„Ich hatte bei St. Pauli eine besondere Zeit“
Freitag, 10. November 2023, 11:25 Uhr
Am Freitagabend (10.11., 18:30 Uhr) begrüßen wir Hannover 96 am Millerntor, in deren Reihen auch ein ehemaliger Kiezkicker zu finden ist. Marcel Halstenberg hat zwei Jahre auf St. Pauli verbracht und spielt seit dieser Saison wieder für seinen Jugendverein vom Maschsee.
Moin, Halste! Nach deiner Rückkehr zu Hannover 96 kommt es am Freitagabend auch zu deiner Rückkehr ans Millerntor. Zwei Jahre hast du hier für unsere Braun-Weißen gespielt. Freust du dich auf das Wiedersehen?
„Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen. Es ist ja sowohl das erste Mal, dass ich wieder gegen den FC St. Pauli als auch am Millerntor spiele. Ich habe noch viele Erinnerungen an das Stadion und an den ganzen Verein. Außerdem ist St. Pauli momentan Tabellenführer. Das wird für uns ein echter Härtetest.“
Deinen Ausstand beim FCSP hast du mit einem Traumtor gegen Greuther Fürth am Millerntor gegeben. Erinnerst du dich und wie blickst du grundsätzlich auf deine Zeit hier auf St. Pauli zurück. Was verbindest du mit Verein, Fans und der Stadt?
„Das war Anfang der Saison 2015/16. Ich habe den Ball am linken Strafraumeck bekommen, einen Übersteiger gemacht, bin dann nach innen gezogen und habe die Kugel ins Tor gehauen. Ich hatte bei St. Pauli eine besondere Zeit, es ist ein spezieller Verein, die Fans sind auch speziell und standen immer hinter dem Team. Die Hauptsache war immer, dass man sich voll reingehauen und alles auf dem Platz gelassen hat. Außerdem ist Hamburg eine wunderschöne Stadt. Wir haben in der Nähe von Altona gewohnt. Auch an meine ehemaligen Mitspieler, wie zum Beispiel Christopher Buchtmann, mit dem ich auch ab und an noch Kontakt habe, erinnere ich mich noch gut. Es waren auf jeden Fall zwei sehr schöne Jahre in meiner Karriere.“
Nach erfolgreichen Jahren in Leipzig hat es dich zurück an den Maschsee verschlagen. Was waren deine Beweggründe für den Wechsel?
„Bei mir ist die berühmte Floskel tatsächlich wahr: Ich habe als kleiner Junge wirklich in 96-Bettwäsche geschlafen. Bei Hannover 96 habe ich fast meine gesamte Jugend verbracht und meine Familie und mein Freundeskreis sind hier fest verwurzelt. Ich hatte immer den großen Wunsch, in meiner Karriere wieder für meinen Heimatklub zu spielen und bin sehr glücklich, dass ich das seit diesem Sommer tun darf.
Ihr habt jetzt das Niedersachenderby mit 2:0 gewinnen können. Du hast dabei ein Tor erzielt und anschließend auf Instagram geschrieben "Dafür bin ich hier". Welche Bedeutung hatte dieser Moment also für dich und was macht so ein Derbysieg mit einer Mannschaft?
„Ich wusste, was mich bei Hannover 96 erwartet und dass die zweite Liga auch kämpferisch sehr intensiv ist, die Spiele oft eng sind, die Liga sehr ausgeglichen ist. Das will ich und das wollen wir bei 96 gemeinsam als Mannschaft annehmen. Das Derby war im Alter von 32 Jahren für mich außerdem mein erstes Derby, was ja auch sehr speziell ist. Darauf hatte ich richtig Bock. Und: Wir haben am Ende zurecht und verdient gewonnen. Man merkt einfach, was ein solcher Sieg mit uns und den Fans, mit der gesamten Stadt macht. Das macht mich natürlich auch stolz.“
Wo siehst du die aktuellen Stärken beim FC St. Pauli und worauf wird es für euch in der Partie im Millerntor ankommen?
„St. Pauli ist in der Offensive sehr stark und bekommt zudem in der Defensive wenige Tore. Die Mannschaft hat einen klaren Plan, wie sie den Gegner bespielt, das Team steht kompakt und Trainer Fabian Hürzeler, den ich allerdings nicht persönlich kenne, macht einen sehr guten Eindruck auf mich. Außerdem gibt es einige Spieler im Team, die den Unterschied machen können. Das Spiel wird auf jeden Fall ein schöner Kracher. Denn auch wenn St. Pauli gerade wirklich gut drauf ist, wollen wir am Millerntor punkten.“
(fh)
Fotos: Witters