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FCSPasseiertal Tag 3 – „Wir lieben das Multikulturelle“

Für die Kiezkicker steht am dritten Tag in St. Leonhard im Passeiertal erneut ein durchgetakteter Ablauf mit zwei knackigen Trainingseinheiten auf dem Programm. Dazwischen haben wir uns mit unserem australischen Mittelfeld-Duo Jackson Irvine und Connor Metcalfe über ihren Sprung nach Europa unterhalten und wie sie sich bei der Nationalmannschaft kennengelernt haben.

„Die Deutschen essen echt viel Kartoffeln“, lacht Connor Metcalfe und guckt mich mit großen Augen an. Auch sein Landsmann Jackson Irvine kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. Die Folienkartoffeln auf meinem Teller haben nach der ersten Trainingseinheit heute Mittag ihr Übriges getan, um das zu bestätigen, verdammt! Aber nein, Spaß beiseite – auch unsere beiden Aussie-Boys in Brown sind von den bisherigen Bedingungen für die Saisonvorbereitung hier in Südtirol sehr angetan – für Connor ist es ohnehin eine Premiere. „So ein Ambiente wie dieses hier, mit den Bergen, habe ich vorher noch nie gesehen“, schwärmt der 22-Jährige und fügt an: „Ich finde es beeindruckend, wie die Leute hier so hoch oben auch so selbstverständlich leben.“ Jackson Irvine, der seit einem Jahr für unsere Kiezkicker aufläuft, stimmt seinem Teamkollegen zu: „Mit Celtic Glasgow waren wir einmal zur Saisonvorbereitung in Österreich, aber das hier ist auch für mich nochmal was anderes. Wirklich super, vom Hotel bis hin zum Training.“

Jacksons erste Spielzeit im braun-weißen Trikot verlief mit 28 Zweitligaeinsätzen, einem Treffer und vier Vorlagen durchaus erfolgreich. Zudem hat er sich im Herzen von St. Pauli mit seiner Freundin Jemilla perfekt eingelebt. „Wir lieben das Multikulturelle und das Flair des Viertels. Das Schöne an Hamburg ist auch, dass du quasi viele kleine Städte in einer großen Stadt hast, jedes Viertel ist anders und hat seinen ganz eigenen Charme“, betont der gebürtige Melbourner. Für Connor wiederum ist es der erste Schritt raus aus Australien, rein nach Europa, Deutschland und Hamburg. „Meine Heimatstadt Newcastle, wo ich aufgewachsen bin, ist nicht so „multikulti“. Melbourne, wo ich auch zuletzt gespielt habe, hingegen schon. Da erkenne ich auch was von Hamburg wieder“, erklärt er. Wobei es eine kleine Hürde für ihn in den ersten Wochen in seinem neuen Zuhause trotzdem gab. „Das Schwierigste für mich ist bisher das Autofahren gewesen“, lächelt der Linksfuß und schüttelt dabei den Kopf, als er sich an seine ersten Autofahrten zurückerinnert. „Ich war am Anfang echt sehr nervös, weil der Verkehr auf der anderen Seite läuft.“.

Die sprachliche Barriere ist für ihn ebenfalls eine Hürde, aber definitiv kein Hindernis. „Wirklicher jeder Mitspieler kommt zu mir und fragt, ob er mir helfen kann. Alle sind sehr nett, hilfsbereit und haben mich super ins Team aufgenommen. Und Jackson hat sowieso immer ein Auge auf mich“, betont Connor und grinst seinen Mitspieler dabei an. Jackson nickt: „Es sprechen auch im Grunde alle sehr gutes Englisch. Wenn du richtig gezwungen werden willst, deutsch zu sprechen, musst du in den Bekleidungsraum zu Siegmar „Siggi“ Krahl gehen, der spricht mit dir nämlich nur auf deutsch. Im Gegenzug bringst du ihm dafür englisch bei – eine Win-Win-Situation“, lacht Jackson und fügt an: „Das lustige ist ja auch, dass wenn ich mir in Hamburg einen Kaffee mit Hafermilch auf deutsch bestelle, antworten mir die meisten Leute trotzdem dann auf englisch. Dann denke ich mir, ach kommt schon“, verrät der 29-Jährige grinsend.

Das australische Duo hat sich erstmals in der Nationalmannschaft, den „Socceroos“, kennen und schätzen gelernt. „Das war vor ungefähr einem Jahr, bei einem Länderspiel gegen Nepal, wir standen beide in der Startformation“, erinnert sich Jackson. „Connor ist ein sehr entspannter und geselliger Typ. Wir haben auch privat schon einiges in Hamburg unternommen. Ich möchte mit ihn gerne noch auf ein paar mehr Konzerte locken“, schmunzelt Jackson. Connor nickt ihm einvernehmlich zu.

Doch am heutigen Tag lockt noch die zweite Trainingseinheit und die hat es mit einem straffem Kraftprogramm aus Kurzhanteln und elastischen Widerstandsbändern sowie Sprintübungen ordentlich in sich gehabt. Aber auch das war für unsere Aussie-Boys in Brown sowie den Rest der Kiezkicker nur eine weitere Hürde - aber kein Hindernis.

(ch)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

Der FC St. Pauli bedankt sich beim Tourismusverband der Gemeinde St. Leonhard in der Region Passeiertal für die Gastfreundschaft.

Der FC St. Pauli bedankt sich beim Tourismusverband der Gemeinde St. Leonhard in der Region Passeiertal für die Gastfreundschaft.

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