{} } Eye-Able Logo
Zum Inhalt springen

Fußballschauen zur Resozialisierung - Besuch von Gefangenen der JA Schleswig am Millerntor

Die Planungsphase war lang, von Sicherheitsbedenken begleitet und von Corona zwischenzeitlich zum Erliegen gebracht - am Sonnabend (11.3.) war es aber endlich so weit: Drei Gefangene der Jugendanstalt Schleswig konnten – begleitet von vier Bediensteten und der Psychologin der dort eingerichteten Sport-WG – den FC St. Pauli im vollbesetzten Millerntor-Stadion anfeuern. Die jungen Männer waren beeindruckt von der Atmosphäre am Millerntor und genossen den Stadionbesuch sichtlich.

„Die Einladung, ein Heimspiel zu besuchen, hat der FC St. Pauli schon zu Beginn unserer Kooperation ausgesprochen. Dass es nun nach sieben Jahren endlich geklappt hat, ist wirklich super“, freut sich Lars Weise, Sportkoordinator in der Jugendanstalt Schleswig. „Dass wir dazu noch einen Heimsieg erleben konnten, war natürlich das absolute Highlight.“

Hinter dem Spaß beim Spielbesuch steht ein ernsthaftes Anliegen: Ziel der Aktivitäten im Projekt „Anstoß für ein neues Leben“, das von der Sepp-Herberger-Stiftung initiiert wurde, ist es, den jungen Gefangenen Perspektiven und Hilfestellungen für ein geordnetes Leben nach der Haftzeit zu geben.

Dazu gehört aus Sicht des FC St. Pauli auch gesellschaftliche Teilhabe. „Die Jungs sind gefordert, nach ihrer Entlassung den Weg in ein Leben ohne Straftaten zu finden. Das ist aber auch eine Aufgabe für uns als Gesellschaft. Wenn wir ihnen Möglichkeiten der Teilhabe und der Zugehörigkeit bieten, ohne sie zu stigmatisieren, steigen ihre Chancen beträchtlich, nicht in alte Muster zurückzufallen,“, erläutert Dr. Natascha Clasen, Koordinatorin für Soziales Engagement beim FC St. Pauli.

Der reibungslose Verlauf des Spielbesuchs hat es ermöglicht, solche Aktionen in Zukunft regelmäßig durchzuführen und die Kooperation auch in diesem Punkt zu verstetigen.

Bereits im November hatte der FC St. Pauli Insassen der JA Schleswig am Millerntor empfangen – zu einer Stadionführung. Die Jungs seien davon „absolut begeistert“ gewesen und hätten sich wie Ehrengäste gefühlt“, sagte Lars Weise. „Wir wurden offen empfangen und nicht wie Gefangene behandelt. Das wird nachhaltig wirken.“

Bereits seit 2014 ist der FC St. Pauli Patenverein der Jugendanstalt Schleswig im Projekt „Anstoß für ein neues Leben“ der Sepp-Herberger-Stiftung, um so zur Resozialisierung beizutragen.

 

(nc)

Foto: FC St. Pauli

Anzeige

Congstar