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„Ich bin bereit für die vielleicht härteste Rückrunde in meiner Karriere“

Seit Mittwoch (3.1.) bereiten sich unsere Kiezkicker im spanischen Benidorm auf die Rückrunde vor – mit dabei ist natürlich auch Karol Mets. Für den Abwehrspieler schließt sich der Kreis in Benidorm, stieß er doch exakt vor einem Jahr zur Mannschaft. Mit Stolz blickte der 30-Jährige auf das vergangene Jahr zurück. In der mit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern beginnenden Rückrunde werden die Kiezkicker laut Mets nicht nur sportlich, sondern auch mental gefordert.

„Hier haben wir alles, was wir fürs Training brauchen, um uns bestmöglich auf die Rückrunde vorzubereiten“, stellte Karol Mets auf die Frage zur Rückkehr nach Benidorm, wo sein Weg beim FC St. Pauli am 5. Januar 2023 begonnen hatte, zunächst einmal fest. Der im Januar 2023 auf Leihbasis vom FC Zürich gekommene und im Sommer dann fest verpflichtete Abwehrspieler wurde bei dem Gedanken an seine ersten Tage beim FCSP nicht zu emotional. Das wurde er dann aber, als er über das im vergangenen Jahr Erreichte sprach. „Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft und jeden einzelnen Spieler. Alle haben im vergangenen Jahr eine tolle Einstellung gezeigt und sehr viel Energie reingesteckt, um so erfolgreich zu sein, wie wir es waren. Als Team haben wir ein richtig tolles Jahr hinter uns. Es lief nicht immer alles perfekt, da schaue ich aber eher auf mich. Ich weiß, dass ich ein paar Sachen besser hätte machen können“, so der Este.

Dass es in den vergangenen zwölf Monaten aber derart erfolgreich laufen würde, hatten wohl selbst die größten Optimisten kaum kommen sehen. „Als ich vor einem Jahr hergekommen bin, habe ich nur die Qualität im Team gesehen. Für mich war offensichtlich, dass die Mannschaft einfach unter ihren Möglichkeiten geblieben ist. Was gefehlt hat, war Selbstvertrauen. Mit dem Start in Nürnberg war genau das wieder vorhanden. Und dann wurde es eine sehr erfolgreiche Fahrt“, so der 30-Jährige rückblickend. Beginnend mit den zehn Siegen in Serie folgte die mit 41 Punkten beste Rückrunde der Vereinsgeschichte und auch in der Hinrunde der laufenden Saison überzeugten die Braun-Weißen, die erstmals überhaupt eine Halbserie ohne Niederlage beendeten.

In den vergangenen zwölf Monaten hatte Karol Mets (hier mit Oladapo Afolayan) viel Grund zum Jubeln.

In den vergangenen zwölf Monaten hatte Karol Mets (hier mit Oladapo Afolayan) viel Grund zum Jubeln.

Um so erfolgreich wie möglich ins Jahr 2024 zu starten, bereitet sich unser Team noch bis Sonnabend (13.1.) in Benidorm auf die bereits am darauffolgenden Sonnabend (20.1.) mit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern beginnende Rückrunde vor. Mets, der im Kalenderjahr 2023 zu den absoluten Dauerbrennern gehört hat, erwartet ein intensives Trainingslager: „Wir werden viel und hart trainieren. Für uns als Team ist es zudem wichtig, gemeinsam viel Zeit zu verbringen und viel zu sprechen.“

Der Abwehrspieler, der in der Winterpause auch viel Zeit mit der Familie verbracht hat und neben diversen Läufen auch Zeit für eine Runde Padel, Badminton oder Futsal mit Freunden hatte, hob zum Start des Trainingslagers einmal mehr den Teamgeist hervor. „Wir haben richtig viele gute Charaktere in der Mannschaft. Es gibt niemanden, der sein Ego über die Gruppe stellt. Man kann sich mit allen Jungs normal unterhalten und muss sich nicht verstellen. Ich kann mich innerhalb der Gruppe frei fühlen und das ist ein sehr angenehmes Gefühl.“

Bei allem Fokus auf die sportlichen Ziele muss es nicht immer nur ernst zugehen, für einen lockeren Spruch ist Mets, der Anfang Dezember zu Estlands Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde, immer zu haben. „Abgesehen von Social Media kann ich sehr laut sein. Ich mache gerne Scherze und ein bisschen Trashtalk mit den Jungs gehört auch dazu.“ So richtig laut und emotional kann unsere Nummer 3 auf dem Platz werden, aber nicht nur dann, wenn mal was nicht läuft. Im Laufe des vergangenen Jahres hat man ihn immer wieder mal jubeln sehen, aber nicht über ein eigenes Tor, das ihm noch immer fehlt. „Ich feiere auf dem Platz ab und zu mal eine gelungene Grätsche oder eine andere Abwehr-Aktion. Da kommen die Emotionen manchmal aus mir raus.“

Karol Mets ist einer der passsichersten Spieler in Liga zwei. 94,1 Prozent seiner Zuspiele kamen in der Hinrunde bei den Mitspielern an.

Karol Mets ist einer der passsichersten Spieler in Liga zwei. 94,1 Prozent seiner Zuspiele kamen in der Hinrunde bei den Mitspielern an.

Viele gelungene Abwehr-Aktionen hat der zweikampfstarke und extrem passsichere Linksfuß in den vergangenen zwölf Monaten gezeigt und auch in Zukunft will er mit starken Leistungen dazu beitragen, dass das Team so erfolgreich wie möglich ist. Mit dem Heimspiel gegen Kaiserslautern starten unsere Jungs in die Rückrunde. Mets erwartet ein schweres Auftaktspiel am Millerntor: „Ich kann mich noch gut an das Hinspiel erinnern. Sie haben eine Mannschaft, die sehr flexibel agiert hat. Sie können hoch pressen, aber auch tief und kompakt stehen. Ich erwarte einmal mehr ein nicht nur körperlich sehr anspruchsvolles Spiel.“

Unsere Nummer 3 hat zudem eine klare Meinung, was die anstehende Rückrunde angeht: „Es wird sehr wichtig sein, im Kopf ruhig zu bleiben. Der Druck wird zunehmen. Für mich beginnt die Saison jetzt erst so richtig. Jedes einzelne Spiel bis zum Saisonende hat einen sehr großen Stellenwert. Wir treffen auf Teams, die hungrig sind, uns zu besiegen, weil wir noch ungeschlagen sind und in der Tabelle vor ihnen stehen. Ich erwarte eine sehr harte Rückrunde, es wird die vielleicht härteste in meiner bisherigen Karriere. Ich bin bereit dafür.“

 

(hb)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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