Auftakt der Jahrestagung der BAG der Fanprojekte e.V. am Millerntor
Dienstag, 19. März 2019, 16:00 Uhr
Am heutigen Dienstag (19.3.) startete am Millerntor die 26. Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG). Ausgerichtet wird die dreitägige Veranstaltung vom Fanladen St. Pauli und dem Fanprojekt des Hamburger SV unter dem Dach der BAG.
Seit nunmehr 30 Jahren arbeiten sozialpädagogische Fanprojekte mit Fußballfans und wirken in Netzwerken rund um den Profifußball. „Häufig wird das Fanprojekt mit Fans gleichgesetzt. Auch wenn einige der heutigen Teilnehmer Fans der Clubs sind, sind wir alle hauptamtliche Sozialarbeiter in Fanprojekten“, erläuterte BAG-Sprecher Christian Helbich einleitend die Tätigkeit. „Unsere Aufgabe ist es, Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden zu begleiten - und vielleicht auch darüber hinaus“, ergänzt er. Über 120 Mitarbeiter diverser Fanprojekte aus ganz Deutschland haben den Weg nach Hamburg angetreten, um das Netzwerktreffen der BAG für sich zu nutzen und die Arbeit der Fanprojekte insgesamt weiterzuentwickeln.
Gestaltet durch einen Inputvortrag und eine Podiumsdiskussion, diente der heutige Tag als Auftakt. Dieser wurde unter anderem von FCSP-Präsident Oke Göttlich genutzt, um dankende Worte an die angereisten MitarbeiterInnen der Fanprojekte zu richten: „Für uns als FC St. Pauli ist es eine Ehre euch alle hier zu haben. Eure Arbeit ist wahnsinnig wichtig und der deutsche Fußball kann sehr stolz sein, dass es euch gibt.“ Nicht nur für die Zeit des Workshops gab unser Präsident den TeilnehmerInnen des Workshops mit auf den Weg, "weiterhin zu kritisieren, Feedback zu geben und den Menschen, die die Arbeit beeinflussen, zu sagen, wenn etwas stört“.
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde sich dem direkt angenommen. Eingeleitet wurde das Ganze durch einen Vortag von Sven Brux (Leitung Veranstaltung & Sicherheit FC St. Pauli), der mit reichen Erfahrungswerten einen Blick auf die Entwicklung der Fanbetreuung der vergangenen 30 Jahre gab. Vertreter aus Fanprojekten, Wissenschaft und Polizei diskutierten daraufhin über die Entwicklung der Szene und die damit verbundenen neuen Aufgaben und Anforderungen.
Dreh- und Angelpunkt war die Verschiebung der Arbeit der Fanprojekte immer weiter weg von ihrem Selbstverständnis – der sozialen Arbeit mit Jugendlichen – hin zu einem vermehrt sicherheitsrelevanten Aufgabenbereich. Jonas Gabler (Kompetenzgruppe für Fankulturen & Sport bezogene Soziale Arbeit) gab im Rahmen der Diskussion zu bedenken, dass dies „ein Dilemma in der täglichen Arbeit der Fanprojekt“ darstellt. Die differenzierten Anforderungen und deren Bewältigung sollen am Mittwoch (20.3.) in unterschiedlichen Workshops erarbeitet werden, ehe die Jahrestagung mit der Mitgliederversammlung der BAG am Donnerstag (21.3.) abgeschlossen wird.
(az)
Fotos: FC St. Pauli