ist auf einem ordentlichen Weg. Die Entwicklung überrascht mich nicht, sie hatten in den letzten Jahren immer eine gute Mannschaft.“

Eine starke Berliner Elf wird sicherlich auch am Freitagabend am Millerntor auflaufen. Unser Coach ist sich vor dem Duell sicher: „Das Spiel wird uns alles abverlangen. Union ist sehr torgefährlich.“ Namentlich hob der 63-Jährige dabei Steven Skrzybski (8 Treffer), Damir Kreilach (6), Simon Hedlund und den einzigen Winter-Neuzugang Sebastian Polter (je 3) hervor. Die Berliner bestechen laut Lienen durch ihr direktes Spiel in die Spitze, ein „unglaubliches Umschaltspiel in beide Richtungen“ und ein gutes Gegenpressing. Zu letztgenanntem Punkt fordert der 63-Jährige von seiner Elf: „Es wird entscheidend sein, dass wir nach unseren Ballgewinnen schnell handeln.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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