Ingolstadt-Rückkehrer Träsch: "Es hat einfach perfekt gepasst"
Freitag, 16. Februar 2018, 15:30 Uhr
Im Sommer ist Christian Träsch in seine Heimat zum FC Ingolstadt zurückgekehrt. Diese Saison zieht er also, nach Stationen in Stuttgart und Wolfsburg, zum ersten Mal in der zweiten Liga seine Fäden. Im Vorfeld der Begegnung mit dem FC St. Pauli haben wir mit dem ehemaligen Nationalspieler gesprochen - über die Unterschiede zur Bundesliga und die Gründe für seine Heimkehr.
Moin Christian, vor 15 Jahren hast Du den FC Ingolstadt verlassen, im September 2017 bist Du kurz vor Deinem 30. Geburtstag zurückgekehrt. Warum hast Du Dich für den Wechsel in die Heimat entschieden?
Ich habe den FC Ingolstadt 04 aus der Ferne beobachtet und wollte unbedingt vor dem Ende meiner Karriere für eine Ingolstädter Profimannschaft spielen. Die Schanzer kamen auf mich zu und es hat einfach perfekt gepasst, ich bin sehr glücklich in meiner Heimat zu spielen.
Dein Debüt in Aue (1:2) ging noch verloren, seitdem lief es für Euch und Dich persönlich aber richtig gut. Orientierungsphase übersprungen?
Ich habe keinerlei Eingewöhnung gebraucht – meine Frau und meine Familie kommen von hier und ich war, egal wo ich gespielt habe, immer sehr heimatverbunden.
Du hast ein Jahrzehnt lang mit Stuttgart und Wolfsburg in der 1. Bundesliga gespielt, mit Ingolstadt nun erstmals auch in der 2. Bundesliga. Was sind für Dich die größten Unterschiede?
In der ersten Liga wird mehr spielerisch gelöst. Es heißt immer, dass die zweite Liga sehr hart ist und dem kann ich voll zustimmen. Es passiert viel über Kampf, Zweikämpfe und Grundtugenden. In der Bundesliga passiert mehr über Taktik und es geht darum, Dinge eher fußballerisch zu lösen.
Du bist als absoluter Führungsspieler zurückgekehrt. Tut es Dir gut, hier direkt viel Verantwortung zu übernehmen und welche Rolle nimmst Du außerhalb des Platzes im Team ein?
Das war mir von Anfang an klar, da ich Erfahrung mitbringe und lange Bundesliga gespielt habe. Ich habe das gerne angenommen und versuche, gerade die jungen Spieler auf und neben dem Platz zu führen.
Du bist in Deiner Karriere immer wieder zwischen Rechtsverteidiger und Sechser hin und hergependelt, auch in der laufenden Saison beim FCI. Auf welcher Position fühlst Du Dich mehr zu Hause und wo sehen wir Dich am Sonnabend?
Ich spiele beide Positionen sehr gerne. In dieser Saison spiele ich auf der „Sechs“, was mir sehr viel Spaß macht und wo ich mich gerade etwas wohler fühle. Wo ich allerdings gegen St. Pauli eingesetzt werde, entscheidet der Trainer.
Seit dem Jahreswechsel habt Ihr nur eins von vier Spielen gewonnen, den Rückstand auf Relegationsplatz drei dennoch auf drei Zähler verkürzt. Verzeiht die 2. Bundesliga in dieser Saison mehr als sonst?
Wir wollten natürlich mehr Spiele gewinnen und aktuell sind wir hinter unseren Erwartungen. Unser Ziel ist es, gegen St. Pauli einen Dreier zu holen und schnellstmöglich an Kiel heranzurücken.
Kommen wir abschließend zum Spiel gegen unseren FCSP. Das Hinspiel war nach 45 Minuten entschieden, auch weil Du das erste Mal für den FCI getroffen hast. Was für ein Spiel erwartest Du am Sonnabend?
Es war nach dem völlig unglücklich verlorenen Aue-Spiel eine tolle und wichtige Partie für uns. Am Wochenende glaube ich kaum, dass die Partie nach 45 Minuten entschieden sein wird. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir wichtige drei Punkte holen werden.
(jb)
Foto: Eibner