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"Ich habe nicht das Gefühl, bei uns als der Älteste rumzulaufen"

Für Robin Himmelmann ist das aktuelle Sommer-Trainingslager in Herzlake das bereits neunte seit seinem Wechsel ans Millerntor im Sommer 2012. Entsprechend geht der erfahrene Keeper mit einer gewissen Routine zu Werke. Neu ist seit wenigen Wochen aber sein Status in der Mannschaft: Himmelmann ist der Oldie im Team der Braun-Weißen. Für den gerade mal 31-Jährigen hat sich mit der neuen Rolle aber nichts verändert, dass er diese mal einnehmen würde, hatte er bei seinem Wechsel ans Millerntor vor acht Jahren jedoch nicht gedacht.

In der Saisonvorbereitung – sie ist Jahr für eine Jahr eine sehr intensive Zeit für jeden Fußballer – werden die Grundlagen für die neue Spielzeit gelegt. Nach drei Wochen in Hamburg bereiten sich unsere Kiezkicker aktuell in Herzlake auf die Mitte September beginnende Saison vor. "Die Bedingungen hier sind sehr gut. Wir haben das Hotel für uns und entsprechend viel Ruhe", erklärt Robin Himmelmann nach den ersten beiden Tagen in Herzlake. Lediglich das Wetter bezeichnet der Keeper als "bescheiden", wobei er auch betonte: "Wenn es nicht komplett schüttet und auch nicht zu heftig weht, ist es doch bestes Fußballwetter."

Die vergangenen fast vier Wochen hat der Torwart, der als 23-Jähriger im Sommer 2012 vom FC Schalke 04 II ans Millerntor gewechselt war, bislang gut überstanden. "Ich fühle mich gut. Dass es hier oder da auch mal zwickt, ist ganz normal. So soll es in einer Vorbereitung, in der man im Vergleich zum regulären Trainingsbetrieb während der Saison Reize setzt, ja auch sein", erklärte Himmelmann, der in den vergangenen drei Spielzeiten verletzungsbedingt lediglich zwei Partien verpasst hat.

Robin Himmelmann bei der ersten Einheit im Trainingslager in Herzlake.

Robin Himmelmann bei der ersten Einheit im Trainingslager in Herzlake.

Apropos fehlen: Seit dem Trainingsauftakt sind Jan-Philipp Kalla (34 Jahre), Waldemar Sobota (33) und Johannes Flum (32) nicht mehr dabei. "Als klar war, dass Schnecke, Waldi und Flumi nicht mehr dabei sein werden, wusste ich es sofort", so unsere Nummer 30. Was er damit meint? Himmelmann: "Ich bin jetzt der letzte Spieler im Kader aus den 80er Jahren und zudem nicht nur der Dienst-älteste Profi, sondern auch der älteste Spieler. Als ich 2012 hergekommen bin, hätte ich nicht gedacht, dass ich hier irgendwann mal der Älteste sein würde – und das auch noch mit gerade einmal 31 Jahren."

Mit dem neuen 'Oldie-Status' geht Himmelmann ganz locker um, eine veränderte Rolle im Team, das mehr als ein Dutzend Spieler umfasst, die 23 Jahre oder noch jünger sind, sieht er dabei nicht: "Für mich hat sich nichts geändert. Ich habe auch nicht das Gefühl, hier bei uns als der Älteste rumzulaufen und fühle mich auch noch nicht so alt. In all den Jahren, von meinem Wechsel bis heute, hat sich meine Rolle zwar geändert und es ist das gewisse Mehr an Verantwortung hinzugekommen. Ich fühle mich seit dem Trainingsstart vor wenigen Wochen aber nicht noch mehr in der Verantwortung als vorher und versuche daran anzuknüpfen, was in den vergangenen Jahren als erfahrener Spieler auch zu tun war."

Als junger Torwart wie bei RW Essen, seiner ersten Station im Herrenbereich, habe er sich nie gescheut, den Kontakt zu den älteren und erfahreneren Spielern zu suchen. Jetzt ist er der Älteste und betont: "Ich habe immer ein offenes Ohr für die jungen Spieler und gebe gerne meine Erfahrung, Tipps und Hilfestellungen so weiter, wie ich sie selbst auch als junger Spieler bekommen habe. Auch was unseren Verein angeht, denn kein neuer oder junger Spieler weiß vom ersten Tag an, wie der Verein tickt und wie hier alles läuft. Das lernst du im Laufe der Zeit kennen und als älterer Spieler hilft man da gerne."

Unser Torhüter-Team: Dennis Smarsch (li.), Svend Brodersen (2.v.li.), Robin Himmelmann (2.v.re.) und Torwarttrainer Mathias Hain (re.)

Unser Torhüter-Team: Dennis Smarsch (li.), Svend Brodersen (2.v.li.), Robin Himmelmann (2.v.re.) und Torwarttrainer Mathias Hain (re.)

Wie lange er noch zwischen den Pfosten stehen kann und will, konnte Himmelmann noch nicht sagen. Gerade Torhüter stehen ja gerne auch noch mit Ende 30 noch im Tor. "Wenn ich mich gut fühle und es mir weiterhin viel Spaß macht, dann werde ich auch lange weitermachen. Ich werde alles dafür geben, so lange wie möglich auf höchstem Niveau zu spielen. Wenn ich irgendwann aber aufwache und denke, dass gar nichts mehr geht, dann ist die Zeit zum Aufhören auch gekommen. Davon bin ich aber weit entfernt, das merke ich in der aktuellen Vorbereitung auch wieder. Mir geht's gut und so spricht aktuell auch nichts dagegen, noch einige Jahre weiterzuspielen", so der Keeper.

Der 31-Jährige beschäftigt sich aktuell nicht damit, wie viele Spielzeiten er noch zwischen den Pfosten stehen wird, sondern nur mit der anstehenden Saison. "Mein Ziel ist es erst einmal, dass die neue Spielzeit sportlich gut läuft und ich gesund bleibe. Ich freue mich darauf, mit den Jungs die neue Saison anzugehen. Die Freude, die wir auf dem Platz und in der Gruppe bislang haben, wollen wir in den Pflichtspielen dann auch an den Tag legen." Mit guten Leistungen will er zu einer sportlich erfolgreichen Saison beitragen – und da spielt sein Status als Oldie im Team keine Rolle.

 

(hb)

Fotos: Witters

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