"Ich freue mich unglaublich auf das gemeinsame Projekt"
Montag, 09. November 2020, 16:00 Uhr
Am Dienstag (10.11.) startet die Virtuelle Bundesliga (VBL) in die neue Saison, unser eFootball-Team trifft zum Auftakt auf den SV Werder Bremen und damit auf den letztjährigen Champion. Mit Manuel Wendel ist ab sofort ein weiterer Neuzugang dabei, allerdings nicht als Spieler. Der 30-Jährige wird das Team als Caster unterstützen. Manuel wird neben der VBL auch unser ProClub-Team in der NGL Premiership als Kommentator auf unserem Twitch-Kanal begleiten. Wir haben mit Manuel, der aus Darmstadt kommt und seit 2016 als Kommentator tätig ist, über seine bisherigen Aktivitäten, die Vorfreude auf die neue Saison mit dem braun-weißen eFootball-Team und über die Emotionen beim Kommentieren gesprochen.
Moin Manuel, ab dieser Saison wirst Du das eFootball-Team als Caster in der Virtuellen Bundesliga und auch das ProClub-Team in der NGL Premiership begleiten. Wie sehr freust Du Dich darauf?
Ich freue mich unglaublich auf diese neue Aufgabe. Noch spannender, als der Einsatz in diesem Rahmen ohnehin schon ist, ist es für mich, für einen Verein wie dem FC St. Pauli zu kommentieren.
Du bist hauptberuflich als Caster und Moderator im Sim Racing aktiv. Wie groß ist der Unterschied zu FIFA?
Abgesehen davon, dass bei dem einen Autos im Kreis fahren und bei dem anderen virtuelle Figuren über den Rasen bewegt werden, ist es vor allem die Zeit, die einen sehr großen Unterschied darstellt. Im Sim Racing dauern die kürzesten Rennen ca. 20 Minuten. Normalerweise hast du aber Rennen, die 40 bis 60 Minuten gehen. Das bedeutet, dass man auch mal einige Phasen hat, in denen nicht allzu viel passiert. Hier einen Spannungsbogen zu erzeugen und die Zuschauer*innen weiterhin fesseln zu können, ist vor allem für neue Caster manchmal eine Herausforderung. Bei FIFA kann es diesen Punkt sicher auch mal geben, aber die Wahrscheinlichkeit, dies über fünf bis zehn Minuten oder wie bei einem 24-Stunden-Rennen auch mal eine Stunde zu haben, ist logischerweise sehr gering. Ferner ist FIFA vom Wording anders. Gleiches hatte ich auch bei meinem Einstieg als Caster in Rocker League. Als Caster möchtest du natürlich das Wording der Szene nutzen, aber auf der anderen Seite auch deine eigene 'Marke' hinterlassen.
Du hast bei FIFA 20 bereits als Caster kommentiert und moderiert. Was genau begeistert Dich an FIFA?
Ich schaue sehr gerne Fußball und somit ist der Weg zu FIFA nicht weit. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an FIFA 98, als man noch mit Freunden am PC zu zweit spielen konnte – einer mit der Tastatur und der andere mit der Maus. Die Begeisterung ist nie abgeflacht. Mich begeistert beim FIFA-Kommentieren, dass ich hier immer wieder diese Erinnerungen herbeirufen kann, aber auch das gesamte Spiel. Die Spiele sind kurzweilig, es ist immer spannend und wenn es keine großen Torunterschiede gibt, ist es ja oft bis zum Ende offen, wer das Spiel gewinnt. Es kann immer noch ein Tor geschossen werden.
FIFA 21 wirkt im Vergleich zu FIFA 20 viel dynamischer, so dass auch das Zuschauen viel mehr Spaß macht. Wie schafft man es, die Emotionen den Zuschauer*innen nahe zu bringen?
Ich denke, dass mit den Emotionen ist in den meisten Fällen unabhängig vom Spieletitel. Wichtig ist, dass man selbst begeistert ist, sich auf das Geschehen voll einlassen kann und die Zuschauer*innen einfach an dem, was man selbst erlebt, teilhaben lässt. Sicher muss man auch mal ein kleiner „Schauspieler“ sein, wenn man dies in den wenigsten Fällen mal nicht zu 100 Prozent schafft. Ich bin aber genauso davon überzeugt, dass die Zuschauer*innen genau merken, wer nur spielt und wer emotional dabei ist. Im Sim Racing versuchen sehr viele beispielsweise, emotional zu kommentieren, was bei vielen aber eine Gratwanderung zwischen Emotionen und sinnfreien Herumschreien ist. Der Schlüssel ist einfach: Du musst du selbst und keine Kopie sein und du musst das vermitteln, was du selbst empfindest. Den Rest machen die Zuschauer*innen von alleine, indem sie sich auf den Kommentator, bzw. Caster einlassen oder nicht.
Was war Dein erster Gedanke, als eFootball-Koordintator Christian Oberlies auf Dich zugekommen ist und Dir davon erzählt hat, dass der FC St. Pauli einen Caster für sein eFootball-Team sucht? Und wie sehr freust Du Dich, nun ein Teil des Teams zu sein?
Mein erster Gedanke: Ich bin dabei! Für mich war sofort klar, dass ich dieses Projekt begleiten möchte! Ich freue mich unglaublich auf das gemeinsame Projekt und denke, dass wir im Laufe der Zeit den Zuschauer*innen gemeinsam eine tolle Produktion liefern werden.
Am Dienstagabend (10.11.) startet die Virtual Bundesliga in die Saison. Wie groß ist die Vorfreude auf den Saisonstart?
Ich möchte die Frage mit einer Gegenfrage beantworten: Kann es endlich losgehen?
Ja, kann es ;-)
(co)
Fotos: FC St. Pauli