Kapitän Bernd Nehrig: "Es bleibt ein Spiel um drei Punkte"
Donnerstag, 07. September 2017, 10:00 Uhr
Eine bittere Nachricht jagte diese Woche die nächste. Nach der ereignisreichen Länderspielpause stand unser Kapitän Bernd Nehrig den Journalisten am Mittwoch (6.9.) nach dem Training Rede und Antwort. Er erklärte dabei, wie die Mannschaft die Verletzungen von Aziz Bouhaddouz und Christopher Buchtmann aufgenommen hat und welche Reaktion es jetzt braucht. Ist die Torgefahr weggebrochen? Außerdem sprach er über den Gegner am kommenden Montag (11.9.), den 1. FC Nürnberg, und über einen alten Bekannten.
„Zunächst ist es natürlich schade für die Jungs. Das hilft uns aber als Mannschaft auch nicht weiter. Das gehört leider ein Stück weit dazu und kann immer wieder mal passieren“, zog Nehrig sein Resümee, nachdem klar war, dass neben Aziz Bouhaddouz auch Christopher Buchtmann ausfallen wird. Gleichzeitig ist aber auch klar, dass der Blick nach vorne gehen muss: „Man muss es annehmen, akzeptieren und das Beste daraus machen. Jetzt gilt es einfach, dass die Jungs, die bisher vermeintlich hinten dran waren, die Aufgaben übernehmen und wie im Training die Leistung auf dem Feld abrufen. Da müssen wir nicht groß rumjammern, sondern freuen uns, dass wir genug Optionen haben. Die Jungs brennen und haben die Qualität, die verletzten Spieler zu ersetzen.“
Klare Worte nach einer bisher unglücklichen Woche für unsere Kiezkicker. Die Ausfälle von Bouhaddouz, letztes Jahr mit 15 Treffern bester Torschütze, und Buchtmann, der in den ersten vier Spielen mit drei Toren auch diese Saison wieder beweist, wie wichtig er ist, wiegen trotzdem schwer. Wer soll also am Montag die Torgefahr ausstrahlen? „Fakt ist, jeder muss seine Leistung bringen und dann bekommen wir auch Torchancen. Dann steht halt ein anderer als Buchti oder Aziz vorne und macht das Tor“, ist sich unser Captain sicher. „Im letzten Spiel bin ich angeschlagen raus, Flumi kam rein und macht das Siegtor. Von daher habe ich auch keine Sorgen, dass das nicht wieder klappt.“ Auf die Nachfrage ob er das Toreschießen selber übernehmen wolle, meint Nehrig: „Es ist leider kein Wunschkonzert. Wenn es das wäre, würde ich auch sagen, ich wünsche mir jede Saison 25 Buden.“
Jetzt steht das Spiel gegen den Tabellennachbarn aus Nürnberg an. Bei der letzten Begegnung mit den Franken beim 2:0-Sieg im April lief es für die Kiezkicker, wie in der gesamten Rückrunde, wie am Schnürchen. Doppeltorschütze damals: Aziz Bouhaddouz. „Es wäre natürlich schön, wenn es wieder so ausgeht. Aber: neue Saison, neue Mannschaft beim Club. Da brauchen wir nicht zurückschauen. Beide Teams sind gut gestartet und wollen auch aus dem Spiel wieder drei Punkte mitnehmen“, so der zentrale Mittelfeldspieler. Seine Fürther Vergangenheit spielt dabei höchstens eine untergeordnete Rolle: „Ich war immer motiviert. Natürlich war das damals ein Derby, da ist das ganze Drumherum schon etwas Anderes. Aber es bleibt ein Spiel um drei Punkte und da bin ich als Wettkampftyp immer heiß drauf, die zu holen.“
Einen alten Bekannten gibt es auch in Nürnberg. Enis Alushi wechselte letzten Sommer von St. Pauli ins Frankenland und kam seitdem erst zu fünf Ligaeinsätzen für den FCN. Jetzt könnte er gegen seinen Ex-Club wieder im Kader stehen. Seinen alten Kollegen Bernd Nehrig würde das freuen: „Ich hoffe, dass wir uns auf dem Feld sehen. Ich denke, es ist für ihn nicht zufriedenstellend, dass er da auf der Tribüne sitzt. Dazu hat er zu hohe Qualität. Wir haben eine gute Zeit miteinander verbracht, er ist ein Supertyp. Deswegen freut man sich immer, wenn man alte Weggefährten trifft und sich unterhalten kann.“
(jb)
Foto: Witters