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"Wir versuchen einfach, das Maximum rauszuholen"

Eine komplette Halbserie hat der Anfang Januar auf Leihbasis vom FC Middlesbrough verpflichtete Dejan Stojanović inzwischen für unseren FCSP absolviert, seit dem Hinspiel gegen Holstein Kiel hat der Keeper mit guten Leistungen zum rasanten Aufschwung und zum vorzeitigen Klassenerhalt beigetragen. Der ehrgeizige Österreicher gibt sich mit dem bislang Erreichten aber nicht zufrieden, sondern will mit den Teamkollegen alles geben, um die Saison bestmöglich zu beenden.

"Ich fühle mich gut, mir geht’s gut. Mir ging’s ehrlich gesagt nie besser", stellte Dejan Stojanović erfreut fest. Die Gründe liegen auf der Hand: Seit seinem Wechsel ans Millerntor hat der Torwart nicht eine Minute verpasst und war dabei ein starker Rückhalt einer Mannschaft, die überaus erfolgreich ist. Zudem fühlt sich der Österreicher in Hamburg und vor allem innerhalb der Mannschaft richtig wohl – und das vom ersten Tag an. "Alle haben mich super aufgenommen. Ich habe es auch schon anders erlebt, das ist nicht selbstverständlich. Alle Trainer, Physios, Zeugwarte, Spieler und auch alle anderen drum herum kümmern sich seit dem ersten Tag gut um mich. Das weiß ich auf jeden Fall zu schätzen", so der 27-Jährige. 

"Wenn es einem gut geht und man sich wohl fühlt, holt man noch mal mehr aus sich heraus. Es sorgt für die letzten Prozentpunkte", betont der Keeper, der einen Tag vor dem Corona-bedingten Nachholspiel in Würzburg auf Leihbasis vom FC Middlesbrough geholt wurde und wenige Tage später gegen Holstein Kiel auch schon sein Debüt zwischen den Pfosten feierte. Seit dem Hinspiel gegen Kiel stand der Keeper, dessen lautstarke Kommandos angesichts der weiterhin leeren Ränge immer wieder zu hören sind, immer zwischen den Pfosten und verzeichnete zwölf Siege in 17 Spielen. "Ich hätte es mir nicht besser vorstellen können, wie alles aufgegangen ist", erklärt unsere Nummer 21 mit Blick auf die vergangenen vier Monate. 

Dejan Stojanović bejubelt den 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig Anfang April. Es war einer von insgesamt zwölf Siegen mit dem Keeper im Tor.

Dejan Stojanović bejubelt den 2:0-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig Anfang April. Es war einer von insgesamt zwölf Siegen mit dem Keeper im Tor.

In eben diesen fast vier Monaten kassierte Stojanović in 17 Spielen 20 Gegentore, fünf Mal hielt er seinen Kasten sauber. Gegen Fürth musste er in der Nachspielzeit den Ball aus dem Netz und holen und verpasste so nur knapp seine sechste weiße Weste. Ehrgeizig, wie der Keeper ist, ärgerte es ihn sehr und so drosch er den Ball nach dem Gegentor wütend weg. "Im ersten Augenblick hat mir das Gegentor die Stimmung etwas versaut, weil man als Torhüter immer versucht, zu Null zu spielen. Das ist immer mein Ansporn. Gegen Fürth hat’s leider nicht geklappt, trotzdem haben wir den Tabellenzweiten besiegt", so Stojanović, der betonte, dass mehr Zu-Null-Spiele möglich gewesen wären: "Es waren einige Spiele dabei, in denen wir 2:0 geführt haben und dann doch noch ein Gegentor bekommen. Dann haben wir ein bisschen nachgelassen und nicht mit der gleichen Intensität weitergemacht. Tore zu bekommen, gehört zum Fußball nun mal auch dazu."

12 Siege, 2 Remis, 3 Niederlagen – das ist die Bilanz der Braun-Weißen seit dem Hinspiel gegen Kiel. Das war nach der zuvor schwachen Hinrunde nicht zu erwarten. "Wie man sieht, ist nichts unmöglich", so Stojanović, der einerseits gehofft hatte und andererseits auch überzeugt davon war, dass die Kiezkicker den Turnaround schaffen würden. In der Form habe er es sich aber nicht vorgestellt. "Es ist umso schöner zu sehen, dass die Dinge wieder laufen, wie sie sollen, und wir da stehen, wo wir stehen", fügte der Österreicher hinzu. Die eine oder andere Veränderung, ein wenig Spielglück und das nach den ersten Siegen zurückgekehrte Selbstvertrauen haben dafür gesorgt, dass es so schnell aufwärts gehen sollte und bereits im April der Klassenerhalt gesichert war. 

Im Hinspiel verhinderte Dejan Stojanović (li.) in der 33. Minute gegen Kiels Janni Serra (re.) den möglichen Rückstand.

Im Hinspiel verhinderte Dejan Stojanović (li.) in der 33. Minute gegen Kiels Janni Serra (re.) den möglichen Rückstand.

Im Saisonfinale liegen noch drei Spiele vor unseren Kiezkickern. Bevor es im letzten Heimspiel der Saison am Sonntag (16.5.) gegen Hannover 96 und zum Abschluss am Sonntag (23.5.) noch nach Regensburg geht, treten unsere Boys in Brown am Freitagabend (7.5.) erst einmal bei Holstein Kiel an. Im Hinspiel gab’s beim Stojanović-Debüt einen Zähler, was ist im Rückspiel drin? "Wie schon gegen Fürth wird es ein schweres Spiel, denn auch Kiel steht zurecht da oben. Sie haben bewiesen, dass sie eine top Mannschaft haben, die gute Chancen hat aufzusteigen. Wir werden versuchen, unser Spiel durchzusetzen und die drei Punkte zu holen", so der Keeper, der nicht alle Spiele der zuletzt am Dienstag (27.4.) in Nürnberg, am Sonnabend (1.5.) im DFB-Pokal in Dortmund sowie am Dienstag (4.5.) gegen Sandhausen geforderten Kieler anschauen wollte. Das hat einen guten Grund. "Mit Matze Hain habe ich einen super Trainer, der mir alles zur Verfügung stellt, was ich zum nächsten Gegner wissen muss. Da bekomme ich immer top Analysen."

Entsprechend gut vorbereitet wird der Keeper auch in die letzten drei Spiele gehen. Nach dem spiel- und trainingsfreien Wochenende geht er "mit voller Power" ins Saisonfinale. So erfolgreich wie in den vergangenen Wochen und Monaten darf es natürlich weitergehen. "Nachdem wir den Klassenerhalt sicher gemacht haben, ist unser Ziel nun, das Bestmögliche aus dieser Saison herauszuholen. Wir gehen in jedes Spiel rein und wollen es gewinnen", so der Keeper, der hinzufügt: "Wir versuchen einfach, das Maximum rauszuholen, und dann schauen wir mal, wo wir am Ende landen."

 

(hb)

Fotos: Witters / FC St. Pauli

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