FC St. Pauli

Mit breiter Brust traten unsere Kiezkicker am Sonntag (19.2.) die Reise auf die Bielefelder Alm zur punktgleichen Arminia an. Nach den siegreichen Spielen gegen ambitionierte Top-Teams der Liga und insgesamt zehn Punkten aus den letzten fünf Spielen, wartete am 21. Spieltag mit den Ostwestfalen ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt. Gegenüber dem 2:0-Heimerfolg über Dynamo Dresden veränderten die Verantwortlichen um Cheftrainer Ewald Lienen die Startaufstellung auf einer Position. Für den am Oberschenkel verletzten Kyoungrok Choi rückte Christopher Buchtmann in die Startelf. Auch Lienen selbst, der am Donnerstag und Freitag noch beim Training krankheitsbedingt fehlte, war auf der Alm mit von der Partie.

Der Start in die Begegnung begann auf beiden Seiten eher verhalten. Sowohl die Kiezkicker, als auch die Ostwestfalen waren zunächst auf Sicherheit bedacht und schoben sich zunächst seelenruhig das Spielgerät zwischen den Abwehrreihen hin und her. Erstmal für Aufregung in dieser Partie sorgten nach sechs Minuten die Boys in Brown: Aziz Bouhaddouz spielte den in den Raum startende Christopher Buchtmann frei und dieser netzte ein. Es folgte braun-weißer Torjubel auf den Rängen, doch der Treffer zählte nicht. Der vermeitliche Torschütze stand im Abseits. Die Partie nahm nach der eher ruhigeren Anfangsphase nun Fahrt auf und wurde deutlich munterer.

Nach zwölf Minuten tauchten dann auch die Hausherren erstmals in der Offensive auf. Ein von Tom Schütz getretener Freistoß, Bernd Nehrig hatte Julian Börner zu Fall gebracht, verfehlte den Kopf von Arminias Top-Torjäger Fabian Klos nur knapp, der anschließende Nachschuss von Schütz blockte Lasse Sobiech, sodass Schlussmann Philipp Heerwagen nicht mehr eingreifen musste. Die bis dato größte Torchance des Spiels durfte Ewald Lienen in der 16. Minute notieren. Bouhaddouz scheiterte nach starkem Zuspiel von Waldemar Sobotta im Eins gegen Eins an Bielefelds Torhüter Wolfgang Hesl. Zwei Minuten später verfehlte ein Kopfball von Marc Hornschuh nach einer Sahin-Ecke nur knapp das Bielefelder Gehäuse.

Anschließend verflachte die Partie wieder ein wenig. Im Spiel nach vorne gelang beiden Teams nur wenig, die nötige Idee fehlte einfach. Im Fokus stand auf beiden Seiten weiterhin die Arbeit in der Defensive. Diese gelang  beiden Mannschaften, umso weniger gelang den Teams in den Minuten vor der Pause im Spiel nach vorne etwas. Das 0:0 zur Pause war leistungsgerecht, die besseren Möglichkeiten hatten aber unsere Kiezkicker.

Aziz Bouhaddouz sorgte im Bielefelder Strafraum immer wieder für Unruhe.

Zurück aus den Kabinen erwischten die Lienen-Elf einen Auftakt nach Maß. Die Zweikämpfe konnten die Boys in Brown sowohl in der Defensive, als auch in der Offensive für sich entscheiden. So auch in der 50. Spielminute, als Christoph Buchtmann von Waldemar Sobotta freigespielt, seinen Gegenspieler stehen ließ und mit der ersten Chance in zweiten Durchgang zum 1:0 vollendete. Mit der Führung im Rücken spielten die Boys in Brown weiter druckvoll nach vorne. Nach einer erneuten Balleroberung von Sobotta in der eigenen Hälfte, lief dieser fast über das gesamte Feld und hatte das Auge für den mitgelaufenen Jeremy Dudziak, der aber mit seinem Abschluss am Außennetz scheiterte.

Das Spieltempo der Partie blieb auch in der Folgezeit hoch, das lag mitunter auch an den Bielefeldern, die nun auch in der Offensive in Erscheinung traten. Doch wirklich in Gefahr geriert der Kasten von Phillip Heerwagen nicht. Auf der anderen Seite waren erneut Christoph Buchtmann und Aziz Bouhaddouz, die in der gegnerischen Hälfte für Aufsehen sorgten. Zunächst blieb Buchtmann nach einem Freistoß aus vielversprechender Situation doppelt in der Bielefelder Mauer hängen. Wenig später fand Bouhaddouz zwar die Lücke, aus kurzer Distanz fand er aber kein Vorbeikommen an Hesl.

Während es die Kiezkicker in der Folgezeit versäumten, die sich ihnen bietenden Kontermöglichkeiten zu Ende zu spielen, musste Phillip Heerwagen in der 74. Minuten erstmals ernsthaft eingreifen, als Tom Schütz es aus der Entfernung versuchte. Auf der anderen Seite verpasste Cenk Sahin das 2:0, er scheiterte im Eins gegen Eins am Bielefelder Schlussmann.

Die umkämpfte Schlussphase der intensiven Partie leiteten die Gastgeber mit einer dicken Möglichkeit zum Ausgleich ein, doch Torhüter Philipp Heerwagen hielt die Führung mit einer starken Parade gegen den eingewechselten DSC-Spieler Keanu Staude fest. Bielefeld warf in den restlichen Minuten alles nach vorne und drückte unsere Kiezkicker tief in die eigene Hälfte. Die Lienen-Elf warf zwar alles rein, den Ausgleich mussten sie aber dennoch hinnehmen. Nach einer Schütze Ecke stocherte Fabian Klos den Ball zum 1:1-Endstand ins Tor.

Arminia Bielefeld

Hesl – Behrendt, Schütz, Görlitz, Klos, Börner, Brandy (59. Staude), Volgsammer, Yabo (82. Hemlein), Schuppan, Hartherz (56. Nöthe)

Cheftrainer: Jürgen Kramny

FC St. Pauli

Heerwagen – Dudziak, Sobiech, Hornschuh, Buballa – Nehrig, Flum – Sahin (80. Miyaichi), Buchtmann, Sobota (80. Litka) – Bouhaddouz (84. Gonther)

Cheftrainer: Ewald Lienen

Tore: 0:1 Buchtmann  (50.), 1:1 Klos (90. + 4)

Gelbe Karte: Hartherz / Buchtmann

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 20.426

(jes)

Foto: Witters