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Der Pokalwahnsinn! 1. Frauen ziehen durch Elfmeterschießen in die nächste Runde ein

Gegen den DFB-Pokal-erfahrenen Magdeburger FFC stand es nach wildem Hin und Her und drei Toren auf beiden Seiten in der regulären Spielzeit unentschieden. Einen frühen Nackenschlag nach Wiederanpfiff (93.) glich Tabea Schütt wenige Minuten vor Spielende aus (118.). Im Elfmeterschießen hatten unsere Kiezkickerinnen die besseren Nerven und konnten mit 7:6 n.E. das Zweitrundenticket zusammen mit knapp 1.800 St. Paulianer*innen feiern. Glückwunsch!

Wer es am Sonntagnachmittag entspannter hält und auf viel Action gerne verzichtet, hat am Pokalspieltag unserer 1. Frauen (13.8.) lieber einen großen Bogen um die Adolf-Jäger-Kampfbahn gemacht. Um Punkt 14 Uhr pfiff die gute Schiedsrichterin Celina Sophie Böhm ein ohnehin schon geschichtsträchtiges Match an - schließlich war es das allererste eines Frauen-Teams des FC St. Pauli im DFB-Pokal. Aber von dem, was sich in den kommenden 120 Minuten (soviel können wir schon vorweg nehmen) abspielen sollte, werden FCSP-Fans sicherlich noch häufig bei einem alkoholfreien Astra berichten.

Die ausgeglichene Anfangsphase war spätestens mit der ersten Riesenchance in 15. Spielminute der Partie beendet. Diese ging an die in weiß-rot-grün spielenden Gäste. Magdeburg-Stürmerin und Dauerunruheherd Neele Abraham war im Begriff zur Führung ins leere Tore einzuschieben, als ihre Quasi-Namensvetterin Nele Spiller entscheidend dazwischen grätschte. Auf der Gegenseite nahm das Spielgerät dann aber das erste Mal tatsächlich Kontakt mit dem Tornetz auf. Der Treffer von Lina Jubel wurde jedoch aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt (22.). Wenige Minuten später blieb die Fahne unten - zum Leidwesen unserer Kiezkickerinnen, Abraham-Tor 1 von 3 war gefallen. In der Folge drückte das Koschmieder/Kalla-Team auf den Ausgleich, für die Regionalligistinnen aus Sachsen-Anhalt ergaben sich dadurch aber Lücken. Schon in dieser Phase der Partie war es ein chancenreiches Box-to-Box-Spiel mit beiden Teams auf Augenhöhe. Aber unser Duo an der Seitenlinie musste die angedachte Halbzeitansprache tatsächlich an einigen Stellen anpassen. Denn erst egalisierte Top-Testspiel-Torjägerin Julia Hechtenberg (11 Tore in der Vorbereitung) die MFFC-Führung, dann besorgte Annie Kingman nur Sekunden vor dem Pausenpfiff sogar die vielumjubelte Halbzeitführung. 

Nach Wiederbeginn sahen die knapp 1.800 Zuschauer*innen einen mutigeren und besseren Beginn der Magdeburgerinnen. Nur wenige Sekunden waren gespielt, als unsere Keeperin Friederike Ihle die nächste Großchance vereiteln musste. Apropos Chancen: Die gab es während der gesamten Spielzeit in Hülle und Fülle. Davon nutzte die bärenstarke Abraham erst eine zur Vollendung ihres Doppel-, dann eine andere zum Schnüren des Dreierpacks (58. & 84.). Aber die in den Pokaltrikots spielenden 1. Frauen gaben sich nicht auf und hatten tatsächlich noch einen im Köcher. Die eingewechselte Paula Luise Bodenstedt gelang es, die sichere Florentine Rudloff im Gästetor zu überwinden, um anschließend ungläubig-jubelnd mit den eigenen Fans zu feiern. Es ging in die Verlängerung!

Und die begann mit einer Rettungstat auf der Linie und der erneuten Gästeführung auf der Gegenseite spektakulär. Im weiteren Verlauf schaltete das Team von Alexander Auer in den Verwaltungsmodus, wollte das Ergebnis über die Zeit kriegen und lauerte dabei auf Konter über die omnipräsente Offensivkraft Abraham. Das sollte sich bewähren - bis zur 118. Minute. Dann sollte es sich rächen. Tabea Schütt belohnte die Drangphase der 1. Frauen und brachte die AJK zum Toben. Ein irres Spiel bekam ein irres Finish, ohne die beiden Top-Gelegenheiten beider Teams in den Schluss-Schluss-Minuten unerwähnt lassen zu wollen.

Alle Augen richteten sich auf den Elfmeterpunkt rechts der Haupttribüne. Während die Magdeburgerinnen lediglich einen der ersten drei Elfmeter verwandeln konnten, zeigten sich die Kiezkickerinnen nervenstärker und netzten ohne Kompromisse. Ein getroffener und verschossener Elfmeter später trat Magdeburg zum fünften Mal an - und setzte ihn neben den Kasten. Die Restreserven im Tank der 1. Frauen wurden für den Jubelsturm genutzt. Denn damit wurde das Ticket für die zweite Pokalrunde nach nervenaufreibenden und intensiven 120 Fußballminuten, in denen das Team dreimal einen Rückstand ausglich, gelöst und weiter Geschichte geschrieben!

FC St. Pauli

Ihle - Nicoleit (76. Bodenstedt), Spiller (86. Isensee), Kingman, Zawada (46. Ginsberg), Mannes, Schütt, Floeter, Jubel, Hechtenberg (54. Jonsson), Forchel (54. Hauschild)

Cheftrainer: Kim Koschmieder & Jan-Philipp Kalla

 

Magdeburger FFC 

Rudolff – Leske (71. Münch), Seidler, Steiger, Nesimi (46. Bölke), Magas (56. Alsleben), Hildebrand, Abraham, Schulz, Cienskowski, Unzeitig (95. Neumann)

Cheftrainer: Alexander Auer 

 

Tore: 0:1 Abraham (27.), 1:1 Hechtenberg (34.), 2:1 Kingman (45.), 2:2 Abraham (54.), 2:3 Abraham (84.), 3:3 Bodenstedt (90.), 3:4 Münch (93.), Schütt (118.)

Schiedsrichter: Celina Sophie Böhm

Fans: 1.840

 

(fh)

Fotos: FC St. Pauli

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