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FC St. Pauli Album - Bonustrack: Transfers in der Winterpause

Mit unvergesslichen Sprüchen, Fotos und Anekdoten auf 160 Seiten lädt das FC St. Pauli Album von 1910 e.V. und Christoph Nagel (Verlag Die Werkstatt, 9,99 Euro) zu unterhaltsamen Zeitreisen in Braun-Weiß ein. Das gesamte Autorenhonorar geht an das zukünftige FC St. Pauli-Museum. In der Winterpause unterhalten wir Euch mit einigen der schönsten Zitate und Geschichten aus dem neuen Buch – zusammen mit bislang unveröffentlichten „Extras“. Thema diesmal: das in jeder Winterpause heiß diskutierte Thema „Transfers“.

Die wohl vollmundigste Transferschlagzeile der Vereinsgeschichte (abgesehen vielleicht von einem angeblichen Paul-Gascoigne-Transfer Anfang der 2000er-Jahre) geisterte in den 70er-Jahren durch die Presse: „St. Pauli will Netzer“, hieß es allen Ernstes. Der kam dann doch nicht, stattdessen aber immerhin Walter Frosch.

Andere Spieler suchen dagegen die direkte Kontaktaufnahme – und sorgen zuweilen für verwunderte Gesichter auf der FC St. Pauli-Geschäftsstelle: Dass 2012 noch ein Spieler per Fax an die allgemeine Nummer des FC St. Pauli angeboten wurde, war bereits ein markanter Schachzug. Für noch mehr Aufmerksamkeit sorgte allerdings ein Extra auf dem Fax: haufenweise Youtube-Links – zum Abtippen. Woran die Verpflichtung des angebotenen „Wunderstürmers“ namens Giancarlo Lopes Rodriguez scheiterte? Man kann es sich kaum vorstellen ...

Technisch etwas versierter war ein stolzer Spielervater im selben Jahr – seine Nachricht an die zentrale E-Mail-Adresse des FC St. Pauli versah er gleich mit dem wohl weltbesten Betreff: „Bitte schauen liebevoll“. Der von Absender Agnaldo N. empfohlene Sprössling hatte dann auch gleich den weltbesten Spielernamen: Ben Hur N.

Und dessen Stärken waren schier unwiderstehlich, so der O-Ton der E-Mail: „Good afternoon Herren. Dies ist eine ausgezeichnete Jungen linken Seite und hat keine Möglichkeit zu bekommen ein großer Klub mit Ausnahme von dieser Route.“

Das verwundert, wenn man die besonderen Stärken liest, die Agnaldo N. seinem Sohnemann bescheinigt: „Professional, great fitness, links, geschickte, große Stücke Taker und Ecken, Hin- und hergerissen, vitality, great zwischenmenschliche Beziehung.“

Dass auch die persönliche Begegnung nicht immer hilft, musste Chefcoach Dietmar Demuth nach dem Aufstieg 2001 erkennen: Bei Darmstadt 98, dem SV Wehen und dem FSV Frankfurt war der argentinische Stürmer Matias Cenci erfolgreich – bei seiner ersten Station in Deutschland, dem FC St. Pauli, leider nicht: Cenci blieb zwei Jahre lang, bestritt in dieser Zeit 15 Punktspiele und erzielte genau ein Tor – den 1:2-Anschlusstreffer in der 83. Minute bei der 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart.

Fast hätte Demuth den „Argentinischen Stier“ nach dem Probetraining wieder nach Hause geschickt. Dass er es doch nicht tat, lag an einem schwer zu widerlegenden Kriterium: Dem „Funkeln in seinen Augen“, verriet Demuth der Presse. „Ich habe bei ihm diesen unbändigen Willen erkannt. Der Junge quält sich für einen Vertrag bei uns ­– das gefällt mir."

Mehr skurrile Transfererlebnisse, unzählige Zitate und Geschichten und über 400 Bilder gibt es im FC St. Pauli Album. Jetzt in den FC St. Pauli Fanshops, im Buchhandel und online:

 

(cn)

Fotos: 1910 e.V.

 

 

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