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Der FC St. Pauli verurteilt Vorfälle im Hansa-Block

Der FC St. Pauli hat am Tag nach dem Heimsieg gegen Hansa Rostock eine erste Bilanz gezogen. So sind mindestens zwei Personen durch Bewürfe aus dem Hansa-Block verletzt worden. Außerdem verursachten Hansa-Fans im Stadion einen Sachschaden in mittlerer fünfstelliger Größenordnung und hinterließen homophobe sowie teilweise rechtsradikale Sticker.

Im Bereich des Gästeblocks zerstörten Hansa-Anhänger Waschbecken in Sanitäranlagen, rissen Elektronik aus der Deckenverkleidung und versuchten Feuer zu legen. Der FC St. Pauli wird die Kosten für die Reparaturen dem FC Hansa Rostock in Rechnung stellen. Weiterhin hat der Verein Strafantrag wegen Sachbeschädigung gestellt und prüft weitere Anzeigen wegen aller weiteren in Frage kommenden Delikte. Zudem wird der Verein die Ermittlungen der Behörden unterstützen.

Teile aus den zertrümmerten Waschbecken wurden im Stadion als Wurfgeschosse benutzt. So lagen zahlreiche Keramikteile vor dem Block von Hansa, aber auch an der Haupttribüne und in Richtung der Heimfans in der Nordkurve wurden Keramikteile bzw. sogar eine zerschlagene Toilettenbrille gefunden. Auch Raketen und Böller flogen in Richtung der Heimfans. Ein Ordner wurde von einem Wurfgeschoss verletzt und musste ins Krankenhaus gebracht werden, mindestens ein St. Pauli-Fan wurde durch einen Böller verletzt. Auf der Haupt- und der Nordtribüne wurden unsere Fans durch den Bewurf gefährdet.

Dazu hat der FC St. Pauli am Montag bei der Begehung des Gästebereichs Dutzende homofeindliche und auch rechtsradikale Aufkleber entdeckt und entfernt.  Außerdem verbrannten Anhänger von Hansa Rostock im Gästeblock eine Regenbogenfahne. Weiterhin sollte durch bestimmte Symbole offenkundig gezielt  provoziert werden.

Der FC St. Pauli verurteilt die Vorfälle im Gästebereich auf das Schärfste. Präsident Oke Göttlich betonte, hier seien zahlreiche rote Linien überschritten worden. „Es war für uns bislang nicht vorstellbar, dass Keramikteile aus zertrümmerten Sanitäranlagen als Wurfgeschosse benutzt werden.“ Auch die Provokationen und menschenfeindlichen Sticker seien nicht zu tolerieren.

Göttlich wünschte allen Geschädigten eine schnelle Genesung und kündigte an, in der DFL eine Diskussion über den Umgang mit Ausschreitungen in diesem Ausmaß und unter mutwilliger Inkaufnahme von Verletzungen anzustoßen.

Zerstörte Sanitäranlagen im Gästebereich.

Zerstörte Sanitäranlagen im Gästebereich.

(pg)

Fotos: FC St. Pauli

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